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Die Saga von Thale 01 - Elfenfeuer

Titel: Die Saga von Thale 01 - Elfenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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warm und sie streckte sich behaglich unter der dicken Decke aus. Die angenehme Wärme machte sie schläfrig und es dauerte nicht lange, bis ihr trotz allen Kummers die Augen zufielen.
    Es wurde kein ruhiger Schlaf.
    Sofort nachdem sie eingeschlafen war, träumte sie. Die ganze Zeit über war sie sich völlig darüber im Klaren, dass sie träumte, dennoch gelang es ihr nicht, aufzuwachen, um den Schrecken, den der Traum mit sich brachte, zu beenden. Sie sah sich selbst in zerrissenen Kleidern, einen qualvoll schreienden Säugling an sich gepresst, durch einen nächtlichen Wald fliehen. Sie konnte nicht erkennen, wovor sie floh. Sie sah nur einen dunklen, drohenden Schatten zwischen den Bäumen und spürte die Gefahr und das Entsetzen in ihrer Brust. Sie rannte, so schnell sie konnte, und die Luft brannte in ihren Lungen, aber es war, als hingen schwere Gewichte an ihren Beinen und hielten sie erbarmungslos zurück. ER durfte ihr Kind nicht bekommen! Aber sie war viel zu langsam. Ihr schrecklicher Verfolger kam immer näher. Ohne sich umzublicken wusste sie, dass ER nun direkt hinter ihr war. Sein glutheißer Atem brannte in ihrem Nacken und eine feurige, unmenschliche Hand berührte grob ihre Schulter. Dann packte sie zu, riss Ilahja herum und zwang sie dazu, ihren Verfolger anzublicken.
     
     
    Ihr gellender Schrei befreite Ilahja endlich aus den Fängen des Alptraums und hallte noch eine Weile in der kleinen Kammer nach. Mit klopfendem Herzen und atemlos vor Furcht setzte Ilahja sich auf und sah sich um. Sie konnte noch nicht sehr lange geschlafen haben, denn die Kerze, die zu löschen sie vergessen hatte, war noch nicht sehr weit heruntergebrannt. Schuldbewusst blies sie die Kerze trotz ihrer Ängste aus. Kerzenwachs war kostbar und nur schwer zu bekommen. Da sie fürchtete, der Traum könne zurückkehren, gelang es ihr zunächst nicht, wieder einzuschlafen. Innerlich aufgewühlt und mit klopfendem Herzen lag sie deshalb auf ihrem Bett, verschränkte ihre Arme hinter dem Kopf und versuchte sich zu beruhigen, indem sie in die Stille der Nacht hinauslauschte.
    Der Wind hatte nachgelassen und ein einsames Käuzchen rief. Alles war friedlich.
    Allmählich verlangsamte sich ihr Herzschlag und ihr Atem wurde ruhig und regelmäßig. Zögernd kehrte die Müdigkeit zurück, doch schneller als gedacht war sie schon bald wieder eingeschlafen.
    Mitten in der Nacht erwachte Ilahja erneut.
    Kaum wahrnehmbare Schwingungen erfüllten die Luft in ihrer Kammer und das beklemmende Gefühl, nicht mehr allein zu sein, ergriff von ihr Besitz. Die feinen Haare in ihrem Nacken stellten sich auf und sie wagte nicht zu atmen. Ängstlich zog sie die Decke bis unter das Kinn. Sie hatte nicht den Mut, die Kerze neben ihrem Bett wieder zu entzünden, und versuchte die Dunkelheit mit den Augen zu durchdringen.
    Als sie ihr Gesicht dem Fenster zuwandte, durchfuhr sie ein eisiger Schrecken. Nicht einmal zwei Schritte von ihrem Bett entfernt erschien plötzlich eine dünne wirbelnde Lichtsäule mitten im Raum, die sich rasch vergrößerte. In ihrem Innern begann sich, eingehüllt von einer strahlenden Aura, die schimmernde Gestalt einer schlanken jungen Frau aus Millionen winziger Funken abzuzeichnen. Gleichzeitig verließen unzählige silberne Strahlen die Lichtsäule und strichen sanft über das Gesicht des verängstigten Mädchens. Als die Strahlen sie berührten, durchströmten Ilahja beruhigende Gefühle. Freundlichkeit und Wärme, Vertrauen und Sicherheit flossen in breitem Strom in ihre Gedanken und ließen die Furcht verblassen. Ilahja betrachtete die schimmernde Gestalt nun staunend und ohne Angst.
    Die Frau schwebte zweifellos inmitten der Lichtsäule, doch die langsamen Bewegungen ihrer Arme erweckten den Eindruck, als befände sie sich unter Wasser. Ihr langes, dunkles Haar fiel, entgegen aller Vernunft, nicht bis zu den Hüften hinab, sondern wallte, ohne das Gesicht zu verdecken, offen um ihren Kopf herum. Sanft wogend schien es dabei jeder Schwerkraft zu trotzen. Die tiefschwarze Haarfarbe stand in starkem Kontrast zu dem elfenbeinfarbenen Gesicht und den strahlend blauen Augen der Frau, deren Erscheinung ganz in ein fließendes weißes Gewand gehüllt war, das ihren Körper in sanft strömenden Bewegungen umfloss und nur die feingliedrigen Hände unter den weiten Ärmeln hervorschauen ließ.
    Überwältigt von dem Anblick solch makelloser Schönheit starrte Ilahja in die Lichtsäule. Die Zeit hatte ihre Bedeutung verloren und sie

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