Die Saga vom Dunkelelf 4 - Im Zeichen des Panthers
der jeweiligen Mutter Oberin eingeholt zu haben? Sollte auch Oberin Baenre Jarlaxle um Erlaubnis bitten, den hauslosen Ausgestoßenen?« Dinin erkannte, daß er mit seiner Beleidigung vielleicht ein wenig zu weit gegangen war, aber sein Stolz verlangte diese Worte.
Jarlaxle entspannte sich sichtlich, und das Lächeln, das auf sein Gesicht trat, wirkte fast ehrlich. »Ihr habt mich also gefunden«, sagte er wieder und verneigte sich wie üblich tief. »Sagt, was Ihr wollt, und wir erledigen das.«
Dinin stemmte kampflustig seine Arme in die Hüften und gewann an Selbstvertrauen angesichts der scheinbaren Zugeständnisse des Söldners. »Seid Ihr so sicher, daß ich nach Euch suchte?«
Jarlaxle wechselte mit seinen beiden Wachen ein Lächeln. Das Kichern unsichtbarer Soldaten in den Schatten der Gasse schmälerte Dinins knospendes Selbstvertrauen nicht wenig.
»Sagt, was Ihr wollt, Erstgeborener«, forderte Jarlaxle nachdrücklicher, »und wir erledigen das schnell.«
Dinin war mehr als bereit, diese Begegnung so schnell wie möglich hinter sich zu bringen. »Ich brauche Informationen über Zin-carla «, sagte er barsch. »Der Lebende Geist von Zaknafein ist viele Tage durch das Unterreich gewandert. Zu viele Tage vielleicht?«
Jarlaxles Augen verengten sich, als er hörte, was der Erstgeborene sagte. »Hat euch Oberin Malice zu mir geschickt?« Es war ebenso eine Frage wie eine Feststellung.
Dinin schüttelte den Kopf, und Jarlaxle bezweifelte seine Ehrlichkeit nicht. »Ihr seid ebenso weise wie geschickt im Umgang mit dem Schwert«, bemerkte der Söldner freundlich und verneigte sich.
»Ich bin aus eigener Initiative gekommen«, sagte Dinin entschlossen. »Ich muß einige Antworten finden.«
»Fürchtet Ihr Euch, Erstgeborener?«
»Ich bin besorgt«, erwiderte Dinin ernst und ignorierte den spöttischen Tonfall des Söldners. »Ich mache nie den Fehler, meine Feinde oder meine Verbündeten zu unterschätzen.«
Jarlaxle warf ihm einen verwirrten Blick zu.
»Ich weiß, was mein Bruder geworden ist«, erklärte Dinin. »Und ich weiß, wer Zaknafein einst war.«
»Zaknafein ist jetzt ein Lebender Geist«, erwiderte Jarlaxle, »der unter Kontrolle von Oberin Malice steht.«
»Viele Tage«, sagte Dinin ruhig, der glaubte, den Sinn seiner Worte nachdrücklich genug artikuliert zu haben.
»Eure Mutter hat um Zin-carla gebeten«, konterte Jarlaxle ein wenig scharf. »Es ist Lloths größtes Geschenk und wird nur gegeben, damit die Spinnenkönigin erfreut wird. Oberin Malice kannte das Risiko, als sie um Zin-carla bat. Ihr versteht sicher, Erstgeborener, daß lebende Geister für die Erfüllung einer bestimmten Aufgabe vorgesehen sind.«
»Und was sind die Konsequenzen bei einem Versagen?« fragte Dinin direkt.
Der ungläubige Blick des Söldners genügte Dinin. »Wie lange hat Zaknafein noch Zeit?« fragte Dinin.
Jarlaxle zuckte mit den Schultern. »Wer kann schon Lloths Pläne erahnen? Die Spinnenkönigin kann geduldig sein, wenn der Gewinn groß genug ist.«
»Ist Drizzt von solchem Wert?«
Wieder zuckte der Söldner mit den Schultern. »Das zu entscheiden liegt bei Lloth, bei Lloth allein.«
Dinin musterte Jarlaxle einen langen Augenblick, bis er sicher war, daß der Söldner ihm sonst nichts zu sagen hatte. Dann wandte er sich wieder seiner Echse zu und zog die Kapuze seines Piwafwi tief ins Gesicht. Als Dinin im Sattel saß, drehte er sich um, um noch etwas zu sagen, aber der Söldner und seine Wachen waren nicht mehr zu sehen.
» Bivrip !« rief Belwar und vollendete den Zauber. Wieder schlug der Höhlenvater seine Hände gegeneinander und zuckte diesmal nicht zusammen, da der Schmerz nicht so intensiv war. Funken stoben, als die Mithrilhände aufeinander krachten, und Belwars Herr klatschte voller Schadenfreude mit seinen vierfingrigen Händen.
Der Illithid mußte seinen Gladiator jetzt in Aktion erleben. Er sah sich nach einem Ziel um und entdeckte den nur teilweise ausgehauenen Raum. Eine ganze Reihe telepathischer Befehle drang brüllend in den Verstand des Höhlenvaters, als der Illithid ihm mental seine Vorstellungen von Form und Ausmaßen des Raums übermittelte.
Belwar machte sich sofort an die Arbeit. Da er sich der Kraft in seiner verletzten Schulter nicht sicher war, setzte er mit der Pickhacke an. Unter dem Schlag der verzauberten Hand explodierte das Gestein zu Staub, und der Illithid sandte eine deutliche Botschaft seiner Freude in Belwars Gedanken. Nicht einmal der Panzer einer
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