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Die Saga von Thale 01 - Elfenfeuer

Titel: Die Saga von Thale 01 - Elfenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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hielt sie die blutige Klinge in die Höhe.
    »Fayola!« Sunnivah war sichtlich entsetzt. Eine solche Kaltblütigkeit hatte sie ihrer Freundin nicht zugetraut.
    »Bist du sicher, dass du nicht verfolgt wirst?«, fragte Vhait beunruhigt.
    Fayola nickte. »Ganz sicher! Ich hatte Glück. Der Sequestor war gerade allein. An-Rukhbar erwartete ihn im Thronsaal und er hatte seine Wache fortgeschickt, um die Sänftenträger zu holen.«
    Zufrieden lächelnd zog sie mit ihrem Finger eine Spur durch das feuchte Blut auf ihrem Schwert.
    »Er sah nicht nur so aus, er hat sogar gequiekt wie ein Schwein«, sagte sie gedankenverloren, während sie den Moment ihrer Rache noch einmal durchlebte. Dann holte sie tief Luft, erhob sich und sah Sunnivah an. »Wollen wir jetzt weiter?«, fragte sie, als sei nichts geschehen. Sunnivah nickte. Es kam ohnehin nicht mehr darauf an, wie viele Verbrechen man ihnen anlasten würde, wenn man sie fand. Alani tat ihr Leid und sie konnte verstehen, was Fayola zu dieser grausamen Handlung getrieben hatte. Sorgsam legte sie das Amulett in ihre geöffnete Handfläche, streckte die Hand aus und wartete.
    Lange Zeit geschah nichts.
    Zeig uns den Weg, dachte Sunnivah ungeduldig, doch der Stein blieb kalt. Als sie schon fürchtete, das Amulett würde sie im Stich lassen, wurde es plötzlich warm. Dann begann es zu leuchten und endlich löste sich ein winziger Funke aus dem Innern des Steins. Nur eine Handbreit über dem Amulett verharrte er einen Moment in der Luft, bevor er zielstrebig auf einen der dunklen Tunnel zuflog. Vor dem Eingang hielt er an und tänzelte aufgeregt auf und ab.
    Fayola nahm eine Fackel aus der Halterung und ergriff Alanis Hand. »Es geht los! Komm mit.« Entschlossen trat sie neben Sunnivah.
    »Das ist deine Aufgabe, Schwertpriesterin«, sagte sie und reichte ihr die Fackel.
    Sunnivah nickte. »Folgt mir«, forderte sie die anderen auf und trat in den Tunnel.
    Fayola wartete, bis Vhait an ihr vorbeigegangen war. »Du brauchst keine Angst zu haben«, sagte sie leise zu Alani. »Ich bin bei dir.« Das Mädchen schwieg, wehrte sich aber nicht, als Fayola sie in den Tunnel führte. Er war finster, aber nicht unbewohnt.
    Spinnweben bedeckten die Wände. Einige von ihnen waren klein und fein gesponnen, andere wiederum so groß, dass Fayola hoffte, keinem ihrer Bewohner zu begegnen. Es gab nichts, das sie so sehr verabscheute wie die haarigen Kerkerspinnen.
    Plötzlich ertönte aus der Dunkelheit vor ihnen ein leises Rascheln und Piepsen, das schnell lauter wurde. Gleich darauf näherte sich ihnen auf dem Boden eine wogende, schwarze Wolke.
    »Ratten!« Sunnivahs Warnung kam zu spät. Hunderte der pelzigen Nager zwängten sich in dem engen Tunnel bereits an ihnen vorbei. Dicht aneinander gedrängt, häufig sogar übereinander, wimmelten sie ihnen um die Beine und rasten an der kleinen Gruppe vorbei.
    Alani schrie erschrocken auf und klammerte sich an Fayola. Die junge Kriegerin strich ihr beruhigend übers Haar und mahnte sie, stillzustehen. Was sie jetzt am wenigsten gebrauchen konnten, war ein Rattenbiss. So standen die vier wie erstarrt und hofften, dass die quirlige Masse der bepelzten Leiber bald vorüber sein würde.
    Endlich huschte die letzte Ratte vorbei.
    Der Funke setzte sich wieder in Bewegung. Sunnivah und Vhait folgten ihm, doch als Fayola weitergehen wollte, spürte sie, dass Alani zitterte. »Es ist vorbei, Alani«, sagte sie sanft. »Sie werden nicht wiederkommen. Aber wir müssen jetzt weiter.«
    »Wird es gehen?« Sunnivah war zurückgekommen und sah Alani besorgt an. Das Mädchen schluckte und nickte tapfer.
    »Wo kamen die bloß alle her?«, fragte Fayola. »Ich habe noch niemals so viele Ratten gesehen.«
    »Ich auch nicht«, erwiderte Sunnivah. »Als ich das letzte Mal hier unten war, war nicht eine einzige Ratte da. Wir sollten vorsichtig sein. Es sah ganz so aus, als würden sie vor etwas fliehen.«
    Fayola teilte Sunnivahs Ansicht, ging aber aus Rücksicht auf Alani nicht weiter darauf ein. Schweigend folgte sie Sunnivah, die nun wieder die Führung der kleinen Gruppe übernommen hatte.
    Bald wurde der Tunnel breiter und sie kamen in eine kleine Höhle. Der Schein ihrer Fackel weckte einige der kleinen Fledermäuse, die hier überall unter der Decke hingen. Aufgeregt flatterten sie über die Köpfe der Eindringlinge hinweg, um sich in der Dunkelheit einen neuen Platz zu suchen. Die Höhle besaß zwei Ausgänge. Doch der kleine Funke schien den Weg genau zu kennen

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