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Die Saga von Thale 01 - Elfenfeuer

Titel: Die Saga von Thale 01 - Elfenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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den Bogen über ihrer Schulter. Dann zog sie einen kleinen Lederbeutel aus ihrer Tasche und wog ihn zufrieden in der Hand. »Außerdem habe ich mir noch das hier besorgt. Es ist ein sehr seltenes und wertvolles Pulver. Der Meistermagier wird den Verlust sicher verschmerzen können.« Lächelnd zog sie die Schultern in die Höhe. Dann steckte sie den Lederbeutel wieder in ihre Tasche und wechselte das Thema. »Ich muss schon sagen, ihr habt da oben ein ziemliches Durcheinander angerichtet«, sagte sie kopfschüttelnd und deutete auf Vhait. »Sie vermuten, dass du den Stein aus dem Thronsaal gestohlen hast. Überall wird nach dir gesucht. Allerdings können sie sich nicht vorstellen, dass jemand versuchen könnte den Stab zu stehlen. Die Krieger waren eine reine Vorsichtsmaßnahme.«
    Die Nebelelfe machte eine Pause und wandte sich an Fayola. »Der qualvolle Tod des Sequesters gibt ihnen zusätzliche Rätsel auf. Niemand glaubt, dass Vhait etwas damit zu tun hat, deshalb vermuten sie, dass Alani es getan hat.«
    Alani stöhnte entsetzt, aber Fayola legte schützend den Arm um sie. »Hab keine Angst«, sagte sie leise. »Niemand wird dir je wieder ein Leid antun. Dafür werde ich sorgen.«
    Naemy lauschte angestrengt und schloss für einen Moment die Augen. »Du kannst das Amulett jetzt löschen, Sunnivah«, erklärte sie schließlich.
    »Aber die Krieger…?«
    »Du kannst es löschen. Dort…« Naemy deutete voraus. »… ist niemand mehr am Leben.«
    Sunnivah erschauerte, sagte aber nichts und löschte das Licht. »Wir sollten hier nicht zu lange bleiben«, sagte sie schließlich. »Vielleicht schicken sie doch noch mehr Krieger.«
    »Sunnivah hat Recht.« Naemy hatte eine neue Fackel entzündet und war bereits ein Stück vorausgegangen. »Folgt mir. Lasst uns nachsehen, wie der Kampf ausgegangen ist.«
    »Wartet!« Fayola hatte ihren Umhang abgenommen. Sie kniete auf dem Boden und schnitt mit ihrem Messer hastig fünf breite Streifen davon ab. »Hier!« Sie reichte jedem der Gefährten einen Streifen. »Haltet euch das vor Mund und Nase, wenn wir in die Nähe der Höhle kommen. Der Wächter stinkt bestialisch.«

 
    10
     
     
     
    »Ich hab schon einige Kämpfe miterlebt, aber so etwas Scheußliches habe ich noch nie gesehen!« Unter dem dicken Tuch, das Fayola vor ihren Mund presste, klang ihre Stimme seltsam dumpf.
    Schützend barg sie Alanis Gesicht an ihrer Brust und schob das verängstigte Mädchen eilig in den Stollen zurück, um ihr den schrecklichen Anblick zu ersparen.
    Vor ihnen in der Höhle bot sich den Gefährten ein Bild des Grauens.
    Alle Krieger, die dem Magier gefolgt waren, waren tot. Der Wächter hatte sie auf entsetzliche Weise verstümmelt. Arme, Beine und Köpfe waren von ihren zerschmetterten Körpern getrennt und lagen in einem blutigen Durcheinander auf dem Boden.
    Die Wände der Höhle waren rot von Blut und unzählige schwarze Brandstellen zeugten davon, dass der Magier sich verzweifelt gewehrt haben musste. Von dem Magier selbst war nirgendwo etwas zu entdecken. Nur ein kleiner Rest dunkelblauen Stoffes, der noch aus dem vorderen Maul des Wächters hervorschaute, ließ sein schreckliches Schicksal erahnen.
    Der Wächter war unverletzt. Er hatte wieder seinen Platz vor dem Tor eingenommen und starrte mit einem Gesicht in die Höhle hinein, während die Zähne des anderen noch genüsslich an einem Arm kauten.
    »Es ist einfach unglaublich«, flüsterte Sunnivah. Auch sie konnte den beißenden Gestank in der Höhle kaum ertragen und nahm ihr Tuch nicht von Mund und Nase, während sie sprach. »Ein Dutzend Krieger und ein Magier – und der Wächter hat nicht einmal einen Kratzer abbekommen.« Erschüttert wandte sie sich ab, ging wieder ein Stück in den Stollen zurück und hockte sich neben Alani an die Wand. Die anderen folgten ihr.
    Naemy wirkte sehr nachdenklich.
    »Ich habe solche Wesen schon einmal gesehen«, erklärte sie. »Damals, als An-Rukhbar die Festungsstadt stürmte, dienten knapp zwei Dutzend dieser Kreaturen in seiner Armee. Fürchterliche Kampfmaschinen, die er aus seiner Dimension hierher brachte. Sie haben Hunderte unserer Elfenkrieger getötet.« Sie schüttelte den Kopf. »Ich hätte nie gedacht, dass ich noch einmal einem von ihnen begegnen würde.«
    »Weißt du, wie man den Wächter bezwingen kann?«, fragte Sunnivah. Die Tatsache, dass die Nebelelfe ein solches Wesen schon einmal gesehen hatte, ließ sie neue Hoffnung schöpfen. »Gibt es eine Möglichkeit, an ihm

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