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Die Satansbraut

Titel: Die Satansbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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die Nächte, die sie mit ihr verbracht zu haben glaubten ...
    Sie riß sich von Ryder los, sprang auf, raffte ihre Röcke und rannte aus dem Schlafzimmer.
    Er starrte ihr nach und ahnte, daß der Anblick seiner Erektion in ihr Erinnerungen an Jamaika wachgerufen hatte, schreckliche Erinnerungen, wie er unschwer an ihrem Mienenspiel ablesen konnte.
    Und dabei hatte er so gehofft, daß sie allmählich Vertrauen zu ihm faßte. Zähneknirschend nahm er sich vor, diesen unerträglichen Zustand bald zu beenden.
    Tagsüber gab es wie immer soviel zu tun, daß eine Mißstimmung zwischen ihnen nicht aufkommen konnte, nicht einmal beim Abendessen, das sie zu zweit einnahmen. Als Ryder um zehn Uhr abends das Schlafzimmer betrat, lag Sophie noch nicht im Bett, sondern saß mit untergeschlagenen Beinen in einem Ohrensessel am Kamin, ein Buch auf dem Schoß.
    »Ich habe mein Tagewerk vollbracht«, sagte er.
    Das Buch — Abhandlungen von John Locke — glitt von ihrem Schoß, ohne daß sie Anstalten machte, es aufzuheben.
    Er tat es an ihrer Stelle. »Wo zum Teufel hast du das gefunden?«
    »Dein Mr. Dubust hat es zurückgelassen.«
    »Daraus kann ich ihm keinen Vorwurf machen. Hör dir das nur mal an: >Latein ist für einen Gentleman meines Erachtens unerläßliche Eine schreckliche Bemerkung! Mein jüngerer Bruder — Tyson, der zukünftige Kleriker — müßte Latein mittlerweile ganz gut beherrschen. Er sagt, daß die Gemeinde die Worte nicht zu verstehen braucht, daß er den Leuten den Sinn durch seinen Tonfall vermitteln kann, daß Gott vom normalen Kirchenvolk keine tiefen Einsichten, sondern nur ein Gespür für den heiligen Kern erwartet, was auch immer das sein mag. Und er ist davon überzeugt, dieses Gespür fördern zu können.«
    »Hat dein Bruder das wirklich gesagt?«
    »Er hat es versucht, aber ihm geht meine Beredsamkeit ab.«
    »Auch deine Bescheidenheit?«
    »Aha, ein bißchen Essig! Ausgezeichnet. Komm jetzt mit mir ins Bett. Ich weiß, daß du vorhin gebadet hast. Diese Ausrede kannst du diesmal also nicht gebrauchen.«
    »Ich will nicht, Ryder«, murmelte sie händeringend.
    Es war unfaßbar — seine starke Sophie, die in der vergangenen Woche zwanzig Dienstboten angeleitet und bei der Arbeit fröhlich gesummt hatte, rang jetzt die Hände wie ein völlig hilfloses Geschöpf.
    »Und du willst mir auch immer noch nicht sagen, warum du heute geweint hast?«
    »Nein. Es war wirklich nichts Wichtiges. Ich hatte nur ... ich hatte einige Teile des Silberbestecks verloren.«
    Ryder schüttelte den Kopf, zog sich aus und kehrte nackt zum Kamin zurück, wo nur noch vereinzelte orangefarbene Funken glommen.
    Gegen ihren Willen starrte sie ihn an. Er streckte seine Hand aus. »Komm, Liebling, ich werde alles versuchen, um dir diesmal etwas Lust zu bescheren. Und wenn es mir heute nicht gelingt, dann eben morgen oder übermorgen. Wir haben unzählige Nächte vor uns.«
    Sie schüttelte den Kopf, aber er zog sie einfach hoch, nahm sie auf die Arme, trug sie zum Bett, legte sie sanft auf den Rücken und löste den Gürtel ihres Morgenrocks.
    Ohne Rücksicht auf ihre Blässe, ihre ängstlichen Augen und ihren steifen Körper zu nehmen, beraubte er sie auch des Nachthemds.
    »Nein, deck dich nicht zu.«
    Sie wandte ihr Gesicht ab und ballte die Fäuste.
    »Du bist schön, Sophie, keine Märchenprinzessin wie Melissande, aber nichtsdestotrotz sehr hübsch, wie sogar sie erkannt hat. Ich glaube, ich werde dich behalten. Und jetzt werde ich ... nein, laß es mich dir einfach zeigen.«
    Sie sah ihn nun doch wieder an. »Ryder«, sagte sie, »ich weiß, daß du mich nehmen willst. Dazu brauchst du nicht vorher mit mir herumzuspielen. Bringen wir es hinter uns. Ich werde mich nicht wehren, weil ich weiß, daß es sinnlos wäre. Aber ich bin müde und möchte möglichst schnell meine Ruhe haben.«
    Er lachte. »Jene gottverdammten Männer! Dich nehmen — wirklich eine großartige Umschreibung für den Liebesakt. Jetzt hör mir mal gut zu, Mrs. Sherbrooke. Du bist meine Frau, und ich möchte mit dir spielen, bis du vor Lust schreist. Ich möchte dir Genuß schenken, ich möchte, daß du lachst und mich küßt und mit mir spielst. Für dich ist das alles noch unvorstellbar, stimmt's? Aber du wirst es bald verstehen.«
    Er küßte sie auf den Mund, so zart, als berührten Schmetterlingsflügel ihre Lippen, und allmählich entspannte sie sich.
    »Weißt du, wie köstlich du schmeckst?« flüsterte er. »Wie ich es genieße, dich zu

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