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Die Saga vom Dunkelelf 5 - In Acht und Bann

Die Saga vom Dunkelelf 5 - In Acht und Bann

Titel: Die Saga vom Dunkelelf 5 - In Acht und Bann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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würde, mit der Situation fertig zu werden.
    Doch eine richtige Diskussion darüber setzte gar nicht ein, denn das Knurren eines Hundes alarmierte die Männer im Haus, dass McGristle aufgetaucht war. Der kräftige, verdreckte Mann stolzierte in die Küche. Eine Wange war schlimm verkru-tet und mit geronnenem, getrocknetem Blut bedeckt.
    »Drow-Waffe!« spuckte er, denn er kannte den Säbel nur allzu gut. »Dieselbe, die er gegen mich verwendet hat!«
    »Die Waldläuferin wird bald eintreffen«, begann Delmo, aber McGristle hörte kaum zu. Er marschierte in dem Zimmer umher und dann in das angrenzende Schlafzimmer, stieß mit der Fußspitze gegen die Leichen und beugte sich immer wieder hinunter, um kleinere Details zu inspizieren.
    »Habe die Spuren draußen gesehen«, konstatierte McGristle plötzlich. »Zwei verschiedene Spuren, soweit ich erkennen kann.«
    »Der Dunkelelf hat einen Verbündeten«, meinte der Bürgermeister. »Ein weiterer Grund für uns, auf das Eintreffen der Gruppe aus Sundabar zu warten.«
    »Pah, Ihr wißt ja nicht mal genau, ob die überhaupt kommen!« schnauzte McGristle. »Ich muß den Drow jetzt verfolgen, solange die Spur noch frisch genug für die Nase meines Hundes ist!«
    Mehrere der Bauern nickten zustimmend, bis Delmo sie wohlweislich daran erinnerte, womit sie es zu tun haben könnten.
    »Ein einzelner Dunkelelf hat Euch besiegt, McGristle«, sagte der Bürgermeister. »Nun, wenn Ihr davon ausgeht, dass sie zu zweit sind oder sogar noch mehr, könnt Ihr doch nicht wollen, dass wir losziehen und sie jagen.«
    »Schlechte Karten, deshalb bin ich besiegt worden!« schnauzte McGristle zurück. Er blickte sich um und sprach die Bauern, die jetzt lange nicht mehr so eifrig waren, direkt an. »Ich hatte diesen Dunkelelf, hatte ihn schon richtig in der Zange!«
    Die Bauern zappelten unruhig hin und her und unterhielten sich flüsternd, als der Bürgermeister Roddy am Arm nahm und ihn in die andere Zimmerecke führte.
    »Wartet einen Tag«, bat Delmo. »Unsere Chancen sind wesentlich größer, wenn die Waldläuferin kommt.«
    Roddy schien davon nicht überzeugt zu sein. «»Ich muß meine eigene Schlacht austragen«, knurrte er. »Er hat meinen Hund umgebracht und mich verletzt.«
    »Ihr wollt ihn haben, und Ihr werdet ihn kriegen«, versprach der Bürgermeister, »aber es steht mehr als Euer Hund und Euer Stolz auf dem Spiel.«
    Roddys Gesicht zuckte merkwürdig, aber der Bürgermeister hatte recht. Wenn sich hier in der Gegend wirklich eine Dunkelelfbande herumtrieb, dann waren alle Einwohner von Maldobar in Gefahr. Und bis Hilfe aus Sundabar eintraf, war Einigkeit die beste Verteidigung für die Gruppe, und diese Verteidigung würde beträchtlich geschwächt, falls Roddy eine Gruppe von Männern – Kämpfer, die schon rar genug waren – auf die Jagd mit in die Berge nahm. Benson Delmo war klug genug, um zu wissen, dass er Roddy McGristle mit solchen Beweggründen nicht erreichen konnte. Denn obwohl der Mann aus den Bergen nun schon seit ein paar Jahren in Maldobar lebte, war er im Grunde seines Herzens ein Streuner, der dem Ort keine Treue schuldig war.
    Roddy wandte sich ab, denn er hatte beschlossen, dass die Zusammenkunft beendet war, aber der Bürgermeister umklammerte kühn seinen Arm und drehte ihn wieder zu sich herum. Roddys Hund fletschte die Zähne und knurrte, aber das war nicht sonderlich bedrohlich im Vergleich zu dem finsteren Blick, den Roddy ihm zuwarf.
    »Ihr werdet den Drow bekommen«, sagte der Bürgermeister schnell, »aber, ich bitte Euch, wartet auf die Hilfe aus Sundabar.« Und dann brachte er einen Köder ins Spiel, den Roddy wirklich zu schätzen wusste. »Ich bin ein Mann, der über gewisse Mittel verfügt, und Ihr wart Kopfgeldjäger, bevor Ihr hier aufgetaucht seid, und das seid Ihr immer noch, wenn ich mich nicht irre.«
    Roddy, der eben noch stinkwütend gewesen war, zeigte nun Interesse.
    »Wartet auf die Hilfe und geht dann los, um Euch den Dunkelelf zu schnappen.« Der Bürgermeister hielt inne, um sein Angebot zu bemessen. Bei dieser Art von Geschäft war er ein Neuling, ohne Erfahrung. Er wollte nicht zu tief bieten und so seine Interessen beeinträchtigen, aber er wollte seinen Geldbeutel auch nicht mehr als unbedingt nötig strapazieren. »Eintausend in Gold auf den Kopf des Dunkelelfs.«
    Roddy hatte dieses Spielchen allerdings schon oft gespielt. Er verbarg seine Freude gut; das Angebot des Bürgermeisters war fünfmal so hoch wie sein üblicher

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