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Die Saga vom Dunkelelf 3 - Der Wächter im Dunkel

Die Saga vom Dunkelelf 3 - Der Wächter im Dunkel

Titel: Die Saga vom Dunkelelf 3 - Der Wächter im Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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aus seinem Blickfeld, auf die Stadt der Svirfneblin zu. Drizzt ging die ersten Schritte zurück zu seiner Zuflucht, der moosbedeckten Höhle mit dem schnellfließenden Fluss und dem von Mykoniden bestellten Pilzhain.
    In all den Jahrhunderten von Leben, das ihm noch zu leben blieben, würde Drizzt Do'Urden diesen Ort nie wiedersehen.
    Er erinnerte sich später nicht, wann er die Richtung geändert hatte. Es war keine bewusste Entscheidung gewesen, etwas hatte an ihm gezerrt - das nachklingende Rumpeln der erzgefüllten Wagen vielleicht -, und erst, als Drizzt das Schlagen der großen Außentüren von Blingdenstone hörte, begriff er, was er zu tun beabsichtigte.
    »Guenhwyvar«, flüsterte Drizzt der Figurine zu und zuckte bei dem beunruhigenden Dröhnen seiner eigenen Stimme zusammen. Doch die Wachen der Svirfneblin auf der breiten Treppe waren in ihre Unterhaltung vertieft, und so war Drizzt völlig sicher.
    Der graue Nebel wirbelte um die Statuette, und der Panther kam auf den Ruf seines Herrn. Guenhwyvar legte die Ohren an und schnüffelte vorsichtig, versuchte, die fremde Umgebung einzuordnen.
    Drizzt holte tief Atem und zwang die Worte über seine Lippen. »Ich wollte dir Lebewohl sagen, mein Freund«, flüsterte er. Guenhwyvars Ohren richteten sich auf, und die Pupillen der leuchtendgelben Katzenaugen weiteten sich und verengten sich dann wieder, während Guenhwyvar Drizzt rasch musterte.
    »Im Falle...«, fuhr Drizzt fort. »Ich kann hier draußen nicht mehr leben, Guenhwyvar. Ich fürchte, ich verliere alles, was dem Leben Sinn gibt. Ich fürchte, ich verliere mich selbst.« Er warf einen Blick über seine Schulter auf die nach Blingdenstone hochführende Treppe. »Und das ist mir kostbarer als mein Leben. Kannst du das verstehen, Guenhwyvar? Ich brauche mehr als bloßes Überleben. Ich brauche ein Leben, das von mehr bestimmt ist als von den wilden Instinkten dieser Kreatur, die ich geworden bin.«
    Drizzt ließ sich gegen die Felswand des Tunnels fallen. Seine Worte klangen so einfach und logisch, und doch wusste er, dass jeder Schritt aufwärts über die Treppe, die zur Stadt der Tiefengnome führte, eine Prüfung für seinen Mut und seine Überzeugungen sein würde. Er erinnerte sich an den Tag, an dem er auf dem Vorsprung vor den großen Toren von Blingdenstone gestanden hatte. So sehr Drizzt es gewollt hatte, konnte er sich nicht dazu durchringen, den Tiefengnomen in die Stadt zu folgen. Er war von einer richtigen Lähmung erfasst, die ihn festhielt, als er daran dachte, durch die Portale in die Stadt der Tiefengnome zu eilen.
    »Du hast selten über mich gerichtet, mein Freund«, sagte Drizzt zu dem Panther. »Und wenn, dann hast du immer fair über mich gerichtet. Verstehst du, Guenhwyvar? In wenigen Augenblicken verlieren wir uns und vielleicht für immer. Kannst du verstehen, warum ich das tun muss?«
    Guenhwyvar tappte zu Drizzt und rieb seinen großen Katzenkopf an den Rippen des Dunkelelf.
    »Mein Freund«, flüsterte Drizzt der Katze ins Ohr. »Geh zurück, bevor ich den Mut verliere. Geh zurück, nach Hause, und hoffe, dass wir uns wieder begegnen.«
    Guenhwyvar wandte sich gehorsam um und lief zu der Figurine. Die Transition erschien Drizzt diesmal zu schnell zu sein. Dann blieb nur die Figurine zurück. Drizzt ergriff sie und betrachtete sie nachdenklich. Er wog wieder das bevorstehende Risiko ab. Dann, getrieben von denselben unbewussten Bedürfnissen, die ihn so weit gebracht hatten, eilte Drizzt zu der Treppe und begann den Aufstieg. Die Unterhaltung der Tiefengnome über ihm endete. Offensichtlich hatten die Wachen gespürt, dass sich jemand oder etwas näherte.
    Doch die Überraschung der Svirfneblin-Wachen war deshalb nicht geringer, als ein Dunkelelf über die oberste Stufe trat auf den Treppenabsatz vor die Tore ihrer Stadt.
    Drizzt verschränkte die Arme vor der Brust, eine hilflose Geste, die bei den Dunkelelfen als Zeichen des Waffenstillstandes galt. Drizzt konnte nur hoffen, dass den Svirfneblin diese Geste vertraut war, da sein bloßes Erscheinen die Wachen völlig erschreckt hatte. Sie fielen übereinander, krabbelten auf dem kleinen Absatz herum, und einige eilten, um die Stadttore zu beschützen, wogegen andere Drizzt umringten und die Spitzen ihrer Waffen auf ihn richteten. Ein paar eilten verzweifelt zur Treppe und liefen die Stufen hinunter, um herauszufinden, ob dieser Dunkelelf nur der erste einer ganzen Kriegerschar war.
    Ein Svirfneblin, der Führer der Wachen, der

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