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Die Säulen der Schöpfung - 13

Die Säulen der Schöpfung - 13

Titel: Die Säulen der Schöpfung - 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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gesprungen.

57. Kapitel
    Jennsen stand draußen vor den gedrungenen, aus sonnengetrockneten Ziegeln errichteten Gebäuden und ließ den Blick gelangweilt über die trostlose, unter einem gnadenlos blauen Himmel brütende Landschaft wandern. Die Felsen, die scheinbar endlose Weite aus ebenem, verkrustetem Boden sowie der schroffe Gebirgszug, von dem aus die Landschaft jäh in das Tal in der Ferne zu ihrer Linken abfiel, all das wies Spielarten des gleichen rötlichgrauen Farbtons auf wie die spärliche Ansammlung rechteckiger, sich ganz in der Nähe aneinander drängender Gebäude.
    Die knochentrockene heiße Luft erinnerte sie an das Gefühl, über ein offenes Feuer gebeugt einzuatmen. Die Felsen und Gebäude ringsum verströmten eine sengende Hitze; der Boden unter ihren Füßen war so glühend heiß, als befände sich ein Schmelzofen darunter. Jeder Versuch, einen in der unbarmherzigen Sonne dörrenden Gegenstand anzufassen, wurde zu einem schmerzhaften Erlebnis. Selbst das Heft ihres Messers im Schatten ihres Körpers, war so warm, als wäre es von einem Fieber ergriffen.
    Jennsen lehnte sich erschöpft mit einer Hüfte gegen eine niedrige Mauer. Als Rusty ihr daraufhin leise wiehernd den Kopf hinhielt, tätschelte sie erst Rustys Hals, liebkoste dann ihr Ohr. Wenigstens näherte sie sich jetzt dem Ende ihrer Reise. Ihr war, als hätte sie längst völlig aus dem Blickfeld verloren, wie damals alles angefangen hatte, an jenem lange zurückliegenden Tag, als sie den toten Soldaten auf dem Grund der Schlucht gefunden hatte und Sebastian zufällig des Weges gekommen war.
    An jenem Tag hatte sie nicht einmal entfernt ahnen können, welch lange und qualvolle Reise das Schicksal ihr bescheren würde. Sie erkannte sich selbst kaum noch wieder. Damals hätte sie sich nicht träumen lassen, wie sehr ihr Leben und sie selbst sich verändern würden.
    Sebastian, Pete hinter sich im Schlepptau, streckte seine Hand vor und faßte sie beim Arm. »Alles in Ordnung, Jenn?« Pete rieb seine Schnauze an Rustys Flanke, als wollte er der Stute dieselbe Frage stellen.
    »Ja«, antwortete Jennsen. Sie lächelte ihn an, dann wies sie auf die Traube schwarz gewandeter Männer in der Türöffnung eines nahen Gebäudes. »Schon Erfolg gehabt?«
    »Er erkundigt sich gerade bei den anderen.« Sebastian seufzte leicht genervt. »Ein merkwürdiges Volk, diese Leute.«
    Obwohl sie der Alten Welt angehörten und unter das Herrschaftsgebiet der Imperialen Ordnung fielen, bildeten die Händler, die durch dieses endlose, menschenleere Land zogen und dabei gelegentlich die verlassenen Handelsstationen aufsuchten, wo Sebastian auf sie gestoßen war, eine völlig in sich geschlossene Gemeinschaft. Offenbar waren sie nicht zahlreich genug, als daß man sich ihretwegen hätte Sorgen machen müssen, daher ließ die Imperiale Ordnung sie weitgehend unbehelligt.
    Sebastian lehnte sich neben ihr gegen die Mauer und blickte hinaus in die lautlose Ödnis. Die lange Rückreise in seine Heimat der Alten Welt hatte ihn ebenfalls erschöpft, aber wenigstens war er jetzt wieder gesund, wie Schwester Perdita es versprochen hatte.
    Die Reise selbst war allerdings völlig anders verlaufen als von Jennsen angenommen. Sie hatte sich vorgestellt, sie und Sebastian würden wieder allein unterwegs sein, so wie zuvor, während ihres Ritts zur Armee der Imperialen Ordnung. Statt dessen jedoch erstreckte sich eine eintausend Mann starke Kolonne aus Soldaten der Imperialen Ordnung hinter ihrem Rücken – eine kleine Eskorte, hatte Sebastian sie genannt. Auf ihre Erklärung, allein reiten zu wollen, hatte er erwidert, es gebe wichtigere Erwägungen.
    Jennsen kratzte müßig mit dem Daumennagel am Leder der Zügel, während sie die schwarz gekleideten Gestalten beobachtete. »Die vielen Soldaten machen den Männern Angst«, meinte sie zu Sebastian. »Deswegen weigern sie sich, mit uns zu sprechen.«
    »Wie kommst du darauf?«
    »Ich sehe doch, wie sie immer wieder die Köpfe vorstrecken und zu uns herübersehen. Sie versuchen herauszufinden, ob sie den Ärger der Soldaten auf sich ziehen, wenn sie uns irgendwas erzählen.«
    Sie konnte der kleinen Schar von Händlern durchaus nachempfinden, wie sie sich fühlen mußten, den forschenden Blicken so vieler barbarischer Soldaten hoch zu Roß auf ihren riesigen Kavalleriepferden ausgesetzt zu sein – welches Gefühl es sein mußte, von solch finsteren, unter einer Schicht von Leder- und Kettenrüstungen verborgenen,

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