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Die Saga vom Dunkelelf 3 - Der Wächter im Dunkel

Die Saga vom Dunkelelf 3 - Der Wächter im Dunkel

Titel: Die Saga vom Dunkelelf 3 - Der Wächter im Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Boden lag, sah sich in einem sehr gefährlichen Dilemma. Malice hatte Dinin fortgeschickt und gesagt, dass Männer kein Recht hätten, in dem Raum zu bleiben. Doch Malice hatte Rizzen keine Erlaubnis gegeben, sich zu bewegen. Er presste seine Füsse und Finger gegen den Stein, bereit, jeden Augenblick aufzuspringen.
    »Seid Ihr noch immer hier?« kreischte Malice ihn an. Rizzen schoss zur Tür.
    »Halt!« schrie Malice ihm nach, und wieder schwang magischer Zauber in ihren Worten mit.
    Rizzen blieb abrupt stehen, obwohl er es nicht wollte. Er vermochte dem Dweomer von Oberin Malices Bann nicht zu widerstehen.
    »Ich habe Euch keine Erlaubnis erteilt, Euch zu bewegen!« schrie Malice hinter ihm.
    »Aber...«, begann Rizzen zu protestieren.
    »Ergreift ihn!« befahl Malice ihren beiden jüngsten Töchtern, und Vierna und Maya eilten zu ihm und fassten ihn derb.
    »Werft ihn in die Kerkerzelle«, wies Malice sie an. »Lasst ihn am Leben. Wir werden ihn später noch brauchen.«
    Vierna und Maya zerrten den zitternden Mann in den Vorraum. Rizzen wagte es nicht, Widerstand zu leisten.
    »Ihr habt einen Plan«, sagte Shi'nayne zu Malice. Als SiNafay, Mutter Oberin des Hauses Hun'ett, hatte die neueste Angehörige des Hauses Do'Urden gelernt, dass jede Tat einen Zweck erfüllte. Sie kannte die Pflichten einer Mutter Oberin gut und begriff, dass Malices Ausbruch gegen Rizzen, der wirklich nichts Unrechtes getan hatte, einer Absicht folgte und keine wirkliche Wut war.
    »Ich stimme Euch zu«, sagte Malice zu Briza. »Drizzt ist für uns unerreichbar.«
    »Doch nach den Worten von Mutter Baenre dürfen wir nicht versagen«, erinnerte Briza ihre Mutter. »Eure Stimme im Herrschenden Konzil muss um jeden Preis gestärkt werden.«
    »Wir werden nicht versagen«, sagte Shi'nayne zu Briza, wobei sie Malice ansah. Wieder zeigte sich Sarkasmus in Malices Gesicht, als Shi'nayne fortfuhr: »In den zehn Jahren des Kampfes gegen das Haus Do'Urden«, sagte sie, »habe ich die Methoden von Oberin Malice verstehen gelernt. Eure Mutter wird einen Weg finden, um Drizzt zu fangen.« Sie machte eine Pause, als sie bemerkte, dass das Lächeln ihrer »Mutter« breiter wurde. »Oder hat sie vielleicht schon einen Weg gefunden?«
    »Wir werden sehen«, säuselte Malice, deren Zuversicht wuchs, da ihre einstige Rivalin ihr so viel Respekt erwies. »Wir werden sehen.«

    Über zweihundert Gemeine des Hauses Do'Urden liefen in der großen Kapelle herum und tauschten aufgeregt Gerüchte über die kommenden Ereignisse aus. Gemeinen war der Zutritt zu dem geheiligten Ort selten gestattet, nur an den hohen Festtagen von Lloth oder zum gemeinsamen Gebet vor einer Schlacht. Aber keiner von ihnen rechnete mit einem bevorstehenden Krieg, und dies war im Elfenkalender kein Festtag.
    Dinin Do'Urden, der ebenfalls ängstlich und aufgeregt war, ging durch die Menge und plazierte Dunkelelfen auf den Sitzreihen, die die Empore in der Mitte kreisförmig umgaben. Da Dinin nur ein Mann war, würde er an der Zeremonie am Altar nicht teilnehmen, und Oberin Malice hatte ihm nichts über ihre Pläne gesagt. Doch den Anweisungen zufolge, die sie Dinin gegeben hatte, wusste er, dass die Ereignisse dieses Tages entscheidend für die Zukunft seiner Familie sein würden. Er war der Chorleiter. Er würde sich ständig zwischen den Versammelten bewegen und die Gemeinen bei den passenden Strophen für die Spinnenkönigin leiten.
    Dinin hatte diese Rolle oft genug zuvor gespielt. Dieses Mal jedoch hatte Oberin Malice ihn gewarnt. Sollte auch nur eine einzige Stimme falsch klingen, war Dinins Leben verwirkt. Und noch eine andere Tatsache beunruhigte den Erstgeborenen des Hauses Do'Urden. Normalerweise wurde er bei seinen Zeremonienpflichten von dem anderen männlichen Adligen des Hauses unterstützt, von Malices derzeitigem Gatten. Doch Rizzen hatte man seit jenem Tag, als sich die ganze Familie im Vorraum versammelte, nicht mehr gesehen. Dinin vermutete, dass Rizzens Regentschaft als Schutzpatron bald zu einem vernichtenden Ende kommen würde. Es war kein Geheimnis, dass Oberin Malice frühere Gatten Lloth geopfert hatte.
    Als die Gemeinen Platz genommen hatten, glühten überall im Raum magische rote Lichter. Die Illumination nahm allmählich zu und erlaubte den versammelten Dunkelelfen, ihr Sehvermögen vom Infrarotlichtspektrum auf die Normallichtsphäre umzustellen.
    Nebeldunst stieg unter den Sitzen auf, verhüllte den Boden und hob sich in wirbelnden Schwaden. Dinin ließ die

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