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Die Saga vom Dunkelelf 1 - Der dritte Sohn

Die Saga vom Dunkelelf 1 - Der dritte Sohn

Titel: Die Saga vom Dunkelelf 1 - Der dritte Sohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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er sich auch fühlen mochte, so stellte er doch fest, daß er seinen Blick nicht von dem anhaltenden Schauspiel des Drowkampfes abwenden konnte. Das gesamte Haus Do'Urden war jetzt auf den Beinen. Krieger und Sklaven rannten umher, um einen besseren Aussichtsplatz zu erlangen, und verkündeten die Handlungen der Täter und die Gerüchte darüber laut.
    Dies war die Drowgesellschaft in makabrer Aktion, und während das Herz des jüngsten Mitglieds des Hauses Do'Urden es für äußerst falsch hielt, konnte Drizzt doch nicht die Erregung dieser Nacht leugnen. Auch den Ausdruck offensichtlichen Vergnügens, der sich auf den Gesichtern der drei zeigte, die die Galerie mit ihm teilten, konnte Drizzt nicht leugnen.
    Alton ging ein letztes Mal durch seine Privaträume, um sicherzugehen, daß alle Geräte und Bücher, die auch nur im entferntesten entweihend waren, sicher verborgen waren. Er erwartete den Besuch einer Mutter Oberin, eine seltene Gelegenheit für einen Meister der Akademie, der nicht mit Arach-Tinilith, der Schule der Lloth, verbunden war. Alton war mehr als nur ein wenig ängstlich angesichts der Motive dieser speziellen Besucherin, der Oberin SiNafay Hun'ett, dem Oberhaupt des fünften Hauses der Stadt und Mutter Masojs, Altons Partner bei der Verschwörung.
    Ein Klopfen an der Felsentür des äußersten Raumes seines Wohnbereichs zeigte Alton an, daß sein Gast eingetroffen war. Er richtete seine Gewänder und überblickte noch einmal den Raum. Die Tür schwang auf, bevor Alton sie erreichen konnte, und die Oberin SiNafay rauschte in den Raum. Wie leicht sie die Veränderung ertrug - aus der absoluten Dunkelheit des äußeren Ganges in das Kerzenlicht von Altons Raum zu treten -, ohne auch nur im mindesten zurückzuschrecken.
    SiNafay war kleiner, als Alton sie sich vorgestellt hatte. Sie maß kaum vier Fuß und wog nach Altons Schätzung nicht mehr als fünfzig Pfund. Sie war jedoch eine Mutter Oberin, und Alton erinnerte sich daran, daß sie ihn mit einem einzigen Zauber töten konnte.
    Alton wandte den Blick gehorsam ab und versuchte sich davon zu überzeugen, daß nichts Ungewöhnliches an diesem Besuch war. Er wurde jedoch noch unruhiger, als Masoj hereinkam und mit einem verschlagenen Lächeln an die Seite seiner Mutter trat.
    »Das Haus Hun'ett grüßt Euch, Gelroos«, sagte die Oberin SiNafay. »Fünfundzwanzig Jahre und länger ist es her, seit wir uns das letzte Mal gesprochen haben.«
    »Gelroos?« murmelte Alton leise. Er räusperte sich, um sein Erstaunen zu verbergen. »Ich grüße Euch ebenfalls, Oberin SiNafay«, gelang es ihm zu stammeln. »Ist es schon so lange her?«
    »Ihr solltet zum Haus kommen«, sagte die Oberin. »Eure Räume stehen leer.«
    Meine Räume? Alton begann sich sehr schlecht zu fühlen.
    SiNafay übersah den Blick nicht. Sie runzelte die Stirn, und ihre Augen verengten sich böse.
    Alton vermutete, daß sein Geheimnis bekannt geworden war. Wenn der Gesichtslose ein Mitglied der Familie Hun'ett gewesen war, wie konnte Alton dann glauben, die Mutter Oberin des Hauses zum Narren halten zu können? Er hielt nach dem besten Fluchtweg Ausschau oder nach einer Möglichkeit, wie er wenigstens den verräterischen Masoj töten konnte, bevor SiNafay ihn niederstreckte.
    Als er zur Oberin SiNafay zurückschaute, hatte sie schon mit einem leisen Zauber sprach begonnen. Ihre Augen waren weit geöffnet, als sie die Worte vollendete. Ihre Vermutungen waren bestätigt worden.
    »Wer seid Ihr?« fragte sie, und ihre Stimme klang eher neugierig als erbost.
    Es gab kein Entkommen, keine Möglichkeit, zu Masoj zu gelangen, der klugerweise an der Seite seiner mächtigen Mutter stand.
    »Wer seid Ihr?« fragte SiNafay erneut und nahm ein dreiköpfiges Instrument von ihrem Gürtel, die gefürchtete schlangenköpfige Peitsche, die das schmerzhafteste und am stärksten außer Gefecht setzende Gift injizierte, das den Drow bekannt war.
    »Alton«, stammelte er, denn er hatte keine andere Wahl, als zu antworten. Er wußte, daß SiNafay jetzt, da sie auf der Hut war, einfache Magie benutzen würde, um jegliche Lüge aufzudecken, die er ersinnen würde. »Ich bin Alton DeVir.«
    »DeVir?« Die Oberin SiNafay schien zumindest interessiert. »Vom Haus DeVir, das vor einigen Jahren erlosch?«
    »Ich bin der einzige Überlebende«, gab Alton zu.
    »Und Ihr habt Gelroos getötet - Gelroos Hun'ett - und seinen Platz als Meister in Sorcere eingenommen«, argumentierte die Oberin, und ihre Stimme war ein

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