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Die Saga vom Dunkelelf 4 - Im Zeichen des Panthers

Die Saga vom Dunkelelf 4 - Im Zeichen des Panthers

Titel: Die Saga vom Dunkelelf 4 - Im Zeichen des Panthers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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waren die Gefährten, die die Hilflosigkeit, die Wut und die Enttäuschung bekämpften.
    Dies waren die Freunde, die mir mein Leben gaben.
    Drizzt Do'Urden

Heimtückische Ketten
    Clacker schaute zum anderen Ende der langen, schmalen Höhle, zu dem vieltürmigen Gebilde, das als Burg der Illithiden-Gemeinde diente. Obwohl das Sehvermögen der Sichelschrecke schlecht war, konnte sie die untersetzten Gestalten ausmachen, die um die Felsenburg krochen, und er hörte das Schlagen ihrer Werkzeuge. Sie waren Sklaven, wie Clacker wußte – Duergar, Kobolde, Tiefengnome und viele andere Rassen, die Clacker nicht kannte -, und dienten als geschickte Steinmetze ihren Illithiden-Herren. Sie halfen ihnen, den gewaltigen Felsen, den die Gedankenschinder als ihr Heim beanspruchten, zu verbessern und umzugestalten. Vielleicht arbeitete Belwar, der so offensichtlich für derartige Aufgaben geeignet war, bereits an dem mächtigen Bauwerk. Die Gedanken huschten durch Clackers Verstand und waren vergessen – sie wichen den weniger komplizierten Instinkten der Sichelschrecke. Die betäubenden Energiesalven der Gedankenschinder hatten Clackers mentalen Widerstand verringert, und der polymorphe Zauber des Magiers hatte mehr von ihm genommen, so viel, daß er die Gedächtnislücke nicht einmal begreifen konnte. Jetzt kämpften seine beiden Identitäten miteinander und ließen den armen Clacker in einem Zustand schlichter Verwirrung zurück.
    Hätte er seine mißliche Lage erkannt und von dem Schicksal seiner Freunde gewußt, hätte er sich als glücklich betrachtet.
    Die Gedankenschinder vermuteten, daß mehr in Clacker steckte, als seine Sichelschreckengestalt erkennen ließ. Das Überleben der Illithiden-Gemeinde basierte auf Wissen und Gedankenlesen, und obwohl sie nicht in das Durcheinander von Clackers Verstand eindringen konnten, sahen sie deutlich, daß die mentalen Vorgänge in dem knochigen Außenskelett entschieden anders waren als die, die man bei einem einfachen Monster des Unterreichs erwartete.
    Die Gedankenschinder waren nicht dumm, und sie wußten ebenfalls um die Gefahren, die der Versuch barg, ein Monster, das eine Vierteltonne wog, bewaffnet und gerüstet war, zu ergründen und zu kontrollieren. Clacker war zu gefährlich und unberechenbar, um in einem engen Raum festgehalten zu werden. In der Sklavengesellschaft der Illithiden jedoch gab es für jeden einen Platz.
    Clacker stand auf einer steinernen Insel, einer Felsenscheibe, die vielleicht fünfzig Meter maß und von einem tiefen, breiten Abgrund umgeben war. Bei ihm befanden sich verschiedene andere Kreaturen, einschließlich einer kleinen Rothe-Herde und mehreren angeschlagenen Duergar, die offensichtlich zu lange Zeit unter den verstandraubenden Einflüssen der Illithiden verbracht hatten. Die Grauzwerge hatten ausdruckslose Gesichter und starrten ins Leere und warteten, wie Clacker bald erkennen sollte, darauf, als Mahlzeit auf den Tisch ihrer grausamen Herren zu gelangen.
    Clacker ging über die Insel und suchte nach einem Fluchtweg, obwohl der Pech in ihm die Vergeblichkeit seines Tuns erkannt hätte. Nur eine einzige Brücke überspannte den tiefen Abgrund, ein magisches und mechanisches Ding, das unverrückbar an die andere Seite des Abgrundes zurückgefahren war, wenn sie nicht benutzt wurde.
    Eine Gruppe von Gedankenschindern näherte sich mit einem stämmigen Oger dem Hebel, mit dem die Brücke bewegt wurde. Augenblicklich wurde Clacker von ihren telepathischen Befehlen überschüttet. Eine einzige Möglichkeit schälte sich aus dem Durcheinander seiner Gedanken, und in diesem Moment erfuhr er, zu welchem Zweck er auf der Insel war. Er diente als Hirt der Herde der Gedankenschinder. Sie wollten einen Grauzwerg und einen Rothe, und gehorsam machte sich der Hirtensklave an die Arbeit.
    Keines der Opfer leistete Widerstand. Clacker drehte dem Grauzwerg säuberlich den Hals um und schlug weniger ordentlich einem Rothe den Schädel ein. Er spürte, daß die IIlithiden erfreut waren, und dies löste einige seltsame Emotionen in ihm aus, wobei Befriedigung die vorherrschende war.
    Clacker ergriff die beiden Geschöpfe und trat, direkt der IIlithidengruppe gegenüber, an den Rand des Abgrundes.
    Ein Illithid zog den hüfthohen Hebel der Brücke zurück. Clacker bemerkte, daß der Hebel, von seiner Warte gesehen, nach hinten gezogen wurde. Ein wichtiger Faktor, obwohl die Sichelschrecke zu diesem Zeitpunkt nicht genau verstand, warum. Die aus Stein und Metall

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