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Die Saga vom Dunkelelf 1 - Der dritte Sohn

Die Saga vom Dunkelelf 1 - Der dritte Sohn

Titel: Die Saga vom Dunkelelf 1 - Der dritte Sohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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endgültigem Klang hinter dem Waffenmeister, daß Drizzt herumfuhr, nur um den nackten Fels zu sehen.
    »Nun geht denn, Drizzt Do'Urden«, flüsterte Zak in stiller Trauer. »Geht zur Akademie und lernt, was Ihr wirklich seid.«
    Dinin holte seinen Bruder früh am nächsten Morgen ab. Drizzt verließ den Übungsraum langsam, blickte alle paar Schritte über die Schulter zurück, um zu sehen, ob Zak herauskommen und ihn erneut angreifen oder ihm Lebewohl sagen würde.
    Im Herzen wußte er, daß Zak nichts davon tun würde.
    Drizzt hatte gedacht, sie seien Freunde, hatte geglaubt, daß der Bund, den er und Zaknafein geschlossen hatten, weit über die Unterrichtsstunden und das Spiel mit den Schwertern hinausgegangen war. Der junge Drow fand keine Antworten auf die vielen Fragen, die ihm im Kopf herumgingen, und der Mann, der während der letzten fünf Jahre sein Lehrer gewesen war, ließ ihm keine Chance offen.
    »Die Hitze im Narbondel nimmt zu«, bemerkte Dinin, als sie auf die Galerie hinaustraten. »Wir sollten an Eurem ersten Tag an der Akademie nicht zu spät kommen.«
    Drizzt sah hinaus auf die Myriaden von Farben und Schatten, die Menzoberranzan ausmachten. »Welch ein Ort ist dies?« flüsterte er, denn er erkannte, wie wenig er von seiner Heimat jenseits der Mauern seines eigenen Hauses wußte. Zaks Worte - Zaks Zorn - bedrückten Drizzt, als er dort stand, erinnerten ihn an seine Unwissenheit und zeigten ihm den dunklen Weg, der vor ihm lag.
    »Dies ist die Welt«, antwortete Dinin, obwohl Drizzts Frage rein rhetorisch gewesen war. »Sorgt Euch nicht, Zweitgeborener!« Er lachte und trat an die Brüstung. »Ihr werdet an der Akademie alles über Menzoberranzan lernen. Ihr werdet lernen, wer Ihr seid und wer Euer Volk ist.«
    Diese Erklärung beunruhigte Drizzt. Vielleicht war dieses Wissen - in Anbetracht seiner letzten erbitterten Auseinandersetzung mit dem Drow, dem er am meisten vertraut hatte genau das, was er fürchtete.
    Er zuckte resigniert mit den Schultern und folgte Dinin über die Galerie zu einem magischen Abstieg zum Hof hinunter: die ersten Schritte auf diesem dunklen Weg.
    Ein weiteres Augenpaar beobachtete Dinins und Drizzts Aufbruch vom Hause Do'Urden genau.
    Alton DeVir saß wie an jedem Tag der letzten Woche ruhig neben einem riesigen Pilz und starrte zum Do'Urden-Komplex.
    Daermon N'a'shezbaernon, das Neunte Haus von Menzoberranzan. Das Haus, das seine Oberin, seine Schwestern und Brüder und alles, was das Haus DeVir jemals ausgemacht hatte, vernichtet hatte... außer Alton.
    Alton dachte zurück an die Zeit des Hauses DeVir, als die Oberin Ginafae die Familienmitglieder um sich versammelt hatte, um ihre Pläne zu besprechen. Alton, der noch ein Schüler war, als das Haus DeVir vernichtet wurde, hatte nun besseren Einblick in jene Zeit. Zwanzig Jahre hatten ihm einen großen Reichtum an Erfahrung eingebracht.
    Ginafae war die jüngste Oberin der herrschenden Familien gewesen, und ihre Möglichkeiten schienen unendlich zu sein. Dann hatte sie einer Patrouille der Gnome geholfen, hatte ihre von Lloth gegebenen Kräfte dazu benutzt, die Dunkelelfen aufzuhalten, die die kleinen Leute in den Höhlen außerhalb Menzoberranzans überfallen hatten - und das alles, weil Ginafae den Tod eines einzelnen Mitglieds dieser angreifenden Drowgesellschaft wollte, eines Magiersohnes des dritten Hauses der Stadt, des Hauses, das als nächstes Opfer des Hauses DeVir bekannt geworden war.
    Die Spinnenkönigin nahm Anstoß an Ginafaes Wahl der Waffen. Tiefengnome waren die schlimmsten Feinde der Dunkelelfen im gesamten Unterreich. Als Ginafae die Gunst der Lloth verloren hatte, war das Haus DeVir dem Tode geweiht.
    Alton hatte zwanzig Jahre in dem Bemühen verbracht, von seinen Feinden zu lernen, und zu klären versucht, welche Drowfamilie Vorteile aus dem Fehler seiner Mutter gezogen und seine Familie abgeschlachtet hatte. Zwanzig lange Jahre, und dann hatte seine Adoptivmutter, SiNafay Hu'nett, seine Suche so plötzlich zum Abschluß gebracht, wie sie begonnen hatte.
    Nun, als Alton dort saß und das schuldige Haus beobachtete, wußte er nur eines sicher: Die zwanzig Jahre hatten in keiner Weise dazu beigetragen, seinen Zorn zu mildern.

Teil 3
Die Akademie
    Die Akademie.
    Sie ist das Organ zur Verbreitung der Lügen, die die Drowgesellschafl zusammenhalten, der endgültige Vollzug der Unehrlichkeit, die so oft wiederholt wurde, daß sie entgegen jeden gegensätzlichen Beweises wahr klingt. Die Lektionen

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