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Die Saga vom Dunkelelf 1 - Der dritte Sohn

Die Saga vom Dunkelelf 1 - Der dritte Sohn

Titel: Die Saga vom Dunkelelf 1 - Der dritte Sohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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auf allen Wegen durch Euer gesamtes Leben.«
    Zak hielt in der Bewegung inne, um Drizzt das volle Gewicht seiner Worte spüren zu lassen. »Ihr habt sie niemals gehört, nicht wahr, Tänzer?« Der Waffenmeister streckte seine Arme weit aus, wie als Einladung. »Also kommt und vollbringt Euren zweiten Mord«, sagte er und klopfte auf seinen Magen. »In den Bauch, wo die Qual am größten ist, so daß meine Schreie in Eurem Bewußtsein widerhallen können. Beweist mir, daß Ihr der Drowkrieger seid, als der Ihr Euch ausgebt.«
    Die Spitzen von Drizzts Krummsäbeln sanken langsam auf den Steinboden. Nun lächelte er nicht mehr.
    »Ihr zögert.« Zak lachte ihn aus. »Dies ist die Gelegenheit, Euch einen Namen zu machen. Ein einziger Stoß, und Ihr werdet Eure Empfehlung an die Akademie vorausschicken. Andere Schüler und sogar Meister werden Euren Namen flüstern, wenn Ihr vorbeigeht. >Drizzt Do'Urden<, werden sie sagen. >Der Junge, der den angesehensten Waffenmeister von ganz Menzoberranzan tötete! < Ist es nicht das, was Ihr Euch wünscht?«
    »Verdammt seid Ihr!« fauchte Drizzt zurück, aber er griff noch immer nicht an.
    »Drowkrieger?« verhöhnte Zak ihn. »Ihr solltet nicht so schnell einen Titel beanspruchen, dessen Bedeutung Ihr noch gar nicht verstehen könnt!«
    Drizzt griff daraufhin mit einem Zorn an, wie er ihn nie zuor gekannt hatte. Sein Sinn war nicht der, zu töten, sondern der, seinen Lehrer zu schlagen, den Hohn aus Zaks Mund zu vertreiben mit einer Kampfvorführung, die zu beeindruckend war, um verhöhnt zu werden.
    Drizzt war brillant. Er beantwortete jede Bewegung mit drei weiteren und trieb Zak hin und her, nach innen und weit nach außen. Zak war ihm mehr als einmal unterlegen. Er war so sehr damit beschäftigt, sich von den erbarmungslosen Stößen seines Schülers fernzuhalten, daß er noch nicht einmal daran denken konnte, in die Offensive zu gehen. Er erlaubte es Drizzt, seinen Angriff viele Minuten lang fortzuführen, und fürchtete seinen Ausgang, den Ausgang, den er bereits als den besten beschlossen hatte.
    Schließlich bemerkte Zak, daß er die Verzögerung nicht mehr ertragen konnte. Er stieß ein Schwert mit langsamem Stoß vor, und Drizzt schlug ihm die Waffe prompt aus der Hand.
    Gerade als der junge Drow in Erwartung des Sieges erneut angriff, ließ Zak seine freie Hand in einen Beutel gleiten und ergriff eine jener kleinen magischen Keramikkugeln, die ihm schon sooft in einem Kampf geholfen hatten.
    »Nicht dieses Mal, Zaknafein!« verkündete Drizzt, der seine Angriffe unter Kontrolle hielt, denn er erinnerte sich gut der vielen Gelegenheiten, bei denen Zak einen vorgetäuschten Nachteil in einen klaren Vorteil verwandelt hatte.
    Zak betastete die Kugel und war unfähig, sich zu entscheiden, was er tun sollte.
    Drizzt führte ihm eine Sequenz von Angriffen vor, dann eine weitere, wobei er das Maß des Vorteils, den er errungen hatte, als er Zaks Waffe geraubt hatte, zu ermessen versuchte. Im Vertrauen auf seine Position stieß Drizzt mit einem einzigen Stoß niedrig und hart zu.
    Obwohl Zak in dem Moment abgelenkt war, konnte er den Angriff dennoch mit dem ihm verbliebenen Schwert abwehren. Drizzts zweiter Krummsäbel schlug schwer auf dem Schwert auf und zwang seine Spitze zu Boden. Mit derselben blitzartigen Bewegung befreite Drizzt seine erste Klinge aus Zaks Abwehr, bewegte sie kreisförmig aufwärts und fing den Stoß ein paar Zentimeter vor Zaks Kehle ab.
    »Ich habe Euch!« schrie der junge Drow.
    Zaks Antwort kam in einer Explosion von Licht, schlimmer als alles, was Drizzt sich je hätte vorstellen können.
    Zak hatte klugerweise die Augen geschlossen, aber Drizzt, überrascht, wie er war, konnte auf diesen plötzlichen Wechsel nicht eingehen.
    Sein Kopf brannte in heftigem Schmerz, und er wandte sich um, um von dem Licht fortzukommen und von dem Waffenmeister.
    Mit fest geschlossenen Augen hatte Zak bereits der Notwendigkeit der Vision abgeschworen. Er ließ sich nun von seinen geschulten Ohren leiten, und Drizzt, der schlurfte und stolperte, war ein leicht zu findendes Ziel. Mit einer einzigen Bewegung löste Zak die Peitsche von seinem Gürtel und ließ sie herausschnellen, fing Drizzt an den Knöcheln ein und ließ ihn zu Boden stürzen.
    Der Waffenmeister griff methodisch an, wobei er jeden Schritt fürchtete, aber er wußte, daß der Handlungsablauf, den er erwählt hatte, korrekt war.
    Drizzt erkannte, daß er überlistet worden war, aber er konnte den Grund

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