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Die Saga vom Dunkelelf 1 - Der dritte Sohn

Die Saga vom Dunkelelf 1 - Der dritte Sohn

Titel: Die Saga vom Dunkelelf 1 - Der dritte Sohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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brillanten Gegenschlag zu Ende führen. Er trat einen kleinen Schritt vorwärts, um sein vollständiges Gleichgewicht wiederzuerlangen.
    Der Waffenmeister fiel zu Boden, unter den Bogen von Drizzts im Schwung befindlichem Krummsäbel, beschrieb einen einfachen Kreis und trat mit dem Absatz seines Schuhs gegen die Rückseite von Drizzts ungeschütztem Knie. Bevor Drizzt den Angriff auch nur bemerkt hatte, fand er sich flach auf dem Rücken liegend wieder. Zak unterbrach seine eigene schwungvolle Bewegung sofort und stand wieder auf. Bevor Drizzt auch nur damit beginnen konnte, den verwirrenden Gegen-Konterschlag zu verstehen, sah er den Waffenmeister über sich stehen und spürte, wie Zak mit der Spitze seines Schwertes schmerzhaft und scharf einen kleinen Tropfen Blut aus seiner Kehle hervorbrachte.
    »Habt Ihr noch etwas zu sagen?« knurrte Zak.
    »Die Abwehrbewegung ist falsch«, antwortete Drizzt.
    Zak brach in Lachen aus. Er warf sein Schwert zu Boden, griff hinunter und zog den eigensinnigen jungen Schüler auf die Füße. Er beruhigte sich schnell, und sein Blick begegnete dem aus Drizzts Augen, als er den Schüler auf Armeslänge von sich schob. Zak staunte über die Ungezwungenheit von Drizzts Haltung, die Art, wie er die Zwillingskrummsäbel hielt, als wären sie natürliche Verlängerungen seiner Arme. Drizzt wurde erst seit ein paar Monaten ausgebildet, aber er hatte bereits den Umgang mit fast jeder Waffe des umfangreichen Arsenals des Hauses Do'Urden gelernt.
    Diese Krummsäbel! Drizzts bevorzugte Waffen mit geschwungenen Klingen, die den verwirrenden Schwung des heftigen Kampfstils des jungen Kriegers steigerten. Mit diesen Krummsäbeln in der Hand konnte der junge Drow, der kaum mehr war als ein Kind, besser kämpfen als die Hälfte der Mitglieder der Akademie, und ein Schaudern kroch Zak den Rücken hinauf, wenn er daran dachte, wie außergewöhnlich gut Drizzt nach Jahren der Ausbildung werden würde.
    Es waren jedoch nicht nur die physischen Fähigkeiten und das Potential Drizzt Do'Urdens, die Zaknafein innehalten und es registrieren ließen. Zak hatte inzwischen erkannt, daß Drizzts Naturell tatsächlich anders war als das eines durchschnittlichen Drow. Drizzt besaß einen unschuldigen Geist, und ihm fehlte jegliche Böswilligkeit. Zak konnte sich des Stolzes nicht erwehren, der ihn erfüllte, wenn er Drizzt ansah. In allen Verhaltensweisen hielt sich der junge Drow immer an dieselben Prinzipien wie Zak - Moralvorstellungen, die in Menzoberranzan sehr ungewöhnlich waren. Drizzt hatte die Verbindung auch erkannt, obwohl er keine Ahnung davon hatte, wie einzigartig seine und Zaks gemeinsamen Empfindungen in der bösen Welt der Drow waren. Er erkannte, daß sich »Onkel Zak« von jedem der anderen Dunkelelfen unterschied, die er kennengelernt hatte, obwohl darin nur seine Familie und ein paar Dutzend der Krieger des Hauses Inbegriffen waren. Ganz sicher unterschied sich Zak sehr von Briza, Drizzts ältester Schwester, mit ihrem fanatischen, fast blinden Ehrgeiz in bezug auf die Religion der Lloth. Auch unterschied sich Zak sicherlich von der Oberin Malice, Drizzts Mutter, die Drizzt gegenüber niemals etwas anderes äußerte als allenfalls einen auszuführenden Befehl.
    Zak konnte über Situationen lächeln, die nicht notwendigerweise jemandem schadeten. Er war der erste Drow, den Drizzt kennengelernt hatte, der offensichtlich mit seinem Platz im Leben zufrieden war. Zak war der erste Drow, den Drizzt je lachen gehört hatte.
    »Ein guter Versuch«, gab Zak bezüglich Drizzts mißlungenen Gegenschlags zu.
    »In einem wirklichen Kampf wäre ich tot gewesen«, erwiderte Drizzt.
    »Sicher«, sagte Zak, »aber darum werdet Ihr ausgebildet.
    Euer Plan war meisterhaft, Eure zeitliche Einteilung perfekt. Nur die Situation war falsch. Dennoch, und das wollte ich sagen, war es ein guter Versuch.«
    »Ihr habt ihn erwartet«, sagte der Schüler.
    Zak lächelte und nickte. »Vielleicht weil ich diesen Versuch schon bei einem anderen Schüler gesehen habe.«
    »Gegen Euch?« fragte Drizzt, der sich nun schon ein bißchen weniger außergewöhnlich fühlte, jetzt, da er wußte, daß seine Kampfhaltung nicht so einzigartig war.
    »Nein«, antwortete Zak mit einem Zwinkern. »Ich habe zugesehen, wie der Gegenschlag aus demselben Winkel fehlschlug wie der Eurige und mit demselben Ergebnis.«
    Drizzts Gesicht erhellte sich wieder. »Wir denken ähnlich«, stellte er fest.
    »Das tun wir«, sagte Zak, »aber meine

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