Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Satansbraut

Titel: Die Satansbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
Vom Netzwerk:
konnte. Er hatte sie also verletzt, so sehr verletzt, daß sie blutete.
    O Gott, sie haßte ihn und sich selbst! Mit wahrer Wonne hätte sie das Bett umgeworfen und ihn darunter begraben, aber es war aus Rosenholz und sehr schwer. Es gelang ihr nicht, es auch nur anzuheben.
    Er hörte auf zu lachen, stand auf, schüttelte den Kopf und betrachtete sie über das Bett hinweg. Unwillkürlich starrte sie auf seinen Unterleib, auf den flachen Bauch, die dichten Schamhaare und die muskulösen Schenkel.
    Ryder blickte an sich hinab, schlug die Decke zurück und betrachtete die Blutflecken auf dem Laken. »Ich verspreche dir, keine Satisfaktion für den Kinnhaken zu fordern, bis ich dich gewaschen habe.«
    »Wenn du mir zu nahe kommst, drehe ich dir den Hals um. Du hast mich genug verletzt, Ryder. Mehr dulde ich nicht. Wenn ich davon sterbe, geschieht es mir eigentlich recht, weil ich so eine verdammte Närrin war, aber du wirst mir vom Leibe bleiben.«
    »Ich habe dir doch erklärt, daß es nur deshalb weh getan hat, weil es für dich das erste Mal war. Und in Zukunft wirst du dabei auch nicht mehr bluten. Großer Gott, wenn eine Frau bei jedem Geschlechtsverkehr bluten würde, wäre die Menschheit schon längst ausgestorben. Ich lüge nicht, Sophie, und es wundert mich eigentlich, daß du das nicht gewußt hast. Diese Blutung bedeutet, daß du jetzt eine Frau bist.«
    »Du weißt genau, daß das Unsinn ist. Ich bin neunzehn, Ryder, und seit Jahren eine Frau.«
    »Oh, ich stimme dir völlig zu, mein teures Weib. Aber von nun an kannst du schwanger werden. Du wirst dich mit der Zeit noch etwas ausdehnen, aber das wird nicht schmerzhaft sein. Ich habe mir sogar sagen lassen, daß es ein sehr schönes Gefühl ist.«
    »Du hast es dir bestimmt gleich von zwei Dutzend Weibern sagen lassen«, kommentierte sie sarkastisch.
    Bitterkeit? Er war sich nicht sicher, hoffte aber inbrünstig, daß sie tatsächlich eifersüchtig war. Als er um das Bett herum auf sie zuging, wich sie nicht vor ihm zurück, wie er erwartet hatte, sondern stürzte sich auf ihn und begann ihn mit Fäusten zu bearbeiten.
    Es war ein lautloser Kampf, und das fand er sehr sonderbar. Seiner Erfahrung nach ging es bei Kämpfen sehr laut zu, mit viel Geschrei und Gefluche. Sophie verursachte jedoch keinerlei Geräusche, von ihrem schweren Atem einmal abgesehen, und plötzlich begriff er auch den Grund dafür und trug seine Erklärung laut vor: »Du hast gelernt, lautlos zu kämpfen, stimmt's, weil du wußtest, daß jedes Geräusch Jeremy wecken könnte, und das durftest du nicht zulassen. Verdammt, Sophie, jetzt ist das alles anders. Das alte Dreckschwein ist tot und begraben. Verdammt, brüll mich an, wenn du mit mir kämpfst!«
    Sie versuchte ihn statt dessen in den Unterleib zu treten, aber er drehte sich rasch seitwärts, und ihr Tritt traf seinen Oberschenkel. Er riß ihr das Nachthemd vom Leibe, warf sie aufs Bett und drückte sie mit seinem ganzen Gewicht in die Matratze.
    Sie strampelte wild, und er ließ sie einfach gewähren, hielt nur ihre Hände über den Kopf gefangen und bemühte sich, weder ihre wippenden Brüste anzustarren noch daran zu denken, daß ihre Beine auf seinen Rücken trommelten und ihr Bauch an seinen gepreßt war.
    Als sie endlich ihren Widerstand aufgab, fragte er ruhig: »Dir hat es nicht den geringsten Genuß bereitet, als ich dich gestreichelt und geküßt habe, stimmt's?«
    Sie starrte ihn an, als hätte er den Verstand verloren.
    »Nein, natürlich nicht. Das war wirklich eine dumme Frage. Wir werden das alles ändern, Sophie. Du denkst immer noch an das vergangene Jahr, an all die Männer, mit denen du dich einlassen mußtest. Das gehört jetzt ein für allemal der Vergangenheit an. Es zählt nicht mehr. Vergiß es.«
    Blitzartig kam ihr die Erkenntnis, daß er sie niemals verletzen würde, auch wenn sie für ihre Person noch so sehr versuchen würde, ihn zu verletzen. Er würde niemals die Hand gegen sie erheben, würde sie nie mit Fäusten traktieren. Wahrscheinlich könnte sie ihn erschießen, ohne daß er ihr etwas zuleide täte. Sie lag jetzt regungslos da und blickte zu ihm empor. Seine strahlend blauen Augen funkelten wie das Meer im Sonnenlicht, waren zugleich aber ruhig und unergründlich. Sie sagte langsam: »Du warst ein Teil dieser Vergangenheit, vielleicht sogar der wichtigste Teil. Ich wußte sofort, als ich dich sah, daß Onkels Pläne nun fehlschlagen würden, aber er wollte mir nicht glauben. Ich versuchte ihm

Weitere Kostenlose Bücher