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Die Satansbraut

Die Satansbraut

Titel: Die Satansbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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anderen
Sessel genauso machten — nur saß Walter auf ihrem Schoß — , und da achtete ich
einfach nicht mehr auf sie.
    Bert kehrte mit gefüllten
Gläsern zurück und setzte sich diesmal etwas dichter neben mich, auf
Tuchfühlung. Es jagte mir nicht gerade Schauer durch die Adern, aber es war
ganz angenehm.
    » N’kiem !« sagte er und hob sein Glas.
    »Wer ist denn das?« fragte ich.
    »Ein alter Trinkspruch der
Suaheli«, sagte er. »Möge Ihr...« Er blinzelte rasch. »Nun, wie Sie gebaut
sind, Mavis, werden Sie wohl nie Schwierigkeiten haben. Wo waren wir
stehengeblieben?«
    »Bei der Premiere«, erinnerte
ich ihn.
    »Alle sind da. All die großen
Namen, die berühmten Kritiker, die jeder Broadwayproduktion zu Erfolg oder Mißerfolg verhelfen können, dann die alten Freunde der
Hauptdarstellerin, die das große Comeback miterleben wollen.« Er legte eine
dramatische Pause ein. »Und dann, fünf Minuten, bevor sich der Vorhang hebt,
bricht Nina zusammen. Die Anstrengung war zu groß. Chaos! Panik! Gibt es irgend
etwas, um die Show zu retten?«
    »Sicher«, sagte ich. »Die
Tochter hat bei sämtlichen Proben zugeschaut, kennt alle Liedertexte auswendig,
und — weil sie alles tun will, der lieben Mama zu helfen — übernimmt ihre Rolle
auf der Bühne.«
    In seine Augen trat Bestürzung.
»Ich nehme an, Alex hat es Ihnen erzählt, nicht wahr?«
    »Ich habe nur geraten.« Ich
sah, das machte es für ihn nur noch schlimmer. »Ich bin ein bißchen Zigeunerin,
wissen Sie«, fuhr ich hastig fort, »ich hab’ die Gabe, anderer Leute Gedanken
lesen zu können.«
    »Tatsächlich?« Er starrte mich
lange an, dann entschloß er sich, mir zu glauben. »Also, Sie haben zufällig
richtig getippt. Nun ist es aber so, daß das Premierenpublikum gekommen ist und
bezahlt hat, um Nina Farr als Star zu sehen. Mit Hilfe einer roten Perücke wird
also...«
    »Die Tochter tut, als sei sie
ihre eigene Mutter, spielt ihre Rolle phantastisch, und das Stück wird ein
Riesenerfolg?«
    Er saß bloß da und sagte zehn Sekunden
lang gar nichts. Dann wurden seine Lippen zu einem Strich, bis sie fast
verschwanden. »Immer noch die Zigeunerin in Ihnen?« krächzte er.
    »Und ein bißchen Glück«, sagte
ich bescheiden. »Aber es ist eine großartige Idee. Wie geht’s dann weiter?«
    »Sind Sie sicher, daß Sie’s
nicht schon wissen?«
    »Hand aufs Herz!« Erst der
glasige Blick in seinen Augen brachte mich drauf, daß ich unter der Bluse ja
keinen BH trug.
    »Okay.« Er schien noch immer zu
zweifeln. »Also, nach dem großen Erfolg der Premiere ist die Tochter in einem
wahren Alptraum befangen, denn jedermann hält sie nun für ihre eigene Mutter!«
    »Du lieber Himmel!« sagte ich,
denn ich spürte, daß er eine lebhafte Reaktion von mir erwartete.
    »Liebes Kind, Sie wissen ja
noch gar nichts!« Er schloß die Augen, und Ekstase trat in seine Züge. »Sehen
Sie, als Nina jung war, da gab es zwei Männer in ihrem Leben, und sie mußte
sich entscheiden. Also heiratete sie den einen, den Vater ihrer Tochter,
natürlich, der dann etwa drei Jahre vor dieser Premiere starb; aber der andere
Mann schwor, er könne niemals eine andere lieben, solange er lebe. Deshalb ist
er in den letzten zwanzig Jahren in der ganzen Welt herumgereist, um Nina zu
vergessen. Safaris im finstersten Afrika, Waffenschmuggel im Fernen Osten — überall!
Aber er hat von Ninas Comeback gelesen, und da war ihm klar, daß er sie wiedersehen
mußte. Also sitzt er bei der Premiere im Theater. Nach dem Triumph kommt er in
die Garderobe, um ihr zu gratulieren. Er liebt sie noch immer, sagte er, und ob
sie nicht nochmals neu anfangen könnten? Natürlich spricht er mit der Tochter,
aber das merkt er nicht. Auf die Tochter macht er großen Eindruck, und sie
möchte ihm nicht weh tun. Außerdem glaubt sie, es sei im Interesse ihrer
Mutter, wenn sie die Rolle weiterspielt. Was ihr nicht bewußt wird: Sie ist
dabei, sich in ihn zu verlieben!«
    »Au!« Ich biß mir auf die
Lippen. »Ich fürchte, das wird für alle Beteiligten ein harter Brocken,
stimmt’s?«
    »Und ob!« bestätigte er
triumphierend. »Ist das nicht eine teuflisch verzwickte Situation?«
    »Und wie geht sie aus?« fragte
ich besorgt.
    »Nun ja, damit wären wir erst
am Ende des ersten Aktes«, sagte er. »Da kommt das große Solo von Celestine,
nach dem der Vorhang fällt. Alles ist dunkel, nur ihr Gesicht wird von einem
Scheinwerfer beleuchtet. Das Lied heißt: >Wir lieben ihn<.«
    »Prima, wirklich«, meinte

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