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Die Saga von Thale 02 - Die Macht des Elfenfeuers

Titel: Die Saga von Thale 02 - Die Macht des Elfenfeuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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den meisten, die das erste Mal hierher kommen«, meinte Banor augenzwinkernd.
    »In diesen uralten Mauern scheint ein Stück der Ewigkeit zu wohnen. Zwei große Schlachten haben sie unbeschadet überstanden und selbst der Zahn der Zeit konnte ihnen kaum etwas anhaben.« Er straffte sich. »Nun, was meinst du?«, fragte er betont munter. »Wollen wir schauen, wie es hinter d en Mauern aussieht?«
    Das ließ sich Kiany nicht zweimal sagen. Mit sanftem Schenkeldruck bedeutete sie Tonkin, sich in Bewegung zu setzen. Das Steppenpony gehorchte sofort. Gefolgt von Banor, verließen sie die Straße und preschten im Galopp den sanften Hügel hinab, dessen Ausläufer in die Ebene vor der Festungsstadt übergingen.
    Der Tag über der nördlichen Finstermark war so schwarz, wie man es in Thale seit Generationen nicht mehr erlebt hatte. Aber hier war es immer so. Schwarz und bitterkalt. Wie ein zäher, rußiger Nebel hing die Dunkelheit zwischen den offenen Feuerstellen des weitläufigen Cha-Gurrlinen-Lagers. Die finsteren Kreaturen, die um die Feuer lagerten, schienen sich in dieser Umgebung durchaus wohl zu fühlen, lebten sie doch schon seit vielen hundert Sommern in dieser unwirtlichen Gegend. Mit ihren gepanzerten schwarzen Rüstungen waren sie nur dann zu erkennen, wenn sich der Schein des Feuers in den blitzenden Klingen ihrer Äxte und Schwerter spiegelte.
    Auch die wenigen menschlichen Wesen, die hier eine neue Heimat gefunden hatten, hatten sich inzwischen an den Lichtmangel gewöhnt.
    Skynom, ein verstoßener Druide aus Nimrod, und sein Gehilfe Bog gehörten dazu. Zielsicher suchten sich die beiden ihren Weg zwischen den schlafenden Kriegern, die sich nach einer ausschweifenden Feierlichkeit auf dem harten, steinigen Boden der Finstermark zum Schlafen niedergelegt hatten, und stiegen vorsichtig über ausgestreckte Gliedmaßen und massige Leiber hinweg.
    Insgeheim bezweifelte Skynom, dass die grunzenden, Furcht erregenden Gestalten wirklich schliefen. Er hatte sein langes blaues Magiergewand mit beiden Händen angehoben, um besser zu erkennen, wohin er die Füße setzte, und raffte es noch ein wenig enger, um sicherzugehen, dass er die Kreaturen nur ja nicht mit dem Zipfel seiner Kleidung berührte. Bog, sein ergebener Diener, schlich geduckt und ängstlich hinter ihm her. Auch er richtete den Blick eher auf den Boden als auf das Ziel, ein riesiges rubinrotes Zelt, das nun unmittelbar vor ihnen in der Dunkelheit aufragte.
    Der Meister hatte nach ihnen geschickt, um ihnen eine wichtige Aufgabe zu übertragen. Skynom wusste noch nicht, worum es sich handelte, doch er verspürte eine freudige Erregung. Welche Aufgabe es auch sein mochte, sie konnte nur dem großen Ziel dienen, das alle hier versammelten Kreaturen vereinte. Nicht mehr lange und der unantastbare und ach so edle Rat der Fünf in Nimrod würde zu spüren bekommen, was wahre Macht bedeutete.
    Skynom hasste die Herrscher von Thale mehr als alles andere, auch wenn dies vor vielen Sommern
    einmal anders gewesen war. Damals hatte er als Schüler eines einflussreichen Druiden in der Festungsstadt gelebt. Begierig hatte er alles Wissen der weißen Magie in sich aufgenommen, denn sein erklärtes Ziel war es, eines Tages oberster Druide und ehrwürdiges Mitglied des fünfköpfigen Rates von Thale zu werden. Damals wie heute war er fest davon überzeugt, dass er allein dazu auserwählt war, die Geschicke des Landes zu lenken.
    Doch Skynom hatte sehr bald erkennen müssen, dass Wissen und Talent allein nicht ausreichten, um das ehrgeizige Ziel zu erreichen. Zu unsicher waren die Faktoren, von denen es abhing, wer in die höheren Zirkel aufsteigen durfte. Schon früh hatte er daher begonnen, seinem Ziel durch geschickte Intrigen gegen Druiden, die ihm im Wege standen, näher zu kommen. So kam es, dass er in erstaunlich kurzer Zeit als jüngstes Mitglied in den Zirkel der zwanzig besten Druiden von Nimrod berufen wurde.
    Hier war er zum ersten Mal auf einen ernsthaften Widersacher in der Gestalt eines überaus beliebten und mächtigen Druiden gestoßen, dessen seherische Fähigkeiten den seinen in nichts nachstanden. Ebenso wie Skynom war auch dieser in der Lage gewesen, sich der Gedankensprache zu bedienen, einer seltenen Gabe, die außer den Nebelelfen nur wenige Menschen beherrschten. Dies hatte dazu geführt, dass der Druide schon bald kurz davor stand, hinter Skynoms Geheimnisse zu kommen.
    Getrieben von der Furcht, alles bisher Erreichte zu verlieren, hatte sich

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