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Die Samenhändlerin (German Edition)

Die Samenhändlerin (German Edition)

Titel: Die Samenhändlerin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Durst-Benning
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war es drei Uhr morgens.
    Wortlos stand Margarita von dem Stuhl neben Valentins Bett auf, genauso wortlos nahm Seraphine Platz. Sie spürte die Blicke der anderen im Rücken, drehte sich zu ihr um.
    »Wir können auch zu zweit wachen«, sagte sie.
    Margarita schüttelte stumm den Kopf und ging.
    Seraphine schaute ihr nach. Wie selbstverständlich sie ihr Platz gemacht hatte.
    Ist mein Platz wirklich hier, an diesem Bett? Margarita schien daran keinen Zweifel zu haben.
    Nein, diese Frau konnte sie wirklich nicht verstehen.
    Ihr Platz … Wenn sie nur auch diese Sicherheit in sich verspüren würde!
    Erschöpft sank Seraphine in sich zusammen.
    Nicht mehr gegen den Strom schwimmen. Weitergetragen zu werden, so, wie es das Schicksal ihr bestimmte. Nicht mehr kämpfen müssen.
    Plötzlich spürte Seraphine eine ungewohnte Ruhe in sich.
    War es das, was Evelyn ihr hatte sagen wollen, damals, in einem anderen Leben?
    Eine Zeit lang war es ganz still im Zimmer. Valentins Atemzüge kamen nun regelmäßig, seine Gesichtszüge waren glatter als zuvor, keine Krämpfe schienen ihn zu schütteln. Nur manchmal ging ein Zucken durch seinen Leib.
    Lange schaute Seraphine ihn an.
    Valentin …
    Er war ihr Mann.
    Leiden an der großen Liebe. Sterben für die große Liebe.
    Auf einmal wurde es Seraphine heiß.
    Er fühlte, was sie fühlte! Konnte das sein?
    Und nun saß sie hier, an Valentins Bett, um ihn zu retten. Damit sie gemeinsam neue Gefühle entdecken konnten?
    Ach, Valentin …
    Müde, so müde. Ihr Kopf sank auf seine Brust, ihre Lider flatterten, senkten sich.
    »Seraphine?« Ein sanfter Griff an ihrem Arm.
    Sie zuckte zusammen, wusste einen Moment lang nicht, wo sie war, erschrak, als sie feststellte, wie schwer sie auf Valentins Brust lag. Zittrig rappelte sie sich auf.
    »Seraphine …« Er hatte die Augen geöffnet, sein Blick war wach, wenn auch noch etwas benommen. »Du bist gekommen.« Ein Lächeln, so matt.
    Sie nahm seine Hand. »Ja, ich bin gekommen.« Ihre Stimme war belegt.
    Er schloss die Augen. Ein tiefer Seufzer erklang.
    »Seraphine …«

D ANKSAGUNG
    Wieder einmal gilt es, vielen Menschen ein herzliches Dankeschön auszusprechen für ihre tatkräftige Mithilfe an meinem Roman.
    Mein erster Dank gilt meiner Leserin Simone Schäffer, die mir im November 2002 in einem lieben Brief die Idee zu diesem Buch geschenkt hat. Der von ihr beigelegte Zeitungsartikel über den Gönninger Samenhandel hat mich so neugierig gemacht, dass ich mich kopfüber in die Recherchen gestürzt habe.
    In Gönningen selbst fand ich von der Geburtsstunde des Romans an viel Unterstützung. Ein großes Dankeschön geht an Dr. Klaus Kemmler, der sich die Mühe machte, mein Manuskript auf Fehler hin zu untersuchen, die die Gönninger Themen betrafen, der mir vertrauensvoll seine Bibliothek zur Verfügung stellte und immer Zeit für meine vielen Fragen fand.
    Unterstützung von Anfang an fand ich auch bei Prof. Dr. Paul Ackermann, dem Bezirksbürgermeister von Gönningen, dessen Tür für mich und meine Anliegen immer offen stand. Dank gebührt der Gönninger Firma Stoll-Samen, wo ich ein bisschen »Packstuben-Atmosphäre« schnuppern durfte und wo Ulrike Epp eine »Samenhändlerin der Neuzeit« ist.
    Sollten sich trotz aller Hilfe Fehler in mein Buch eingeschlichen haben, so gehen diese allein auf mein Konto.
    Bedanken möchte ich mich auch bei meiner Familie, die immer dann einen Rettungsring auswirft, wenn ich inmitten meiner Projekte zu ertrinken drohe. Ein besonderer Dank geht an Bettina, die für mich geschrieben hat, als ich wegen einerVerletzung nicht selbst schreiben, sondern nur diktieren konnte. Ein Dank geht an Bertram für seine »Wiener G’schichten«, ein weiterer Dank an Katja für ihre philosophischen Anmerkungen zum Thema Reisen. Bedanken möchte ich mich auch bei Peter Theimer und Piet Nieyenhus.
    Last but not least bedanke ich mich bei all den liebenswürdigen Damen und Herren des Ullstein Verlags, die an der Entstehung des Buches mitgewirkt haben!

A NMERKUNGEN
    Im historischen Roman verweben sich oft Fiktion und Historie; auch in diesem Fall habe ich mir einige Freiheiten genommen, wenn sie meiner Geschichte dienlich waren:
    Das Bestellsystem, das sich Hannah um 1850 ausdenkt, ist in Gönningen tatsächlich erst einige Jahre später, gegen Ende des 19. Jahrhunderts flächendeckend eingeführt worden. Die einfallsreiche Hannah ist es auch, die für verschiedene Gemüsesorten neue Namen erfindet – die

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