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Die Saga vom Dunkelelf 5 - In Acht und Bann

Die Saga vom Dunkelelf 5 - In Acht und Bann

Titel: Die Saga vom Dunkelelf 5 - In Acht und Bann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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viele andere Waldläufer kannte, waren Montolio schon seltsamere Dinge zu Ohren gekommen. Doch bis jetzt hatte er immer geglaubt, dass die mentale Beziehung zu wilden Tieren nur Oberflächenelfen, Feengeistern, Halblingen, Gnomen und Menschen, die die Lektionen des Waldes gelernt hatten, vorbehalten war.
    »Was soll denn ein Dunkelelf von einem Bären verstehen?« fragte Montolio laut und kraulte seinen Bart. Der Waldläufer hielt zwei Dinge für möglich: An der Drowrasse war entweder mehr dran, als er dachte, oder dieser Dunkelelf glich seinen Artgenossen nicht. Wenn man noch das ohnehin schon seltsame Verhalten des Drows berücksichtigte, dann musste Montolio das letztere für richtig halten, und er hätte es liebend gern ganz genau erfahren. Der erste Schnee war schon gefallen, und der Waldläufer wusste, dass es noch einige Zeit so weiterging. In den Bergen um den Toten-Ork-Paß bewegte sich wenig, wenn es erst einmal zu schneien begonnen hatte.
    In den folgenden Wochen erwies sich Guenhwyvar als Drizzts Retter. Zu den Zeiten, wo der Panther auf der materiellen Ebene weilte, ging er immer wieder in den harten, tiefen Schnee hinaus, um zu jagen und Holz für das lebenspendende Feuer zu sammeln.
    Dennoch hatte es der Drow, der hier so fehl am Platze war, ziemlich schwer. Tag um Tag musste Drizzt zu dem Fluß hinabsteigen und das Eis aufbrechen, das die abzweigenden Kanäle des Flusses überzog. Dann fischte Drizzt. Die Strecke war nicht sonderlich lang, aber der Schnee war tief und tückisch, denn oft genug löste Drizzt eine kleine Lawine aus, unter der er dann begraben wurde. Ein paarmal stolperte Drizzt mit tauben Armen und Beinen in seine Höhle zurück. Er hatte bald gemerkt, dass er das Feuer schüren musste, bevor er ausging, denn wenn er zurückkam, hatte er meistens keine Kraft, den Dolch zu halten und ihn an dem Stein zu reiben, bis Funken sprühten.
    Selbst wenn Drizzt satt war, am Feuer lag und Guenhwyvars Fell spürte, war ihm kalt, und er fühlte sich durch und durch schlecht. Zum ersten Mal seit vielen Wochen stellte er seine Entscheidung, das Unterreich zu verlassen, in Frage, und während seine Verzweiflung wuchs, war er sich nicht einmal mehr darüber im klaren, ob es richtig gewesen war, Menzoberranzan den Rücken zu kehren.
    »Ich bin wirklich ein armer, heimatloser Drow«, jammerte er während seiner Selbstmitleidsphasen, die nicht mehr so selten waren. »Und wahrscheinlich werde ich hier allein in der Kälte sterben.«
    Drizzt hatte keine Ahnung, was in dieser seltsamen Welt um ihn herum vorging. Würde die Wärme, die er kennengelernt hatte, als er an die Oberfläche gekommen war, jemals in dieses Land zurückkehren? Oder handelte es sich hierbei um einen gemeinen Fluch, den seine mächtigen Feinde in Menzoberranzan ihm auferlegt hatten? Diese Verwirrung brachte Drizzt in ein schwieriges Dilemma: Sollte er in der Höhle bleiben und versuchen, während des Sturms auszuharren? Oder sollte er das Flußtal verlassen und ein wärmeres Klima suchen?
    Er hätte weiterziehen können, und der lange Weg durch die Berge hätte ihm sicherlich den Tod gebracht, aber er bemerkte noch etwas anderes, was zu der rauhen Witterung dazukam. Die Stunden des Tages waren weniger geworden, und die Nacht dauerte dafür um so länger. Würde die Sonne für immer verschwinden und die Oberflächenwelt in endlose Dunkelheit und Kälte tauchen? Diese Möglichkeit bezweifelte Drizzt, und so nahm er etwas Sand und einen leeren Flakon, den er in seinem Rucksack hatte, und fing an, die Zeit zu messen.
    Seine Hoffnung ließ nach, denn der Sonnenuntergang setzte immer früher ein, und je mehr sich die Jahreszeit ihrem Höhepunkt näherte, desto verzweifelter wurde Drizzt. Er war tatsächlich am Ende, dünn und zitternd, als ihm zum ersten Mal auffiel, dass sich der Winter langsam verabschiedete. Zuerst wollte er seinen Erkenntnissen nicht glauben – seine Messungen waren nicht allzu präzise – aber nach ein paar Tagen konnte Drizzt das, was der Sand ihm sagte, nicht mehr leugnen.
    Die Tage wurden wieder länger.
    Und damit kehrte auch Drizzts optimistische Einstellung zurück. Seit vor Monaten die ersten kalten Winde eingesetzt hatten, hatte er unterschiedliche Jahreszeiten für möglich gehalten. Er hatte gesehen, mit welchem Eifer der Bär gefischt hatte, bevor sich das Wetter mehr und mehr verschlechtert hatte, und jetzt war er überzeugt, dass das Wesen die Kälte überwand, indem es an Fett zulegte, um den Winter

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