Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Saga von Thale 01 - Elfenfeuer

Titel: Die Saga von Thale 01 - Elfenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
Vom Netzwerk:
Jeder hing seinen eigenen Gedanken nach und starrte in die Dunkelheit. Nur Alani schien sich nicht zu sorgen. Glücklich, dass Fayola zurückgekehrt war, hatte sie es sich auf deren Schoß bequem gemacht und kuschelte sich in die Arme der Kriegerin.
    »Aber das letzte Mal war der Wächter noch nicht da.« Sunnivah brach als Erste das Schweigen. »Auch der Druide hat mir nichts davon gesagt.«
    Ein Druide? Vhait horchte auf. Er wusste zwar immer noch nicht, was die beiden Frauen hier unten suchten, doch die jüngsten Ereignisse hatten seine Neugier noch verstärkt.
    »Der Wächter ist eine gefährliche Kampfmaschine«, sagte Fayola. »Und wir haben nicht die richtigen Waffen.« Ratlos ritzte sie mit ihrem Messer ein Muster in den Staub auf dem Boden. »Wenn doch Naemy hier wäre«, überlegte sie laut. »Sie könnte uns sicher weiterhelfen.«
    Doch von der Nebelelfe war weit und breit nichts zu sehen.
    Schweigend saßen die drei Frauen nebeneinander und starrten in das immer schwächer werdende Licht der Fackel.
    Plötzlich hörte Vhait ein Geräusch.
    Erschrocken ließ er die Fackel fallen, sprang auf die Füße und erstickte das Feuer mit seinem Stiefel.
    »Es kommt jemand«, flüsterte er erregt. »Sunnivah, schnell, du musst den Stein benutzen!«
    Sunnivah beeilte sich aufzustehen und zog ihren Talisman aus dem Gewand hervor. Hastig sprach sie die magischen Worte und weckte erneut seinen orangefarbenen Schein.
    Für eine Flucht war es längst zu spät. Die Schritte klangen schon bedrohlich nahe und vor ihnen in der Höhle wartete der Wächter. Vhait zögerte nicht. Entschlossen schob er die drei Frauen vor sich her in eine kleine Nische des Stollens und stellte sich schützend vor sie. Das Licht des Talismans hüllte sie ein. Niemand rührte sich, während sie mit angehaltenem Atem auf die Neuankömmlinge warteten.
    Gleich darauf sahen sie den tanzenden Schein mehrerer Fackeln, die den Stollen hinter ihnen erhellten. Ein Magier im langen blauen Gewand eilte mit raschen Schritten den Stollen entlang und kam direkt auf sie zu. Ihm folgte ein Dutzend schwer bewaffneter Krieger in Kettenhemden und ledernen Rüstungen. Den Blick starr geradeaus gerichtet hasteten sie durch den engen Gang. Keiner von ihnen, nicht einmal der Magier, bemerkte die vier Gefährten, die sich nur wenige Handbreit von ihnen entfernt dicht an der Stollenwand zusammendrängten.
    Der letzte Krieger war noch nicht an Sunnivah und ihren Begleitern vorbei, da zerriss plötzlich ein markerschütterndes Brüllen, gefolgt von einem grauenhaften Schrei, die Luft. Weit voraus in der Höhle flammten blaue und grüne Blitze in unregelmäßiger Folge auf und erhellten den Stollen mit ihrem unheimlichen Licht. Staub erfüllte die Luft und Schmerzensschreie hallten durch die Stollen, als die Krieger auf den Wächter trafen und in der Höhle ein erbitterter Kampf entbrannte.
    Das Monstrum tobte.
    Sein Brüllen und Stampfen ließ den Boden erbeben und verursachte feine Risse in der Stollenwand. Der aufgewirbelte Staub drang tief in den Stollen. Er ließ Sunnivah und ihre Begleiter husten und nahm ihnen die Sicht.
    »Wir müssen hier weg«, keuchte Sunnivah. »Schnell!«
    Entschlossen trat sie aus der Nische und bedeutete den anderen ihr zu folgen. Im schützenden Schein des Amuletts hasteten die vier den Weg zurück und ließen das Chaos hinter sich. Erst als sie wieder frei atmen konnten, hielten sie an. Sunnivah wollte das Amulett mit ihrer Hand bedecken, um den Schein zu löschen, doch Vhait hinderte sie daran.
    »Noch nicht!«, mahnte er. »Wir müssen damit rechnen, dass die Krieger zurückkommen.« Sunnivah nickte und zog ihre Hand zurück.
    »Also, eines verstehe ich nicht«, überlegte Fayola. »Wenn der Stab durch eine von An-Rukhbars Kreaturen bewacht wird, warum schickt er dann noch Krieger hierher? Und warum in der Welt greift der Wächter die eigenen Krieger an, als seien sie die Gefahr?«
    »Vielleicht weiß selbst in der Festung niemand etwas von dem Wächter«, vermutete Vhait. »An-Rukhbar hat es nie für nötig gehalten, seinen obersten Kriegsherrn in alles einzuweihen.«
    »Du redest, als würdest du ihn persönlich kennen.« Fayola sah Vhait misstrauisch an. »Wer bist du?«
    »Das könnt ihr auch später noch besprechen.« Naemys Stimme ließ Fayola überrascht herumfahren.
    »Naemy«, rief sie erstaunt. »Wo bist du so lange gewesen?«
    »Ich hatte im Zimmer des Meistermagiers noch etwas vergessen«, erwiderte die Nebelelfe und deutete auf

Weitere Kostenlose Bücher