Die Satansbraut
sie sich gegen ihn wehrte, während ihre Tränen in seinem Mund einen salzigen Geschmack hinterließen, stöhnte er wieder und bäumte sich auf dem Gipfel der Lust wild auf.
Gleich darauf lag er schwer atmend und schweißnaß auf ihr, sein Gesicht im Kissen vergraben.
Mit dem Schmerz hatte sie nicht gerechnet. Dahlia hatte nie über Schmerzen geklagt. Allerdings hatte Sophie sie nie danach gefragt, aber andererseits hatte Dahlia im-mer alles mögliche berichtet, bis hin zu solchen Einzelheiten wie den verschiedenen Geräuschen, die Männer auf dem Höhepunkt der Lust von sich gaben. Sophie konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, daß Dahlia freiwillig Schmerz erduldet oder ihn schweigend hingenommen hätte. Deshalb bestürzte dieser brennende Schmerz tief in ihrem Innern sie besonders. Über den Samenerguß der Männer wußte sie Bescheid. Aber wie sollte eine Frau diese Prozedur jemals genießen können, wenn sie so schmerzhaft war?
Sie hatte geglaubt, alles über den Intimverkehr zu wissen, weil sie mit den Körpern von sechs Männern ebenso vertraut gewesen war wie mit ihren Wünschen und Bedürfnissen, aber ihr war nie so richtig klargeworden, wie sehr Mann und Frau beim Sexualdelikt miteinander verschmolzen. Ryders Glied steckte noch immer tief in ihr, und sie spürte es genau. Es war fast so, als versuchte er, ein Teil von ihr zu werden, aber das würde sie nicht zulassen. Nein, er gehörte nicht zu ihr, und bald würde er sich wieder von ihr trennen. Sie drückte ihre Hüften tiefer in die Matratze und hatte nur den einen Wunsch, daß er sich endlich aus ihr zurückziehen möge.
Ryder stützte sich auf die Ellbogen auf und lächelte, ein zärtliches Lächeln, das sie verwirrte. »Es tut mir leid, daß ich dir weh getan habe. Es wird nie wieder Vorkommen.«
»Warum hast du mir dann diesmal so weh getan?«
Keine Lügen oder Ausflüchte mehr, sagte er sich. »Dies war für dich das erste Mal. Du warst noch unberührt, und ich mußte dein Jungfernhäutchen zerreißen. Das hat dir weh getan.«
Sie starrte ihn an, und ihre Augen wurden dunkel vor Zorn, als sie begriff, was er da gesagt hatte. Alles war nichts als Lüge gewesen — daß er sie in der Hütte genommen und an eine mögliche Schwangerschaft geglaubt hatte. »Du Schuft!« Sie versuchte ihn von sich zu stoßen.
»Ich weiß, und es tut mir leid.« Er packte sie bei den Handgelenken und hielt ihre Arme über ihrem Kopf fest. Sie fühlte, daß sein Glied in ihr wieder größer wurde. Nein, das konnte nicht sein, nein, nicht so schnell, nein, sie würde das nicht zulassen. Am liebsten hätte sie ihn umgebracht.
»Es tut mir wirklich leid, daß ich dich belogen habe, Sophie. Anfangs wollte ich dich einfach für das bestrafen, was du mir angetan hattest. Ich gebe zu, daß das nicht sehr anständig von mir war, aber was du und dein Onkel mit mir gemacht hattet, war auch nicht besser. Mich revanchiert zu haben, gab mir eine gewisse Macht über dich. Und später, als ich beschlossen hatte, dich zu heiraten, habe ich diese Lüge bewußt gegen dich eingesetzt — und gewonnen!«
»Wie kannst du nur glauben, daß du durch diese Heirat irgend etwas gewonnen hast? Ich bin ein Nichts, ich habe keine Mitgift, keinen untadeligen Ruf, kein ...«
»Verdammt, sei still!«
Der Zorn in seiner Stimme ließ sie erbleichen, und ihre Augen wurden noch dunkler, aber sie wollte nicht klein beigeben. »Du kannst noch so wütend sein, aber du kannst nichts daran ändern, was ich gewesen bin, was ich bin. Du hast überhaupt nichts gewonnen, Ryder.«
»Bei dir werde ich immer gewinnen, Sophie. Merk dir das.«
Ohne jede Vorwarnung und völlig lautlos riß sie ihren rechten Arm los, und ihre Faust landete auf seinem Kinn. Er sah die blitzartige Bewegung, konnte aber nicht schnell genug ausweichen, weil er allzusehr damit beschäftigt gewesen war, sich in die Brust zu werfen und sich als ihr Herr und Meister aufzuspielen, der als einzige richtig mit ihr umzugehen verstand.
Sie hatte kräftig zugeschlagen, und er zuckte vor Schmerz und Überraschung zusammen. Im nächsten Moment stieß sie ihn vom Bett, und er landete auf dem Holzboden.
Sie sprang auf und starrte auf ihn hinab.
Er lag auf dem Rücken, rieb sich das Kinn und lachte — lachte sie aus.
Sie kletterte auf der anderen Seite aus dem Bett, schnappte sich ihr Nachthemd und zog es über den Kopf, vor Wut und Angst keuchend, denn sie hatte gesehen, daß sie blutete, wußte aber, daß es nicht ihre Regel sein
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