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Die Saga vom Dunkelelf 1 - Der dritte Sohn

Die Saga vom Dunkelelf 1 - Der dritte Sohn

Titel: Die Saga vom Dunkelelf 1 - Der dritte Sohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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direkt über dieser Linie vollführte.
    Zak wich der zustoßenden Waffe aus und erwiderte mit einem Rückhandblock.
    Drizzt war noch nicht am Ende. Er vollführte mit seiner führenden Waffe eine Reihe kurzer böser Stöße, die Zak zwangen, ein Dutzend oder mehr Schritte zurückzuweichen, zurück in die beschworene Dunkelheit. Nun mußten sie sich auf ihren unglaublich scharfen Gehörsinn und ihre Instinkte verlassen. Schließlich gelang es Zak, wieder Boden zu gewinnen, aber Drizzt setzte sofort auch seine eigenen Füße in Bewegung und trat um sich, wann immer das Gleichgewicht seiner schwingenden Waffen es erlaubte. Ein Fuß durchbrach Zaks Verteidigung und drückte die Atemluft aus den Lungen des Waffenmeisters.
    Sie kamen seitlich der Kugel wieder hervor, und auch Zaks Umriß glühte im Feenfeuer. Der Waffenmeister fühlte, daß ihn der Haß, der auf dem Gesicht des jungen Schülers brannte, krank machte, aber er erkannte auch, daß dieses Mal weder er noch Drizzt eine Wahl gehabt hatten: Der Kampf mußte grausam sein, mußte real sein. Allmählich verfiel Zak in einen langsameren Rhythmus, verteidigte sich nur noch und ließ Drizzt sich in seinem explosiven Zorn abreagieren.
    Drizzt griff wieder und wieder an, unnachgiebig und ohne zu ermüden. Zak schmeichelte ihm, indem er ihn Möglichkeiten sehen ließ, wo keine waren, und Drizzt war immer schnell bereit, darauf einzugehen, einen Stoß auszuführen, zu schlagen oder zu treten.
    Die Oberin Malice beobachtete das Schauspiel still. Sie konnte nicht leugnen, daß Zak ihren Sohn gut ausgebildet hatte. Drizzt war- physisch - mehr als bereit für den Kampf.
    Zak wußte, daß für die Oberin Malice eine Demonstration der bloßen Waffenführung nicht genug sein würde. Zak mußte Malice daran hindern, sich mit Drizzt zu unterhalten, und sei es auch nur kurz. Sie würde die Ansichten ihres Sohnes nicht gutheißen. Drizzt wurde nun langsam müde, wie Zak sehen konnte, obwohl er auch erkannte, daß die Schwäche in den Armen seines Schülers teilweise Täuschung war.
    »Laßt es gut sein«, murmelte er leise, und er knickte plötzlich gekonnt mit dem Knöchel um, den rechten Arm auf und ab bewegend, als er um sein Gleichgewicht rang, womit er eine Öffnung in seiner Verteidigung schuf, der Drizzt nicht widerstehen konnte.
    Der erwartete Stoß kam wie ein Blitz, und Zaks linker Arm zeigte Spuren eines kurzen Einschnitts, als er Drizzt den Krummsäbel sofort aus der Hand schlug.
    »Ha!« schrie Drizzt, der den Zug erwartet hatte und seine zweite List anwandte. Der ihm verbliebene Krummsäbel schnitt über Zaks linke Schulter und wurde im Verlauf der Parade unweigerlich wieder erhoben. Aber bevor Drizzt den zweiten Schlag auch nur beginnen konnte, lag Zak bereits auf den Knien. Als Drizzts Klinge gefahrlos die Luft durchschnitt, sprang Zak auf die Füße und führte, mit dem Griff voran, eine rechtsgerichtete Kreuzbewegung aus, die Drizzt quer über das Gesicht traf. Ein verdutzter Drizzt sprang einen großen Schritt zurück und stand einen Moment vollkommen still. Der ihm verbliebene Krummsäbel fiel zu Boden, aber seine verwirrten Augen blinzelten nicht.
    »Eine Finte in einer Finte in einer Finte«, erklärte Zak ruhig. Drizzt sank bewußtlos zu Boden.
    Die Oberin Malice nickte anerkennend, als Zak zu ihr zurückkam. »Er ist bereit für die Akademie«, bemerkte sie.
    Zaks Gesicht wurde böse, aber er antwortete nicht.
    »Vierna ist bereits dort«, fuhr Malice fort, »um als Herrin in Arach-Tinilith, der Schule der Lloth, zu lehren. Es ist eine große Ehre.«
    Rühmlich für das Haus Do'Urden, wie Zak wußte, aber er war klug genug, seine Gedanken für sich zu behalten.
    »Dinin wird uns bald verlassen«, sagte die Oberin.
    Zak war überrascht. Zwei Kinder gleichzeitig als Meister in der Akademie? »Ihr müßt Euch sehr angestrengt haben, um solche Bedingungen zu bekommen«, wagte er zu bemerken.
    Die Oberin Malice lächelte. »Gunst wird geschuldet, Gunst wird gefordert.«
    »Zu welchem Zweck?« fragte Zak. »Schutz für Drizzt?«
    Malice lachte laut. »Nach dem zu urteilen, was ich gerade gesehen habe, würde Drizzt eher die anderen beiden beschützen!«
    Zak biß sich bei der Bemerkung auf die Lippen. Dinin war noch immer ein zweimal so guter Kämpfer und ein zehnmal so herzloser Killer wie Drizzt. Zak wußte, daß Malice andere Motive hatte. »Drei der ersten acht Häuser werden während der nächsten zwei Jahrzehnte von nicht weniger als vier Kindern in der

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