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Die Saga vom Dunkelelf 1 - Der dritte Sohn

Die Saga vom Dunkelelf 1 - Der dritte Sohn

Titel: Die Saga vom Dunkelelf 1 - Der dritte Sohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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in eine mißliche Lage gebracht und in seinen Bewegungen verunsichert. Nun steht Euer Bruder frei und zeigt seine Position.«
    »Er ist noch immer ein Narr«, murmelte Dinin.
    Hatch'net bemerkte, daß Berg'inyon ein paar Schritte hinter Drizzt hinter einem Stalagmitenwall verschwand. »Es sollte bald ausgetragen sein.«
    »Habt Ihr Angst?« schrie Drizzt in die Dunkelheit. »Wenn Ihr wirklich den höchsten Rang verdient, wie Ihr vorgabt, dann kommt heraus und seht mich offen an. Beweist Eure Worte, Berg'inyon Baenre, oder sprecht sie nie wieder aus!«
    Die erwartete schnelle Bewegung hinter Drizzt veranlaßte ihn zu einer seitlichen Drehbewegung.
    »Kämpfen bedeutet mehr als nur das Spiel mit dem Schwert!« rief der Sohn des Hauses Baenre, als er herannahte, und seine Augen glühten angesichts des Vorteils, den er nun scheinbar errungen hatte.
    Dann strauchelte Berg'inyon, stolperte über einen Draht, den Drizzt hatte erscheinen lassen, und fiel flach aufs Gesicht. Drizzt schaltete ihn blitzschnell aus, indem er ihm die Spitze seines krummsäbelähnlichen Stabes an die Kehle hielt.
    »Wie ich es gelernt habe«, erwiderte Drizzt grimmig.
    »Also wird ein Do'Urden erster«, stellte Hatch'net fest und richtete sein blaues Licht auf das Gesicht des besiegten Sohnes des Hauses Baenre. Dann ließ Hatch'net das aufkommende Lächeln Dinins mit einer besonnenen Mahnung verblassen: »Die Ältesten sollten sich vor Zweitgeborenen mit solchen Fähigkeiten in acht nehmen.«
    Während Drizzt wegen seines Sieges in diesem zweiten Jahr wenig Stolz empfand, befriedigten ihn seine beständig anwachsenden Kampffähigkeiten jedoch sehr. Er übte in jedem wachen Moment, den er nicht mit den Dienstpflichten des jungen Schülers verbrachte. Diese Pflichten wurden mit den Jahren weniger - die jüngsten Schüler wurden am härtesten gefordert -, und Drizzt fand immer mehr Zeit für sein Training. Er genoß den Tanz seiner Klingen und die Harmonie seiner Bewegungen. Seine Krummsäbel wurden seine einzigen Freunde, die einzigen Dinge, denen er zu vertrauen wagte.
    Er gewann das große Gefecht im dritten Jahr erneut und auch im Jahr danach, trotz der Verschwörungen vieler anderer gegen ihn. Für die Meister wurde es immer offensichtlicher, daß keiner in Drizzts Klasse ihn jemals besiegen würde, und im nächsten Jahr ließen sie ihn an dem großen Gefecht der Schüler teilnehmen, die drei Jahre älter waren als er. Er gewann auch dieses.
    Die Akademie, die in Menzoberranzan über allem anderen stand, war ein streng strukturierter Ort, und obwohl Drizzts fortgeschrittene Fähigkeiten dieser Struktur durch sein kämpferisches Können trotzten, wurden seine Pflichten als Schüler nicht verringert. Als Kämpfer würde er zehn Jahre an der Akademie verbringen, was nicht so viel war, wenn man an die dreißig Jahre Studium dachte, die ein Zauberer in Sorcere erdulden mußte, oder an die fünfzig Jahre, die eine angehende Priesterin in Arach-Tinilith verbrachte. Während Kämpfer ihre Ausbildung im jungen Alter von zwanzig Jahren begannen, konnten Zauberer nicht vor ihrem fünfundzwanzigsten Geburtstag beginnen, und Priesterinnen mußten bis zum Alter von vierzig Jahren warten.
    Die ersten vier Jahre in Melee-Magthere waren dem Einzelkampf gewidmet, der Handhabung der Waffen. Dabei konnten die Meister Drizzt nur wenig beibringen, was Zaknafein ihm nicht schon gezeigt hatte.
    Danach wurden die Unterrichtsstunden jedoch umfassender. Die jungen Drowkrieger verbrachten zwei volle Jahre mit dem Studium von Gruppenkampftaktiken mit anderen Kriegern, und in den darauffolgenden drei Jahren wurden diese Taktiken mit Kriegsführungstechniken mit und gegen Zauberer und Priesterinnen verbunden. Das letzte Jahr an der Akademie rundete die Ausbildung der Kämpfer ab. Die ersten sechs Monate wurden in Sorcere verbracht, wo die Grundlagen des Gebrauchs der Magie erlernt wurden, und während der letzten sechs Monate, dem Auftakt zur Graduierung, standen die Kämpfer unter der Vormundschaft der Priesterinnen von Arach-Tinilith.
    Und während dieser ganzen Zeit wurde auch die Rhetorik, das Einhämmern der Regeln, die der Spinnenkönigin so lieb und wert waren, diese Lügen des Hasses, die die Drow in einem Zustand von kontrolliertem Chaos hielten, beibehalten.
    Für Drizzt wurde die Akademie zu einer persönlichen Herausforderung, ein privater Klassenraum innerhalb des undurchdringlichen Leibes seiner wirbelnden Krummsäbel. Innerhalb der Diamantspatwände, die er mit

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