Die Saga vom Dunkelelf 1 - Der dritte Sohn
die Panzerung seiner Schale den Sichelschrecken nicht vor den Diamantspatkrummsäbeln bewahren. Er schlug Drizzt gegen die Wand, aber gleichzeitig wurde er aufgespießt.
Die Kreatur sprang in dem Versuch, sich zu befreien, zurück, aber sie konnte dem Zorn des Drizzt Do'Urden nicht entkommen. Wild drehte der junge Drow die durchbohrenden Klingen. Dann stieß er sich mit der Kraft der Wut von der Wand ab und ließ das riesige Monster rückwärts taumeln.
Zwei von Drizzts Feinden waren tot, und eine der Sichelschreckenwachen im Gang war außer Gefecht gesetzt, aber das erleichterte Drizzt nicht. Der dritte Sichelschrecken ragte turmhoch über ihm auf, während er verzweifelt versuchte seine Klingen von seinem letzten Opfer zu lösen. Diesem hier konnte Drizzt nicht entfliehen.
Dann stürmte die zweite Patrouille heran, und Dinin und Berg'inyon eilten in die Sackgasse, auf demselben Sims entlang, den Drizzt gewählt hatte. Der Sichelschrecken wandte sich von Drizzt ab, gerade als ihn die zwei erfahrenen Kämpfer angriffen.
Drizzt ignorierte die schmerzende Wunde auf seinem Rücken und die Risse, die er zweifellos an den Rippen erlitten hatte. Er konnte nur noch mühsam atmen, aber auch das hinderte ihn nicht. Es gelang ihm schließlich, eine seiner Klingen freizubekommen, und er griff das Monster von hinten an. Gefangen inmitten der drei erfahrenen Drow, ging der Sichelschrecken innerhalb von Sekunden zu Boden.
Schließlich war der Gang frei, und die Dunkelelfen sahen sich in der Sackgasse gründlich um. Sie hatten in ihrem Kampf gegen die Monsterwachen nur einen Schüler verloren.
»Eine Prinzessin des Hauses Barrison'del'armgo«, bemerkte einer der Schüler von Dinins Patrouille und sah auf den Körper des Kindes.
»Haus Baenre, wurde uns gesagt«, sagte ein anderer Schüler, einer aus Hatch'nets Gruppe. Drizzt entging die Uneinigkeit nicht.
Berg'inyon Baenre eilte hinüber, um zu sehen, ob das Opfer tatsächlich seine jüngere Schwester war.
»Sie gehört nicht zu meinem Haus«, sagte er mit offensichtlicher Erleichterung, als eine weitere Untersuchung ein paar andere Einzelheiten über die Leiche enthüllte. »Es ist noch nicht einmal eine Prinzessin!« erklärte er.
Drizzt beobachtete dies alles neugierig, wobei ihm am meisten die unbeteiligte gleichgültige Haltung seiner Begleiter auffiel.
Ein anderer Schüler bestätigte Berg'inyons Beobachtung. »Ein Junge!« rief er. »Aber von welchem Haus?«
Meister Hatch'net trat zu dem kleinen Körper und griff hinab, um die Börse vom Hals des Kindes zu nehmen. Er leerte ihren Inhalt in seine Hand, wobei das Emblem eines niederen Hauses sichtbar wurde.
»Ein verirrtes, verwahrlostes Kind«, sagte er lachend zu seinen Schülern, warf die leere Börse auf den Boden und steckte ihren Inhalt ein. »Ohne Bedeutung.«
»Ein guter Kampf«, fügte Dinin hinzu. »Mit nur einem verlorenen Krieger. Geht zurück nach Menzoberranzan und seid stolz auf das Werk, das Ihr heute vollbracht habt.«
Drizzt schlug die Schneiden seiner Krummsäbel in einem klingenden Ring des Protests zusammen.
Meister Hatch'net beachtete ihn nicht. »Formiert Euch und geht zurück«, befahl er den anderen. »Ihr habt Euch heute alle gut geschlagen.«
Dann sah er zu Drizzt und ließ den zornigen Schüler damit innehalten.
»Außer Euch!« knurrte Hatch'net. »Ich kann die Tatsache nicht ignorieren, daß Ihr zwei der Bestien außer Gefecht gesetzt und bei einem dritten geholfen habt«, schalt Hatch'net, »aber Ihr habt uns andere mit Eurer dummen Heldentat gefährdet!«
»Ich habe Euch vor den Wachen gewarnt...«, stotterte Drizzt.
»Zum Teufel mit Eurer Warnung!« schrie der Meister. »Ihr seid ohne Befehl fortgegangen! Ihr habt die anerkannten Kampfmethoden mißachtet! Ihr habt uns blind dort hineingeführt! Schaut Euch die Leiche Eures getöteten Begleiters an!« wütete Hatch'net und zeigte auf den toten Schüler im Gang. »Sein Blut klebt an Euren Händen!«
»Ich wollte das Kind retten«, argumentierte Drizzt.
»Wir alle wollten das Kind retten!« erwiderte Hatch'net.
Drizzt war sich da nicht so sicher. Was hatte ein Kind hier draußen in den Gängen ganz allein zu suchen? Wie überaus passend, daß eine Gruppe Sichelschrecken, eine in diesem Gebiet Menzoberranzans selten zu sehende Bestie, gerade jetzt vorbeigekommen war, um der »Übungspatrouille« praktisches Training zu ermöglichen. Zu passend, wie Drizzt wußte, wenn man bedachte, daß die weiter von der Stadt entfernten
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