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Die Saga von Thale 01 - Elfenfeuer

Titel: Die Saga von Thale 01 - Elfenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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vorbeizukommen?«
    Naemy sah ihre Gefährtin ernst an. »Ich weiß es nicht«, sagte sie bedauernd, und zum ersten Mal seit Sunnivah Naemy kannte, sah sie die Nebelelfe ratlos.
     
     
    Wenig später hatten sich die fünf Gefährten noch etwas weiter in den Stollen zurückgezogen. Hier war der Gestank längst nicht so unerträglich wie vor der Höhle und sie konnten auf die Tücher verzichten. Schweigend saßen sie nebeneinander auf dem harten staubigen Boden und suchten fieberhaft nach einem Plan, um an dem Wächter vorbeizukommen.
    Allen war klar, dass sie nicht mehr viel Zeit hatten. Früher oder später würden neue Krieger hier unten auftauchen. Wenn sie die Leichen ihrer Kameraden entdeckten, würde es hier schon bald von Menschen nur so wimmeln.
    Schließlich stand Sunnivah auf und nahm ihr Amulett in die Hand. »Es ist meine Aufgabe«, erklärte sie. »Also werde ich es allein versuchen!«
    »Du bist verrückt!« Erregt sprang Fayola auf und griff nach Sunnivahs Arm. »Der Wächter hockt genau vor der Tür. Du müsstest ihn schon wegschieben, um die Tür zu öffnen.«
    »Mach dir meinetwegen keine Sorgen.« Sunnivah zwang sich zu einem Lächeln. »Ich werde das Amulett benutzen, dann kann der Wächter mich nicht sehen. Vielleicht gelingt es mir ja, an ihm vorbeizukommen, ohne dass er mich bemerkt.«
    »Nein, Sunnivah!« Naemy erhob sich ebenfalls. »Fayola hat Recht, es ist zu gefährlich. Selbst mit dem Amulett wirst du den Wächter nicht ohne Hilfe von der Tür fortbekommen.« Entschlossen zog sie ihr Schwert. »Ich werde versuchen ihn abzulenken, dann kannst du die Tür öffnen.«
    »Und ich helfe dir dabei«, sagte Fayola entschlossen.
    »Ich auch!« Die drei Frauen wandten sich erstaunt um. Vhait hatte zwar bewiesen, dass er sie nicht verraten würde, aber keine von ihnen hätte damit gerechnet, dass er auch bereit sein würde sein Leben für sie aufs Spiel zu setzen.
    »Weißt du überhaupt, worauf du dich da einlässt?«, fragte Fayola skeptisch. Vhait zuckte mit den Schultern. Was immer die Frauen planten, es richtete sich gegen die Herrschaft An-Rukhbars. Das allein zählte. Er hatte mit seinem bisherigen Leben gebrochen und wäre jetzt sogar bereit gewesen sich den Rebellen anzuschließen, um den Menschen von Thale zu helfen.
    Entschlossen trat er auf Sunnivah zu und streckte die Hand aus. »Gib mir ein Schwert!«, forderte er und sah ihr fest in die Augen. Sunnivah zögerte. Zu gern wollte sie den Worten des jungen Kriegers glauben, doch mit einem Schwert in der Hand konnte er zu einem gefährlichen Gegner für sie werden.
    »Sunnivah, nicht!«, zischte Fayola. Ihre Augen funkelten. Sie machte keinen Hehl daraus, dass sie Vhait misstraute. Im Stollen wurde es plötzlich sehr still. Nur der rasselnde Atem des Wächters war noch zu hören.
    Sunnivah zögerte noch immer. Nachdenklich kaute sie auf ihrer Unterlippe, während ihr Blick unruhig zwischen Fayola und Vhait hin- und herwanderte.
    Am Ende war es die Nebelelfe, die ihr die Entscheidung abnahm. Naemy trat neben Sunnivah und reichte Vhait ihr Schwert. »Hier, nimm meines«, sagte sie lächelnd. »Ich brauche es nicht, um den Wächter abzulenken.«
    »Naemy, wie kannst du…?« Aufgebracht wollte Fayola nach dem Schwert greifen, doch Naemy hielt sie zurück.
    »Ich vertraue ihm!«, erklärte sie nachdrücklich. »Wir können jede Hilfe gebrauchen.«
    Fayola schnaubte und murmelte etwas Unverständliches, erhob aber keine weiteren Einwände mehr.
    Nachdem nun alles geklärt war, wandte sich Naemy wieder an Sunnivah. »Wir werden im Höhleneingang warten«, erklärte sie. »Dort wird uns der Wächter nicht bemerken. Wenn du in Schwierigkeiten kommst oder Hilfe brauchst, werde ich versuchen den Wächter mit meinen Feuerkugeln abzulenken. Ich kann aber nicht versprechen, wie lange mir das gelingt. Deshalb musst du sofort versuchen die Tür zu öffnen, sobald der Wächter seinen Platz verlassen hat.«
    Sunnivah nickte und hielt das Amulett vor sich. Leise flüsterte sie die magischen Worte und brachte das Amulett zum Glühen. Sein Licht breitete sich aus und hüllte Sunnivah ein. Dann war sie verschwunden.
    Vhait pfiff beeindruckt durch die Zähne.
    »Ich gehe jetzt.« Sunnivahs Worte erklangen leise in Naemys Gedanken. »Wenn ich Hilfe brauche, werde ich dich rufen.«
    »Die Göttin behüte dich, Sunnivah!«, erwiderte die Nebelelfe leise. Sie wartete so lange, bis sie glaubte, dass Sunnivah im Stollen war. Dann band sie sich ihr Tuch wieder vor Mund

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