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Die Saga vom Dunkelelf 5 - In Acht und Bann

Die Saga vom Dunkelelf 5 - In Acht und Bann

Titel: Die Saga vom Dunkelelf 5 - In Acht und Bann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Preis, und er würde den Dunkelelf ja in jedem Fall jagen, ob er nun bezahlt wurde oder nicht.
    »Zweitausend!« murrte der Mann aus den Bergen unverfroren, weil er davon ausging, dass er mehr für seine Arbeit herausschinden konnte. Der Bürgermeister zögerte, machte sich dann aber klar, dass die Existenz der Ortschaft auf dem Spiel stand.
    »Und keinen Pfennig weniger!« fügte Roddy hinzu und verschränkte die Arme vor der Brust.
    »Wartet auf Fräulein Falkenhand«, sagte Delmo. Seine Stimme klang kläglich. »Und Ihr werdet Eure Zweitausend kriegen!«
    Die ganze Nacht lang verfolgte Lagerbottoms die Spur des verwundeten Dunkelelfs. Der stämmige Bergriese war sich jedoch nicht ganz darüber im klaren, wie er über den Tod von Ul-gulu und Kempfana dachte, diese ungeliebten Herrn, die seine Höhle und sein Leben übernommen hatten. Und obwohl Lagerbottoms jeden Feind fürchtete, der die beiden besiegen konnte, wusste er doch, dass der Dunkelelf ernstlich verwundet war.
    Drizzt spürte, dass er verfolgt wurde, konnte aber nur wenig tun, um seine Spur zu verwischen. In einem Bein, das er sich bei seiner plumpen Landung in der Schlucht verletzt hatte, pulsierte der Schmerz, und Drizzt musste all seine Kräfte mobilisieren, um den Vorsprung zu halten. Als die Morgendämmerung einsetzte – es wurde ein sonniger und klarer Tag -, wusste Drizzt, dass sich seine Chancen verringert hatten. Bei Tageslicht konnte er nicht darauf hoffen, dem Bergriesen zu entwischen.
    Der Pfad verschwand in einer kleinen Gruppe unterschiedlich großer Bäume, die sich überall dort ausbreiteten, wo sie in einer Spalte zwischen riesigen Felsblöcken Wurzeln schlagen konnten. Drizzt wollte gerade durchgehen – er sah keine andere Möglichkeit, als seine Flucht fortzusetzen -, aber als er sich an einen der größeren Bäume lehnte und nach Luft schnappte, kam ihm eine Idee. Die Äste des Baumes hingen schlapp herunter, waren aber elastisch wie Kordeln.
    Drizzt schaute auf den Pfad. Ein Stück weiter oben trampelte der unnachgiebige Bergriese über eine Steinfläche. Drizzt zog mit dem Arm, der noch beweglich war, seinen Krummsäbel heraus und schnitt den tiefsten Ast, den er finden konnte, ab. Dann suchte er nach einem passenden Felsen.
    Knapp eine halbe Stunde später traf der Riese bei der Baumgruppe ein. In einer Hand hielt er einen riesengroßen Prügel. Lagerbottoms blieb auf dem Absatz stehen, als der Dunkelelf hinter einem Baum hervorsprang und ihm den Weg versperrte.
    Drizzt hätte beinahe laut geseufzt, als der Riese genau dort stehenblieb, wo er es geplant hatte. Er hatte gefürchtet, dass das riesige Ungetüm einfach weiterlaufen und ihn niedertrampeln würde. Drizzt hätte ihm in seinem geschwächten Zustand wenig Widerstand bieten können. Drizzt bemerkte, wie das Monster zögerte, packte die Gelegenheit beim Schöpf und rief in der Goblinsprache: »Halt!« Dann setzte er einen einfachen Zauber ein und zeichnete die Umrisse des Ungetüms in leuchtendblauen, harmlosen Flammen nach.
    Lagerbottoms bewegte sich unruhig hin und her, machte aber keine Anstalten, sich dem seltsamen und gefährlichen Feind zu nähern. Drizzt behielt die unruhigen Füße des Riesen äußerst interessiert im Auge.
    »Warum folgt Ihr mir?« wollte Drizzt wissen. »Möchtet Ihr Euch wie die anderen für immer und ewig zur Ruhe betten?«
    Lagerbottoms fuhr sich langsam mit seiner Zunge über die trockenen Lippen. Bis jetzt war die Begegnung nicht wie erwartet verlaufen. Nun dachte der Riese zum erstenmal ein bißchen weiter und versuchte, die Möglichkeiten zu berechnen. Ulgulu und Kempfana waren tot; Lagerbottoms hatte seine Höhle wieder. Aber auch die Gnolle und Goblins waren weg, und dieser nervtötende, kleine Flinkling – Feengeist -war auch schon seit längerer Zeit nicht mehr aufgetaucht. Plötzlich hatte der Riese eine Idee.
    »Freunde?« fragte Lagerbottoms hoffnungsfroh.
    Und obwohl Drizzt erleichtert war, weil er den Kampf vielleicht vermeiden konnte, war ihm das Angebot nicht ganz geheuer. Die Gnolltruppe hatte ihm ein ähnliches Angebot unterbreitet, das ein schlimmes Ende nach sich gezogen hatte, und dieser Riese hatte ganz offensichtlich in Beziehung zu den anderen Monstern gestanden.
    »Freunde und was dann?« fragte Drizzt zögernd, doch er hoffte immer noch, dass diese Kreatur vielleicht von Prinzipien und nicht nur von Blutdurst geleitet wurde.
    »Töten«, erwiderte Lagerbottoms, als ob die Antwort ganz klar wäre.
    Drizzt knurrte und

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