Die Satansbraut
Ahmid ?« Ich setzte mich überrascht kerzengerade auf, aber
Egan legte seinen Arm um mich und drückte mich sanft wieder hin.
»Die
einzige aus dem ganzen Haufen, die er je leiden mochte, war Nina, und sie hat
ihm offensichtlich anvertraut, daß sie eine Detektivin mitgebracht hatte — dich
— , um Celestine zu beschützen. Und da entschloß sich Ahmid ,
auf seine etwas verrückte Art zu helfen.«
»Er
hat mir den Projektor gezeigt«, sagte ich. »Warum hat er mir da nicht alles
gesagt?«
»Ich
glaube, er sorgte sich, er könne dir zuviel Angst eingeflößt haben, und deshalb
war es ihm peinlich, den wahren Sachverhalt zuzugeben. Indem er dir jedoch den
Projektor zeigte, befreite er dich von der Angst.«
»Das
war nett von ihm«, sagte ich zweifelnd. »Glaube ich.«
»Die
arme Celestine«, sagte er. »Sie tut mir leid. Sie hatte nie eine Chance. Ihr
Vater, John Manning, war natürlich einer von denen. Und Agatha hatte es von
Anfang an so ausgeheckt, daß das Mädchen eines Tages die Braut von Astaroth werden müsse. Deshalb nahm Manning sie jedes Jahr
mit in dieses Haus. Sie wuchs buchstäblich in dieser ekelhaften Atmosphäre
auf.«
»Wie
geht es ihr jetzt?« fragte ich.
»Die
Psychiater meinen, daß es lange dauern wird, daß sie aber möglicherweise
geheilt wird«, sagte er. »Nina hat es recht gefaßt aufgenommen. Ich glaube, auf
seltsame Art war es fast eine Erleichterung für sie. Das Schlimmste war herausgekommen,
weißt du?«
»Sie
war sehr lieb zu mir«, sagte ich. »Sie hat noch einen Scheck über zweitausend
Doller geschickt, und Johnny Rio ist beinahe in Ohnmacht gefallen, als er ihn
sah. Deshalb habe ich auch diese drei Tage Sonderurlaub bekommen — und eine
Prämie.«
»Ich
wollte, du hättest nichts von der Prämie gesagt«, meinte er, »denn es erinnert
mich daran, daß du die Miete für dieses Strandhaus bezahlst, und ich bin noch
nie zuvor ausgehalten worden.«
»Wenn
ich allein hier wäre, müßte ich die Miete genauso bezahlen«, erklärte ich ihm.
»Ich habe dich eingeladen, du bist mein Gast, verstehst du? Und wenn du deine
große Satans-Sinfonie komponiert hast und berühmt bist, dann kannst du mich ja
auch mal in deine Villa einladen, klar?«
»Jawohl!«
sagte er selbstzufrieden. »Und da wir schon von Sinfonien reden — wäre es nicht
an der Zeit, daß wir beide wieder mal zusammen musizierten?«
»Nun
ja...« Ich tat, als denke ich einen Moment darüber nach. »Also, meinetwegen.
Aber eins mußt du mir erst noch verraten. Wie kommt es, wenn du so ein großer
Komponist bist, daß deine Linke nie weiß, was die Rechte tut?«
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