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Die Saga vom Eisvolk 04 - Sehnsucht

Die Saga vom Eisvolk 04 - Sehnsucht

Titel: Die Saga vom Eisvolk 04 - Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margit Sandemo
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Angelegenheit zu vergessen.«
    Yrja machte ein fragendes Gesicht. »Ich verstehe nicht recht…«
    »Oh, wir wissen doch alle, wie schwer es für einen Mann ist, wenn seine Frau sich in gesegneten Umständen befindet. Natürlich hat er sich schockierend aufgeführt. Aber ich bin nicht nachtragend.«
    Sie ging auf die Tür zu. Yrja blieb verwirrt stehen, und ihre roten Hände baumelten wie Schaufeln an ihr herunter. »Tarald?«, sagte sie ratlos. »Was soll er…? Ich verstehe recht.«
    Julie, die neben der großen Yrja noch zierlicher und zerbrechlicher als sonst wirkte, schlug erschrocken die Hand vor den Mund.
    »Gütiger Himmel, hat er nichts erzählt? Nein, nein, eigentlich war ja gar nichts, vergeßt es, Ihr müßt es unbedingt vergessen, meine Liebe, ich flehe Euch an … Ach, wie furchtbar! Aber ich hatte wirklich geglaubt… Wo Ihr doch seine Frau seid … Bitte, vergeßt es!«
    Yrjas Augen starrten sie groß und verwundbar an. »Und erwähnt Eurem Mann gegenüber nur nichts davon, ich bitte Euch«, sagte die Pfarrersfrau unglücklich. »Ich habe ihm schließlich verziehen, es gibt also keinerlei Grund, die ganze Sache nochmal aufzuwärmen. Männer können ihre Gelüste doch so schwer zügeln, und es wird ihm so furchtbar peinlich sein, wenn er wieder an dieses Ereignis erinnert wird, wirklich, es war nur eine Bagatelle. Bestimmt hat er seine kleine Schwärmerei längst überwunden, es war ja nicht mehr als eine unbedachte Eselei. Also seid so gütig, verschont ihn und laßt vergessen sein, was vergessen ist! Behüt Euch Gott, Frau Yrja, und danke für Eure wertvolle Hilfe!« Sie eilte hinaus. Ihre Schritte hallten durch die Diele. Was war das? Tarald? Ihr Tarald. Wie rastlos und nervös er die letzten Tage gewesen war . .. Ehefrau in gesegneten Umständen?
    Wann? Wann hätte er diese »Bagatelle« begehen sollen? Diese angebliche kleine Schwärmerei…?
    Yrja schluckte und schluckte, unglücklich und verloren. Mit schweren Schritten ging sie hoch zu den Kindern, dankte dem Mädchen für die Aufsicht und ließ sich schwer auf das Bett nieder.
    »Was ist passiert?«, sagte das Dienstmädchen. »Ihr seht so bleich und erschrocken aus.« »Nein, ich …. fühle mich nicht ganz wohl.«
    Das Mädchen sah sie besorgt an. »Herrin, legt Euch hin und ruht aus, ich werde Kolgrim mit hinunter nehmen. Er kann bei mir bleiben, während ich arbeite.«
    »Danke«, flüsterte Yrja und sank in die Kissen. »Danke.«
    So blieb sie liegen, betäubt vor Verwunderung und Kummer, bis es an der Zeit war, Mattias zu füttern.
    Tarald kam zur gewohnten Zeit nach Hause, nachdem seine Arbeit im Wald getan war. Zuerst fiel ihm Yrjas stumme Verzagtheit nicht auf, er hatte genug mit seinen eigenen Gedanken zu tun.
    Erst als die Jungen zu Bett gebracht waren und Yrja sich in ihrem Bett zusammengerollt hatte, komplett angezogen und völlig apathisch, sagte er:
    »Was ist mit dir, Yrja? Du hast den ganzen Abend kein Wort gesagt.«
    Es dauerte eine Weile, bevor Yrja in den Raum flüsterte: »Ich kann nicht. Ich habe solche Angst.«
    Er kam zu ihr und setzte sich neben sie. »Angst? Du? Warum denn?«
    Yrja schluckte und wagte es. »Hast du Probleme, Tarald?« Sofort war er hellwach. »Ich? Wieso fragst du das?« »Du warst die letzten Tage so abwesend. Das erschreckt mich.«
    Er schwieg einen Moment. »Hast du deswegen Angst?« »Ja«, sagte sie, nachdem sie einen Moment gezögert hatte. »Und außerdem hatte ich heute einen seltsamen Besuch.« Tarald sprang auf. In seiner Stimme lag Furcht. »Besuch? Von wem? »Von… von der Pfarrersfrau.«
    »Die Pfarrersfrau? Was hat die denn damit zu tun?« Tief unten in ihren Kissen sagte Yrja: »Was? Womit?« Als er nicht antwortete, streckte sie eine Hand nach ihm aus. Er nahm sie und setzte sich wieder. Sie bemühte sich sehr, ruhig zu bleiben, aber das Weinen saß ihr wie ein Kloß im Hals.
    »Tarald, mein Geliebter, sag mir, was dich quält. Ich könnte es nicht ertragen, würde ich …«
    Sie hätte beinahe gesagt »dich verlieren«, aber sie änderte es um in »dein Vertrauen verlieren«.
    »Du wirst mein Vertrauen immer haben, Yrja«, sagte er warm und kroch an ihre Seite. »Ich möchte dir nur Unannehmlichkeiten ersparen, weißt du.«
    Also stimmte es! Yrja verbarg das Gesicht in ihren Händen. »Ich kann nach Eikeby zurückkehren, wenn du möchtest«, sagte sie mit tränenerstickter Stimme.
    »Was ist das für ein dummes Zeug?« brach es aus ihm heraus. »Warum solltest du denn dahin

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