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Die Satansbraut

Die Satansbraut

Titel: Die Satansbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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ich.
»Richtig rührend. Es packt einen direkt hier.«
    »Wo?« Seine Augen wurden schon
wieder gläsern.
    »Ach, nichts«, sagte ich. »Und
überdies haben Sie mir noch nicht verraten, wie es ausgeht.«
    »Ja.« Sein Gesicht nahm einen
tragischen Ausdruck an. »Ja, das ist ein echtes Problem. Ich weiß es noch
nicht. Mir fehlt nur noch ein zweiter Akt, dann haben wir’s geschafft. Aber der
wird uns schon noch einfallen. Darauf können Sie Ihre entzückenden Hot pants verwetten. Es fällt uns schon noch ein!« Er griff
nach meinem leeren Glas. »Ich hole Ihnen noch etwas zu trinken, Mavis.«
    »Ja, bitte«, sagte ich. »Mir
wird schon richtig heiß hier.«
    Plötzlich stand Egan Egan vor uns, scheinbar aus
der Wand herausgetreten. Ernst und mißfällig musterte
er Bert durch die randlosen Brillengläser.
    »Wär’s nicht an der Zeit, daß
du schlafen gehst?« fragte er eisig. »Wir sollen morgen arbeiten und wollten
damit zeitig anfangen, weißt du noch?«
    »Na klar«, sagte Bert. »Ich
geh’ gleich ’rauf.«
    »Wohl kaum, wenn du so
weitertrinkst«, sagte Egan Egan ,
noch eisiger. »Ich kenne dich und den Alkohol, Bancroft. Nach dem zweiten Glas
wird immer eine ganze Nacht daraus, und morgen früh zum Frühstück werde ich
dich bewußtlos auf einer Couch vorfinden.«
    »Wegen dieser Drinks brauchen
Sie sich nicht zu sorgen, Mr. Egan«, sprach ich mit einer Stimme, die seiner in
puncto Tiefkühlung nicht nachstand. »Zufällig trinken wir nur so ein
Zitronenzeug, das völlig alkoholfrei ist.«
    »Nicht, wenn Bert es mixt«,
schnaubte er. »Er fängt mit einem dreistöckigen Wodka an, und wenn dann noch
Platz im Glas ist, spritzt er Zitronensaft drauf.«
    Ich wandte den Kopf und
lächelte Bert vertrauensvoll an. »Wollen Sie Mr. Egan nicht erklären, daß er
ein ausgemachter Lügenbeutel ist?«
    » Hmph !«
Sein Gesicht wurde rot wie ein Ziegelstein. »Sie müssen sich eines merken,
Mavis«, sagte er verlegen. »Wodka ist kein gewöhnlicher Schnaps. Ich will
sagen, er ist ganz mild.«
    »Besonders die Marke, die Alex
in seiner Hausbar führt«, sagte Egan. »Dafür ist er schön hochprozentig.«
    Ich wollte von der Couch
aufstehen, um meinen Worten mehr Nachdruck zu verleihen, aber ich kam nur halb
hoch, denn plötzlich kippte der Raum um fünfundvierzig Grad, und ich saß sehr
plötzlich wieder auf meinem Platz.
    »Ich glaube, du hast recht,
Egan«, sagte Bert kleinlaut. »Ich sollte mich lieber aufs Ohr legen. Gute
Nacht, Mavis.«
    »Gute Nacht, Bert«, sagte ich,
»und hat Ihnen eigentlich schon mal jemand erklärt, was für ein schäbiger
Schuft Sie sind?«
    »Hm, nein, in letzter Zeit
nicht«, murmelte er. Dann stand er auf und lief schräg durchs Zimmer, wie es
schien.
    »Wie schafft er das nur?«
überlegte ich laut. »Ich meine, ohne dabei hinzufallen?«
    »Geht es Ihnen gut, Miss Seidlitz?«
fragte Egan Egan .
    »>Wir lieben ihn<, haha.«
Ich lachte grimmig. »Das ist so ziemlich der größte Kitsch, den ich je gehört
habe.«
    »Unter uns, ich pflichte Ihnen
bei«, sagte er. »Den Song hat er sich in einem seiner weniger schöpferischen
Augenblicke einfallen lassen, aber darüber werde ich noch mit ihm reden. Im
Moment ist mir wichtiger, daß er sich einen zweiten Akt ausdenkt.«
    »Bitte, könnten Sie nicht mal
das Zimmer festhalten?« bat ich ihn. »Wenn es sich noch mal so dreht, dann
rutschen wir allesamt in die Halle hinaus.«
    »Ich passe schon auf«,
versprach er. »Vielleicht sollte ich Sie zu Ihrem Zimmer hinaufbegleiten?«
    »Damit Sie versuchen können,
mich ein bißchen zu verführen?«
    »Seien Sie nicht albern«, sagte
er ungeduldig. »Sie wissen genau, wenn ich’s versuchte, würde ich glatt zum
Fenster hinausrutschen.«
    Da hatte er endlich einmal ein
wahres Wort gesprochen. »Eins muß man Ihnen lassen, Egan Egan «, erklärte ich ihm. »Sie merken schnell, wo es
nichts für Sie zu holen gibt.«
    Er legte beide Hände um meine
Taille und stellte mich mühelos auf die Beine. Dann klemmte er einen Arm fest
um meine Schultern und sagte: »Halten Sie die Augen fest geschlossen und gehen
Sie geradeaus. Können Sie das? Sie, setzen einfach einen Fuß vor den
anderen...«
    Der erste Versuch wäre beinahe
schiefgegangen.
    »Nicht rückwärts!« grollte er.
»Vorwärts!«
    Irgendwie gelangten wir in die
Halle und dort an die Wendeltreppe. Hier beging ich den Kardinalfehler, die
Augen aufzuschlagen. Es gab ganz offensichtlich nur eine Methode, hinaufzukommen,
und das war auf allen vieren.
    Ich

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