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Die sanfte Hand des Todes

Die sanfte Hand des Todes

Titel: Die sanfte Hand des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abbie Taylor
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jederzeit auf meinem Handy erreichen.«
    »Ja, klar.« Dawn spürte Mandys Blick in ihrem Rücken, als sie sich auf den Weg zum Büro machte. Sie zog ein paar dicke Ordner aus dem Schrank, sammelte ihre Sachen ein und verließ die Station, wobei sie den Kopf zur Seite drehte, als sie am Einzelzimmer vorbeikam. Sie lief durch den Flur bis zur Umkleide, tippte den Code in den Zahlenblock neben der Tür und trat ein. Dann erstarrte sie.
    Weil ihr Spind der Tür am nächsten war, sah sie es sofort. Die Metalltür, an der ihr Namensschild steckte, stand weit offen, und das aufgebrochene Vorhängeschloss lag auf dem
Boden, daneben ihr Mantel. Ihre Handtasche war ausgekippt und unter die Sitzbank geschleudert worden. Der Inhalt – Schlüssel, Papiere, Brieftasche – lag im ganzen Raum verstreut.
    Dawn lief zum Telefon an der Wand und rief den Sicherheitsdienst. Wenige Minuten später begutachteten zwei Männer in dunkelblauen Strickpullovern den Raum. Sie nahmen den Fall sehr ernst. Es kam nicht jeden Tag vor, dass eine Oberschwester ausgeraubt wurde.
    »Fehlt etwas?«, fragte Jim Evans, der Leiter des Sicherheitsdienstes, während er sich den breiten Hosenbund hochzog, an dem ein Walkie-Talkie klemmte.
    »Nur etwas Bargeld.« Dawn sammelte ihre Habseligkeiten zusammen und warf einen Blick ins Portemonnaie. »Etwa zehn Pfund.«
    »Was ist mit den anderen Spinden?«
    »Nichts. Soweit ich sehen kann, wurde nur meiner aufgebrochen.«
    Jim schnalzte mit der Zunge. »Ihr Spind ist direkt an der Tür. Da haben Sie wohl einfach Pech gehabt. In letzter Zeit hatten wir das schon ein paarmal. Manchen Patienten wurden die Nachttische ausgeräumt, während sie im OP waren. Widerliche Geschichte. Wir versuchen, alle Besucher im Auge zu behalten, aber meistens fällt es schwer, ihnen etwas nachzuweisen. Wir bräuchten Kameras auf jeder Etage, nicht nur in der Empfangshalle. Aber dafür ist kein Geld da. Ständig braucht irgendein Arzt einen neuen Scanner oder eine Nierenmaschine oder so was. Das habe ich zu akzeptieren, Schwester, aber trotzdem … auch ein Krankenhaus muss auf Sicherheit achten. Vielleicht könnten Sie das bei der nächsten Etatkonferenz vorbringen?«
    Sein Kollege untersuchte die Tür.
    »Schau mal«, sagte er, »so ist er reingekommen.«

    Direkt neben dem Ziffernblock hatte jemand mit Kuli eine Zahlenfolge an die Wand gekritzelt. Jim Evans schüttelte den Kopf. »So machen die Neuen das«, sagte er. »Um den Code nicht zu vergessen. Das Problem ist nur, dass ihn so jeder sehen kann. So dringen Leute in Räume ein, in denen sie nichts zu suchen haben.«
    »Ich werde ein Memo aufsetzen. Danke, Jim.« Dawn wollte nur noch nach Hause. Inzwischen hatte sie tatsächlich Kopfschmerzen. Als sie den Arm in den Mantelärmel stecken wollte, fühlte sie, wie der Stoff sich von der Schulter löste. Jemand hatte den Ärmel abgerissen oder abgeschnitten.
    Jim stieß einen Pfiff aus. »Na, das ist neu. So was habe ich noch nie gesehen. Normalerweise schnappen die sich nur das Geld und verschwinden. Aber das ist ja wirklich fies. Fremdes Eigentum dermaßen zu beschädigen. Das Geld können sie gern mitnehmen, aber so was ist doch wirklich unnötig. Aber machen Sie sich keine Sorgen, Schwester. Den kriegen wir.«
    Trotz seines Machogehabes schien der bullige Walkie-Talkie-Träger ein gutes Herz zu haben; für Jim Evans handelte es sich offenbar um einen ganz normalen Einbruchdiebstahl. Doch als Dawn das Krankenhaus verließ und den Hügel hinablief, den zerschnittenen Mantel über dem Arm, beschlich sie ein Gefühl der Bedrohung. So etwas hatte sie, seit sie hier arbeitete, noch nicht erlebt. Es war, als hätte ihr das St. Iberius – der Ort, an dem sie sich immer so gebraucht und willkommen gefühlt hatte – eine Warnung zukommen lassen: Hau ab .

Kapitel 5
    Mrs. Walker wurde an einem Samstagvormittag bestattet.
    »Zehn Uhr«, hatte die forsche Heimleiterin von The Beeches am Telefon gesagt. »Im Krematorium des Bixworth Park. Wissen Sie, wo das ist?«
    »Das finde ich.« Dawn schrieb sich die Adresse in ihr Notizbuch. »Wird die Trauerfeier in der Kapelle abgehalten?«
    »Ja, in der Kapelle. Wir haben um einen anglikanischen Pfarrer gebeten, obwohl wir uns da nicht sicher waren. Sie wissen nicht zufälligerweise mehr, Schwester?«
    »Nein«, antwortete Dawn. »Tut mir leid. Ehrlich gesagt kannte ich Mrs. Walker nicht sehr gut. Ich habe sie erst in der Klinik kennengelernt.«
    »Ach, wirklich?« Ein Hauch von Neugier in der

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