Die Saga vom Dunkelelf 4 - Im Zeichen des Panthers
zurückkehrte, nahm Belwars Herr telepathisch an seinem Schmerz und seinem Entsetzen teil. Doch bevor Belwars Herr reagieren konnte, materialisierte sich Guenhwyvar auf dem sitzenden Illithiden und zerfetzte den Körper.
Belwar erstarrte, als das Erkennen ihn durchrann. » Bivrip?« flüsterte er verhalten und dann »Drizzt?«, und das Bild des knienden Dunkelelfen drang deutlich in seinen Verstand.
Töte es, mein mutiger Kämpfer! Töte es! befahl Belwars Herr, doch für den unglücklichen Gefährten des Illithiden war es bereits zu spät. Der sitzende Gedankenschinder schlug wild um sich. Seine Tentakel wippten und streckten sich in dem Versuch, an Guenhwyvars Kopf zu gelangen. Guenhwyvar schlug mit einer seiner mächtigen Pranken zu, und dieser eine Schlag riß den Oktopuskopf des Illithiden von seinen Schultern.
Belwar, dessen Hände noch immer verzaubert waren, näherte sich langsam dem Panther, doch seine Schritte wurden nicht durch Furcht, sondern durch Verwirrung gehemmt. Der Höhlenvater wandte sich seinem Herrn zu und fragte: »Guenhwyvar?«
Der Gedankenschinder wußte, daß er dem Svirfneblin zuviel zurückgegeben hatte. Der magische Beschwörungszauber hatte andere, gefährliche Erinnerungen in seinem Sklaven geweckt. Er konnte sich nicht länger auf Belwar verlassen.
Guenhwyvar spürte die Absicht des Illithiden und sprang nur einen Augenblick, bevor die Kreatur ihren Energiestrahl auf Belwar abfeuern konnte, von dem toten Gedankenschinder herunter.
Guenhwyvar traf den Illithiden voll und schleuderte ihn zu Boden. Katzenmuskeln dehnten und spannten sich wieder, als Guenhwyvar landete und sich auf der Stelle zum Ausgang des Raumes umdrehte.
Fwup ! Der Angriff des Gedankenschinders traf Belwar, als er taumelte, doch die Verwirrung des Tiefengnomes und seine wachsende Wut wehrten den heimtückischen Angriff ab. Für diesen einen Augenblick war Belwar frei, und er kam auf die Beine und sah den Illithiden als das gemeine und bösartige Ding, das es war.
»Los, Guenhwyvar!« schrie der Höhlenvater, doch die Katze brauchte keine Aufforderung. Als Astralwesen wußte Guenhwyvar viel über die Illithiden und kannte den Schlüssel für jeden Kampf gegen das Versteck solcher Kreaturen. Der Panther flog mit seinem ganzen Gewicht gegen die Tür und schoß auf den Balkon hoch droben in der Höhle hinaus, in der sich das Zentralhirn befand.
Belwars Herr, der um seinen Gott fürchtete versuchte ihm zu folgen, doch die Kraft des Tiefengnomes war mit seiner Wut zehnfach verstärkt wiedergekehrt, und er empfand keinen Schmerz in seinem verletzten Arm, als er jetzt seine magische Hammerhand ins Fleisch des Illithiden-Kopfes schmetterte. Funken stoben und versengten das Gesicht des Illithiden, und die Kreatur wurde an die Wand geschleudert. Ihre milchigen, pupillenlosen Augen starrten Belwar ungläubig an.
Dann sank sie ganz langsam zu Boden und in die Dunkelheit des Todes.
Fünfzehn Meter unter dem Raum spürte der kniende Dunkelelf die Furcht und die Wut seines verehrten Herrn und blickte gerade in dem Augenblick nach oben, als der schwarze Panther in die Luft sprang. Durch das Zentralhirn völlig in Trance versetzt, erkannte Drizzt Guenhwyvar nicht als seinen einstigen Gefährten und besten Freund. Er sah in diesem Moment nur eine Bedrohung des Wesens, das er am meisten liebte. Doch Drizzt und die anderen massierenden Sklaven konnten nur hilflos zuschauen, wie der mächtige Panther mit entblößten Zähnen und gespreizten Pranken in die schwellende Masse des Fleisches sprang.
Kopfschmerzen
Etwa hundertzwanzig Illithiden residierten in und um die Felsenburg in der langen, schmalen Höhle, und jeder von ihnen spürte den gleichen sengenden Kopfschmerz, als Guenhwyvar in das Zentralhirn der Gemeinde tauchte.
Guenhwyvar pflügte durch die Masse des wehrlosen Fleisches, und die großen Klauen der Katze fetzten und krallten sich einen Weg durch das Blut. Das Zentralhirn sandte Emotionen völligen Entsetzens aus und versuchte, seine Diener herbeizurufen. Als das Ding erkannte, daß Hilfe nicht so bald eintreffen würde, begann es, den Panther anzuflehen.
Guenhwyvars urtümliche Wildheit indes ließ kein mentales Eindringen zu. Der Panther schlug weiter um sich und war von spritzendem Schleim begraben.
Drizzt schrie voller Wut auf und rannte um den Laufweg herum. Er versuchte einen Weg zu finden, um zu dem angreifenden Panther zu gelangen. Drizzt spürte die Qual seines geliebten Herrn nur zu deutlich und auch
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