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Die Saga vom Eisvolk 04 - Sehnsucht

Die Saga vom Eisvolk 04 - Sehnsucht

Titel: Die Saga vom Eisvolk 04 - Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margit Sandemo
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zurück?«
    Jetzt weinte sie ganz offen. »Wegen dem, was die Pfarrersfrau erzählt hat, natürlich!«
    »Diese verflixte Pfarrersfrau kann doch gar nichts von Öle Olesen wissen!«
    Yrja hörte jäh auf zu schluchzen. »Öle Olesen? Wer ist das denn?«
    Tarald gab sich geschlagen. »Also gut, dann müssen wir das jetzt eben hier bereden, sonst gibt es ja nur ein einziges Rätselraten hin und her. Was hat die Pfarrersfrau gesagt?« »Sie hat mir verboten, dich daran zu erinnern. Ich darf dich nicht damit quälen, sagt sie.«
    »Jetzt sprichst du in Rätseln. Mich erinnern, an was denn?« Ihre Tränen begannen erneut zu rinnen. Sie kroch in sich zusammen, wandte sich von ihm ab.
    »Ich weiß es nicht, Tarald. Ich habe nicht genau verstanden, was sie damit sagen wollte.« »Jetzt erzähl endlich, was sie gesagt hat!«
    »Es tut so weh, darüber zu sprechen. Mein ganzer Körper ist ein einziger großer Schmerz, Tarald. Ich habe es so verstanden, daß du ihr auf ziemlich eindeutige Weise zu nahe getreten bist, als ich mit Mattias schwanger war. Daß du deine Gelüste nicht unter Kontrolle halten könntest, wie sie es ausdrückte.«
    Alle Luft entwich aus Tarald, so als ob jemand seine Lunge mit hartem Griff umklammere. Yrja gab schluchzend und schniefend, so gut es ihr möglich war, Julies Anschuldigungen wieder. Als sie geendet hatte, war er wie gelähmt.
    »So ein ausgekochtes Weibsstück!«, sagte er langsam. »So eine infame Hexe! Was in aller Welt bezweckt sie mit diesem hinterhältigen Angriff?«
    Er schlang seine Arme um sie. »Yrja, mein geliebtes Mädchen, ich schwöre bei Gott dem Allmächtigen, daß ich für dieses Wachspüppchen niemals geschwärmt, geschweige denn sie angerührt habe, und noch niemals im Leben hatte ich irgendwelche begehrlichen Gefühle für sie! Die muß vollkommen verrückt sein! Aber das ist ja schrecklich, sie hätte um ein Haar unser Leben vergiftet, du hättest an den Verdächtigungen und Zweifeln zerbrechen können!« »Ja«, sagte Yrja still. Sie war noch nicht wieder zu sich gekommen, war immer noch aufgewühlt und durcheinander. »Das hat sie getan. Aber jetzt fällt mir was ein, Tarald. Etwas, das Cecilie zu mir sagte, kurz bevor sie abgereist ist. Wie ich das nur vergessen konnte!« »Was war das?«
    »Sie sagte: Hüte dich vor der kleinen schönen Julie vom Pfarrhof, Yrja! Sie hat es auf uns abgesehen. Damals habe ich das nicht verstanden und es gleich wieder vergessen. Aber jetzt geht mir so langsam ein Licht auf.«
    »Cecilie?«, sagte Tarald nachdenklich. »Was um alles in der Welt hat das zu bedeuten?«
    »Jetzt bist du erstmal an der Reihe«, sagte Yrja und schneuzte sich kräftig. »Wer ist Öle Olesen?«
    Tarald seufzte. »Ja, es ist wohl nur recht und billig, daß ich mich dir anvertraue, obwohl ich mich wirklich davor scheue, dich zu beunruhigen. Es hat alles seinen Anfang genommen, als Sunniva noch lebte, und ich weiß doch, wie verletzlich du bei allem bist, das mit ihr zu tun hat. Deshalb wollte ich dir nichts davon sagen. Erinnert du dich, wie Sunniva und ich eine Woche in dem Haus in Oslo wohnten?«
    Er hatte recht, es tat ihr weh, an Sunniva erinnert zu werden. »Ja, und?«
    »Wir lebten dort in Saus und Braus, Yrja. Taten, als seien wir Leute von Welt, und kauften haufenweise teure Sachen. Wir spielten auch, heimlich und verbotenerweise, und ich halste mir große Spielschulden auf, berauscht und übermütig, wie ich war. Seit damals habe ich mich bemüht, die Spielschulden abzuzahlen…« »An Öle Olesen?«
    »Ja. Aber du weißt, daß ich selbst kein Bargeld habe, mein ganzer Besitz ist der Grund und Boden hier. Ich hatte also große Probleme. Jetzt hat der Mann seine Geduld verloren und fordert alles auf einmal. Und ich habe nichts!« Endlich war Yrja aufgegangen, daß die Pfarrersfrau das Blaue vom Himmel gelogen hatte - aus welchen Gründen auch immer. Öle Olesen und die Spielschulden bedeuteten ihr nichts. Es schien ihr fast wie eine Erlösung. So sind Frauen nun einmal. »Wann läuft die Frist aus?«
    »Freitag. Wenn er sein Geld nicht kriegt, wird er Grästensholm pfänden.« »Um welchen Betrag geht es?« »Es stehen noch 500 Taler aus.«
    Yrja wurde das Herz schwer. Das war eine beträchtliche Summe. Und sie hatte an ihre gesparten achtzehn Taler gedacht!
    »Wenn ich dir doch nur helfen könnte«, sagte sie, erfüllt von Bereitwilligkeit. »Aber das wäre wohl nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Und deine Eltern?«
    »Nein, nein, die dürfen nichts

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