Die Saga von Thale 01 - Elfenfeuer
begonnen.
»Bankivahr!«
Die warme, wohlklingende Stimme klang seltsam vertraut und doch wollte ihm nicht einfallen, wo er sie schon einmal gehört hatte. Sein Blick wanderte zur Decke der großen Höhle hinauf und dort, nicht weit von ihm entfernt, erblickte er ein helles, warmes Licht.
»Bankivahr!«
Es gab keinen Zweifel. Die vertrauten Rufe kamen direkt aus dem Licht und er verspürte das große Verlangen, in das Licht einzutauchen, um herauszufinden, wer ihn rief. Mit wenigen Flügelschlägen erreichte er die Höhlendecke. Trotz des langen nächtlichen Ausfluges fühlte er sich so frisch und ausgeruht wie seit langem nicht mehr. Verwundert blickte er sich um und sah sich selbst friedlich schlafend auf seinem Lager liegen. Der Riesenalp erschrak. Was ging hier vor? Er musste träumen, denn das, was er gerade erlebte, konnte nur im Traum möglich sein.
»Bankivahr!«
Ah, diese Stimme. Später, wenn er erwachte, würde er noch genug Zeit haben, um über diesen seltsamen Traum nachzudenken. Zunächst galt es herauszufinden, warum er gerufen wurde. Neugierig flog er dichter an das warme Leuchten heran und blinzelte in die Helligkeit hinein, um etwas zu erkennen. Zunächst sah er nichts, doch dann bemerkte er, dass sich in dem Lichtschein etwas bewegte.
Der große Vogel traute seinen Augen nicht. Im hellen Schein des goldenen Lichts erblickte er seine Brüder und Schwestern, die ihm rasch entgegenflogen. Ein berauschendes Glücksgefühl überkam ihn. Dort waren sie also. Alle, die er so lange vergeblich gesucht hatte, forderten ihn auf, zu ihnen zu kommen und mit ihnen zu fliegen.
»Bankivahr! Komm!«
Die Stimme hätte ihn nicht noch einmal zu rufen brauchen. Es gab nichts, das ihn jetzt noch zurückhalten konnte. Zu übermächtig war sein Bedürfnis, endlich wieder ein Teil der Gemeinschaft zu sein, die er vor so unendlich langer Zeit verloren hatte.
Und als der große alte Vogel voller Freude in das goldene Licht hineinflog, erfüllte sich sein sehnlichster Wunsch.
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