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Die Saga vom Dunkelelf 3 - Der Wächter im Dunkel

Die Saga vom Dunkelelf 3 - Der Wächter im Dunkel

Titel: Die Saga vom Dunkelelf 3 - Der Wächter im Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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hatte Vierna heimlich gehofft, sie würde ihren jüngsten Bruder wiedersehen. Wie es hieß, hatten sie denselben Vater, und Vierna empfand für Drizzt mehr Sympathie, als klug war, bedachte man, welche Gefühle Malice für ihn hegte.
    Dinin, der ihre aufgeregte Miene bemerkte und sich an seine Demütigung durch Drizzt erinnerte, funkelte sie missbilligend an. »Fürchtet Euch nicht, liebe Schwester«, sagten Dinins Hände rasch. »Wenn Malice diesmal Euch in die Wildnis schickt, was ich vermute, werdet Ihr von Drizzt alles sehen, was Ihr sehen wollt, und mehr!« Dinin klatschte nachdrücklich seine Hände zusammen, als er schloss, und trat zwischen den beiden Frauen durch die Tür des Vorraumes.
    »Euer Bruder hat vergessen, wie man anklopft«, sagte Oberin Malice zu Briza und Shi'nayne, die zu ihren Seiten standen.
    Rizzen, der vor dem Thron kniete, blickte über seine Schulter, um nach Dinin zu schauen.
    »Ich habe Euch keine Erlaubnis erteilt, den Blick zu heben!« schrie Malice den Lehnsherrn an. Sie schlug mit der Faust auf die Lehne ihres großen Thrones, und Rizzen fiel voller Furcht auf seinen Bauch. Malices nächste Worte waren von der Kraft eines Zauberbanns erfüllt.
    »Kriecht«! befahl sie, und Rizzen kroch vor ihre Füsse. Malice hielt dem Mann ihre Hand hin, blickte aber die ganze Zeit über Dinin starr an. Dem Erstgeborenen entging nicht, was seine Mutter meinte.
    »Küsst!« sagte sie zu Rizzen, und der begann schnell, ihre ausgestreckte Hand mit Küssen zu bedecken. »Steht auf!« gab Malice ihren dritten Befehl.
    Rizzen kam halb auf seine Beine, bevor die Oberin ihm voll ins Gesicht schlug, so dass er als Haufen auf dem Steinboden zusammensackte.
    »Wenn Ihr Euch bewegt, werde ich Euch töten«, versprach Malice, und Rizzen lag absolut still da, weil er das nicht im mindesten bezweifelte.
    Dinin wusste, dass diese Vorstellung mehr ihm als Rizzen gegolten hatte. Malice musterte ihn noch immer, ohne zu blinzeln.
    »Ihr habt versagt«, sagte sie schließlich. Dinin nahm die Schelte widerspruchslos hin, ohne auch nur zu wagen, Atem zu holen, bis Malice sich scharf an Briza wandte.
    »Und Ihr!« schrie Malice. »Sechs geübte Elfenkrieger begleiteten Euch, und Ihr, eine Hohepriesterin, konntet mir Drizzt nicht bringen.«
    Briza ballte die geschwächten Finger, die Malice durch Zauberei wieder an ihre Hand gefügt hatte, zur Faust und öffnete sie wieder.
    »Sieben gegen einen«, tobte Malice, »und Ihr kommt zurückgerannt und erzählt Geschichten vom Untergang.«
    »Ich werde ihn fassen, Mutter Oberin«, versprach Maya, während sie ihren Platz neben Shi'nayne einnahm. Malice schaute Vierna an, doch die zweite Tochter war nicht gewillt, so große Versprechungen zu machen.
    »Ihr sprecht kühn«, sagte Dinin zu Maya. Augenblicklich erinnerte ihn Malices zu einer ungläubigen Grimasse verzerrtes Gesicht daran, dass er hier nicht zu reden hatte.
    Doch Briza führte Dinins Gedanken fort. »Zu kühn«, knurrte sie. Augenblicklich wanderte Malices Blick zu ihr, doch Briza war eine Hohepriesterin der Spinnenkönigin und hatte das Recht zu sprechen. »Ihr wisst von Eurem jüngsten Bruder gar nichts«, fuhr Briza fort.
    »Es ist nur ein Mann«, entgegnete Maya. »Ich würde...«
    »Ihr würdet in Stücke geschlagen werden!« kreischte Briza. »Zähmt Eure törichte Zunge, und lasst die leeren Versprechungen, jüngste Schwester. In den Tunneln von Menzoberranzan würde Drizzt Euch ohne große Mühe töten.«
    Malice hörte all dem aufmerksam zu. Mehrere Male hatte sie Brizas Schilderung über die Begegnung mit Drizzt gehört, und sie kannte den Mut und die Kräfte ihrer ältesten Tochter gut genug, um zu wissen, dass sie nicht log.
    Maya wich der Konfrontation aus, da sie keinen Streit mit Briza wollte.
    »Könntet Ihr ihn besiegen«, fragte Malice Briza, »da Ihr jetzt wisst, was aus ihm geworden ist?«
    Als Antwort streckte Briza erneut ihre verletzte Hand aus. Es würde mehrere Wochen dauern, bis sie ihre wieder angesetzten Finger voll benutzen konnte.
    »Oder Ihr?« fragte Malice Dinin.
    Dinin reagierte nervös, da er nicht wusste, was er seiner launischen Mutter antworten sollte. Die Wahrheit würde ihm Streit mit Malice bringen, aber eine Lüge würde sicherlich dazu führen, dass er sich in den Tunneln wiederfand, um gegen seinen Bruder anzutreten.
    »Sprecht ehrlich zu mir!« brüllte Malice. »Wollt Ihr noch einmal nach Drizzt jagen, um meine Gunst wiederzuerlangen?«
    »Ich...«, stammelte Dinin,

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