Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Saga vom Dunkelelf 4 - Im Zeichen des Panthers

Die Saga vom Dunkelelf 4 - Im Zeichen des Panthers

Titel: Die Saga vom Dunkelelf 4 - Im Zeichen des Panthers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
Vom Netzwerk:
Drizzt.
    »Wir sind weit von Menzoberranzan entfernt«, erinnerte Belwar ihn. »Weit draußen in der Wildnis, für Eure Sippe unauffindbar.«
    Drizzt stimmte dieser Vermutung aus gutem Grund nicht zu. Zu oft in seinem jungen Leben war er Zeuge des Fanatismus gewesen, der das Leben der bösen Priesterinnen der Lloth bestimmte. Drizzt selbst war für einen Überfall viele Meilen an die Oberfläche der Reiche gereist, einem Überfall, der nur dem Zweck diente, der Spinnenkönigin den süßen Geschmack des Blutes von Oberflächenelfen zu bescheren. »Unterschätzt Oberin Malice nicht«, sagte er grimmig.
    »Wenn es in der Tat Eure Mutter ist«, knurrte Belwar und schlug seine Hände zusammen, »wird sie mehr finden, als sie erwartet. Wir werden hier auf sie lauern«, versprach der Svirfneblin, »wir drei.«
    »Unterschätzt Oberin Malice nicht«, sagte Drizzt wieder.
    »Dies hier war kein Zufall, und Oberin Malice wird auf alles vorbereitet sein, was wir zu bieten haben.«
    »Das könnt Ihr nicht wissen«, warf Belwar ein, doch als der Höhlenvater, die Sorge in den lavendelblauen Augen des Dunkelelfen sah, klang seine Stimme nicht mehr überzeugt.
    Sie sammelten die wenigen Dinge ein, die noch brauchbar waren, und machten sich kurz darauf auf den Weg. Sie zogen wieder westwärts, um noch größere Distanz zwischen sich und Menzoberranzan zu bringen.
    Clacker übernahm die Führung, da nur wenige Monster sich einer Sichelschrecke in den Weg stellen würden. Belwar ging in der Mitte, und Drizzt schwebte lautlos weit hinten, um als Schlußmann seine Freunde zu beschützen, falls die Agenten seiner Mutter sie einholen sollten. Belwar hatte erklärt, sie hätten einen guten Vorsprung vor den Zerstörern ihres Heimes. Wenn die Eindringlinge ihre Verfolgung vom Höhlenkomplex aus fortgesetzt hatten und ihrer Fährte zum Turm des toten Zauberers folgten, würden viele Tage vergehen, bis der Feind zu der Höhle am See zurückkehrte. Drizzt war sich nicht so sicher, ob der Höhlenvater recht hatte.
    Er kannte seine Mutter nur zu gut.
    Nach vielen endlosen Tagen erreichte die Gruppe ein Gebiet mit zerklüfteten Wänden und Decken voller Stalaktiten, die wie schwebende Monster auf sie herabblickten. Sie schlossen dichter auf, um durch die Nähe der Gefährten mehr Sicherheit zu finden. Belwar holte seine magische Brosche heraus und befestigte sie an seiner Lederjacke, obwohl damit Aufmerksamkeit auf sie gelenkt werden konnte. In ihrem Licht verkündeten die Schatten, die die spitzen Erhebungen warfen, nur Gefahr.
    In dieser Region schien die Stille des Unterreichs noch tiefer zu sein. Selten hörten Reisende in der unterirdischen Welt die Geräusche anderer Kreaturen, aber hier war die Stille noch intensiver, geradeso, als ob hier alles Leben gestohlen worden sei. Clackers schwere Schritte und das Scharren von Belwars Stiefeln hallten entnervend von den Steinwänden wider.
    Belwar spürte als erster die nahende Gefahr. Feine Vibrationen im Gestein verrieten dem Svirfneblin, daß er und seine Freunde nicht allein waren. Erhielt Clacker mit seiner Pickhackenhand auf und warf einen Blick zurück zu Drizzt, um zu sehen, ob der Dunkelelf seine Gefühle teilte.
    Drizzt deutete zur Decke, schwebte in die Dunkelheit und suchte zwischen den zahlreichen Stalaktiten nach einem Versteck. Während der Dunkelelf aufstieg, zog er einen seiner Krummsäbel und umfaßte mit der anderen Hand die Onyxfigurine in seiner Tasche.
    Belwar und Clacker verbargen sich hinter einem Steinkamm, wo der Tiefengnom den Refrain murmelte, der seinen Mithrilhänden Zauberkraft verlieh. Beide fühlten sich besser durch das Wissen, daß der Dunkelelfen-Krieger über ihnen war und über ihnen wachte.
    Doch Drizzt war nicht der einzige, der die Stalaktiten als Hinterhalt nutzte. Kaum hatte er die zackigen Steine erreicht, wußte der Dunkelelf, daß er nicht allein war.
    Eine Gestalt, ein bißchen größer als Drizzt, aber offensichtlich humanoid, schwebte um einen nahegelegenen Stalaktiten. Drizzt stieß sich von einem Stein ab, um darauf zuzusteuern, und zog seinen anderen Krummsäbel. Einen Augenblick später erkannte er die Gefahr, denn der Kopf seines Feindes ähnelte einem Oktopus mit vier Tentakeln. Nie zuvor hatte Drizzt eine solche Kreatur leibhaftig gesehen, doch er wußte, was es war: ein Illithid, ein Gedankenschinder, das böseste und meist gefürchtete Monster im ganzen Unterreich.
    Der Gedankenschinder schlug zuerst zu, lange bevor Drizzt nahe genug war, um

Weitere Kostenlose Bücher