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Die Saga vom Dunkelelf 4 - Im Zeichen des Panthers

Die Saga vom Dunkelelf 4 - Im Zeichen des Panthers

Titel: Die Saga vom Dunkelelf 4 - Im Zeichen des Panthers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Ihr?« fragte Drizzt, der hoffte, so der Wahrheit näherzukommen.
    Die Sichelschrecke dachte einen langen Augenblick nach, schüttelte dann hilflos den großen Kopf. »Pech… n-n-nicht mehr«, sagte das Monster wieder und neigte sein geschnäbeltes Gesicht nach hinten, öffnete damit den Spalt seiner Panzerung und lud Drizzt ein, den Schlag auszuführen.
    »Ihr erinnert Euch nicht an Euren Namen?« fragte Drizzt, der nicht darauf versessen war, die Kreatur zu töten. Die Sichelschrecke bewegte sich nicht und antwortete auch nicht. Drizzt sah Belwar ratsuchend an, doch der Höhlenvater zuckte nur hilflos mit den Schultern.
    »Was ist passiert?« drängte Drizzt das Monster. »Ihr müßt mir erzählen, was Euch widerfahren ist.«
    »Z-z-z.« Die Sichelschrecke versuchte angestrengt zu antworten. »Z-Zau-Zauberer. Böser Zauberer.«
    Drizzt, der wußte, was Magie bewirken konnte, und auch, wie skrupellos praktizierende Magier sie oft anwendeten, begann zu verstehen und war geneigt der seltsamen Kreatur zu glauben. »Ein Zauberer hat Euch Verwandelt?« fragte er. Er und Belwar, wechselten erstaunte Blicke. »Ich habe von solchen Zauberern gehört.«
    »Ich auch«, stimmte der Höhlenvater zu. »Magga cammara, Dunkelelf, ich habe gesehen, wie die Zauberer von Blingdenstone ähnliche Magie benutzten, um nach….« Der Tiefengnom verstummte plötzlich, als er sich der Herkunft des Dunkelelfen erinnerte, den er ansprach.
    »… Menzoberranzan zu gelangen«, vollendete Drizzt den Satz mit einem Kichern.
    Belwar räusperte sich ein wenig verlegen und wandte sich wieder dem Monster zu. »Ein Pech warst du einst«, sagte er, da er die vollständige Erklärung als klaren Gedanken ausgesprochen hören wollte, »und ein Zauberer hat dich in einen Sichelschrecken verwandelt.«
    »Wahr«, erwiderte das Monster. »Pech nicht mehr.«
    »Wo sind Eure Gefährten?« fragte der Svirfneblin. »Wenn das stimmt, was ich über Euer Volk gehört habe, dann reisen Pech nicht oft allein.«
    »T-t-tot«, sagte das Monster. »Böser Z-Z-Zau…«
    »Menschlicher Zauberer?« wollte Drizzt wissen.
    Der große Schnabel nickte aufgeregt. »Ja, M-M-Mensch.«
    »Und der Zauberer hat Euch dann als Sichelschrecke mit Eurem Schmerz allein gelassen«, stellte Belwar fest. Er und Drizzt sahen sich lange und intensiv an, und dann trat der Dunkelelf beiseite und erlaubte der Sichelschrecke, sich aufzurichten.
    »Ich w-w-w-wünschte, du w-w-w-würdest mich t-t-t-tö-ten«, sagte das Monster daraufhin, während es sich hinsetzte. Es betrachtete mit offensichtlichem Abscheu seine Klauenhände. »Der S-Stein, der Stein… für mich verloren.«
    Belwar hob zur Antwort seine eigenen künstlichen Hände. »Das habe ich auch einst geglaubt«, sagte er. »Ihr lebt, und Ihr seid nicht länger allein. Kommt mit uns zum See, wo wir weiterreden können.«
    Die Sichelschrecke stimmte zu und begann mühsam, ihre eine Vierteltonne schwere Masse vom Boden aufzurichten. Während das harte Außenskelett 'der Kreatur scharrte und kratzte, flüsterte Belwar Drizzt besonnen zu: »Haltet Eure Klingen bereit.«
    Schließlich stand die Sichelschrecke, ragte über drei Meter hoch auf, und der Dunkelelf widersprach Belwar nicht.
    Viele Stunden erzählte die Sichelschrecke den beiden Freunden ihre Abenteuer. Ebenso erstaunlich wie die Geschichte war, wie das Monster sich an den Gebrauch der Sprache gewöhnte. Diese Tatsache und die Schilderungen seiner früheren Existenz – einem Leben, das mit dem Schlagen und Formen von Steinen in fast heiliger Ehrfurcht ausgefüllt war – überzeugten Belwar und Drizzt von der Wahrheit der bizarren Geschichte.
    »Es tut g-g-gut, wieder zu sprechen, obwohl es nicht meine Sprache ist«, sagte die Kreatur nach einer Weile. »Es ist, als ob ich einen Teil dessen w-w-w-wiedergefunden hätte, was ich einst w-w-w-war.«
    Drizzt, der sich an ähnliche Erfahrungen noch deutlich erinnerte, verstand das nur zu gut.
    »Wie lange habt Ihr so gelebt?« fragte Belwar.
    Die Sichelschrecke zuckte mit den Achseln, und ihre mächtige Brust und die Schultern klapperten bei der Bewegung. »Wochen, M-M-Monate«, sagte er. »Ich erinnere mich nicht. Ich habe kein Z-Z-Zeitgefühl mehr.«
    Drizzt vergrub sein Gesicht in den Händen und stieß voller Mitleid und Mitgefühl für die unglückselige Kreatur einen tiefen Seufzer aus. Auch er hatte sich so verloren und allein in der Wildnis gefühlt. Auch er wußte um die grimmige Wahrheit eines solchen Schicksals. Belwar

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