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Die Saga vom Dunkelelf 6 - Der Hueter des Waldes

Die Saga vom Dunkelelf 6 - Der Hueter des Waldes

Titel: Die Saga vom Dunkelelf 6 - Der Hueter des Waldes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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sich Drachenhöhle nannte. Berge aus Gold und Edelsteinen türmten sich in der riesigen Kammer auf, und die Augen des Betrachters wurden von all der Pracht geblendet. Waffen und Rüstungen, die unglaublich glänzten, waren überall aufgestapelt, und die unermeßliche Ansammlung von Edelmetallgegenständen Kelche, Pokale und ähnliches - hätten die Schatzkammern von hundert Königen füllen können.
    Drizzt vergaß beinahe das Atmen. Es war nicht so sehr der Reichtum, der ihn faszinierte - an materiellen Dingen lag ihm nicht gerade viel -, sondern die Abenteuer, die diese bemerkenswerten Gegenstände und der Reichtum erahnen ließen, überwältigten seine Phantasie. Wenn er die Schätze in der Drachenhöhle betrachtete, kam ihm sein simpler Überlebenskampf auf der Straße mit den trauernden Brüdern und sein banales Bedürfnis, einen friedlichen und ruhigen Ort zu finden, an dem er heimisch werden konnte, klein vor. Wieder fielen ihm Montolios Drachengeschichte und all die anderen Abenteuererzählungen ein, die der blinde Waldläufer ihm erzählt hatte. Und ganz plötzlich sehnte auch er sich nach solchen Abenteuern.
    Drizzt wollte ein Zuhause, und er wollte akzeptiert werden, aber in dem Augenblick, als er mit dieser Beute konfrontiert war, erkannte er, daß er auch einen Eintrag im Buch der Barden begehrte. Er hoffte, daß er noch eine Vielzahl gefährlicher und aufregender Abenteuer zu bestehen hatte und daß er vielleicht sogar seine eigenen Geschichten aufschreiben konnte.
    Die Kammer war riesig und unüberschaubar, mit Ecken, mit denen niemand rechnete. Sie erstrahlte in einem dunstigen, rotgoldenen Lichtschein. Und es war unerträglich warm.
    Drizzt drehte sich zu den wartenden Mönchen um und blinzelte ihnen zu, dann zeigte er nach links, wo ein einzelner Ausgang zu erkennen war. »Ihr kennt das Signal«, sagte er ganz leise.
    Matthäus nickte vorsichtig und fragte sich immer noch, ob es klug gewesen war, dem Drow zu vertrauen. In den letzten Monaten auf der Straße war Drizzt den Mönchen ein verläßlicher Verbündeter gewesen, aber ein Drache war ein Drache.
    Drizzt schaute sich wieder in der Kammer um, aber diesmal interessierten ihn die Schätze nicht. Zwischen zwei Goldbergen machte er sein Ziel aus, und das war nicht weniger prächtig als das ganze Gold und die Edelsteine. In einem Tal zwischen diesen aufgetürmten Bergen lag ein langer, schuppiger Schwanz, rotgold wie der Lichtschein, der leicht zitterte und rhythmisch hin und her schwenkte. Bei jeder Bewegung wurde das umliegende Gold weggeschoben.
    Drizzt hatte schon früher Bilder von Drachen gesehen; einer der Zauberlehrer in der Akademie hatte Illusionen der unterschiedlichen Drachentypen geschaffen, damit die Studenten sie inspizieren konnten. Doch nichts davon hatte den Dunkelelf auf diesen Augenblick vorbereiten können. Heute sah er zum erstenmal einen lebendigen Drachen. In allen bekannten Reichen gab es nichts, was beeindruckender war, und von allen Drachentypen, die es gab, waren die Roten die imposantesten.
    Nachdem es Drizzt schließlich gelungen war, seinen Blick von dem Schwanz abzuwenden, überlegte er sich, auf welche Art er in die Kammer gelangen konnte. Der Tunnel stieg leicht an, aber da war auch noch ein Pfad, der nach unten führte. Diesen betrachtete Drizzt eine Zeitlang. Dann füllte er seine Taschen mit Erde, nahm einen Pfeil aus seinem Köcher und belegte ihn mit dem Zauber der Dunkelheit. Behutsam und leise marschierte Drizzt die Stufen hinunter. Nur das beständige Zittern des Schwanzes leitete ihn. Als er den ersten Berg Edelsteine erreichte, wäre er fast gestolpert. Der Schwanz lag plötzlich regungslos da.
    »Abenteuer«, sagte Drizzt sich insgeheim und ging weiter. Er stellte sich vor, wie sich der Drache blitzschnell vor ihm aufrichtete und ihn trotz der Kugel aus Dunkelheit sehen konnte. Instinktiv zuckte er zusammen, denn er rechnete mit einer Flamme, die ihn verschlang und ihn dort, wo er stand, zusammenschrumpfen ließ. Aber er ging dennoch weiter, und als er schließlich auf einen Goldberg traf, hörte er endlich den donnernden Atem des schlummernden Drachen. Drizzt war spürbar erleichtert.
    Der Dunkelelf stieg den zweiten Berg ganz langsam hinauf und bemühte sich, seinen angeborenen Schwebezauber zu aktivieren. Dabei hoffte er nicht wirklich, daß er gut funktionierte - wann immer er in letzter Zeit zu schweben versucht hatte, hatte der Zauber vollständig versagt. Doch er wollte auf jede mögliche Hilfe

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