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Die Satansbraut

Titel: Die Satansbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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würde ihn nur ungern umbringen.«
    Unterschrift: »DL«. — David Lochridge. Lord David.
    Sophie ging wie eine Schlafwandlerin zu ihrem zierlichen Schreibtisch, ließ sich auf den Stuhl fallen, legte den Brief auf die Schreibtischplatte und starrte ihn an. Was sollte sie jetzt nur machen?
    Ihr blieben nur zwei Stunden Zeit, um einen Entschluß zu fassen.
    »Sophie! Bist du hier?«
    Die Tür flog auf, und Sinjun stürzte ins Zimmer, mit zerzausten Haaren und leuchtenden Augen, genauso lebenssprühend wie Ryder, wenn er im Galopp von den Feldern zurückkam.
    Ihr Lachen machte aber sofort einer besorgten Miene Platz. »Was ist los? Was ist passiert?«
    Sinjun sah ihrem Bruder nicht nur sehr ähnlich, sie hatte auch seinen scharfen Blick.
    >>Nichts, Sinjun. Gar nichts.« Sophie stand auf, faltete den Brief langsam zusammen und schob ihn in den Umschlag. Was sollte sie damit machen?
    >>Ich wollte dich zum Mittagessen abholen. Natürlich nur, wenn es dir nichts ausmacht, daß es bestimmt wie im Tollhaus zugehen wird. Ryder behauptet, Kopfweh zu haben, und will Ställe ausmisten. Wahrscheinlich hat Jane doch recht. Sie sagt immer, Erwachsene sollten nur mit Ehefrauen essen und Kinder nur mit Kindern und Aufsichtspersonen.«
    Sophie lächelte. »Dann sollten wir uns an Janes weisen Rat halten. Mrs. Chivers soll der Köchin sagen, daß die Kinder im Frühstückszimmer essen werden. Wie viele Aufsichtspersonen hatte Jane?«
    Sinjun lachte. »Mindestens fünf.«
    »Gut. Kümmere dich bitte darum und hol auch Ryder aus dem Stall.« Sophie brachte sogar ein Lachen zustande.
    Sinjun eilte davon, und Sophie versteckte den Brief rasch in der obersten Schreibtischschublade unter anderen Papieren.
    Ryder ließ nicht lange auf sich warten, nachdem seine Schwester ihm die frohe Botschaft überbracht hatte. Sie speisten zu dritt in dem riesigen Eßzimmer und genossen die himmlische Ruhe.
    »Dieser Raum ist viel zu dunkel«, sagte Sinjun, bevor sie sich ein großes Stück Schinken in den Mund schob.
    »Ja«, murmelte Sophie zerstreut, ohne von ihrem Teller aufzuschauen, auf dem sie ihr Essen appetitlos herumschob.
    »Wenn du dich nicht wohl fühlst, solltest du es sagen«, tadelte Ryder.
    Sie zwang sich, ihm zuzulächeln. »Mir fehlt nichts. Ich bin nur etwas müde. Nach Jennys Alptraum letzte Nacht konnte ich lange nicht einschlafen.«
    Ryder runzelte die Stirn, sagte aber nichts. Sie war sofort wieder eingeschlafen, während er sich wegen Jennys Alptraum solche Sorgen gemacht hatte, daß er eine gute Stunde wach gelegen war.
    Was hatte Sophie nur? Bedauerte sie es schon, die Kinder mit offenen Armen aufgenommen zu haben? Gingen sie ihr womöglich auf die Nerven? Sie war nicht an das Tollhaus gewöhnt, das sieben Kinder unweigerlich veranstalteten. Oder zog sie sich wieder von ihm zurück? In der Nacht hatte es nicht danach ausgesehen, aber möglich war alles.
    Zum Glück setzte Sinjun ihren Monolog über die wünschenswerte Renovierung des Eßzimmers unverdrossen fort, so daß kein unangenehmes Schweigen entstand.
    Nach dem Essen gab Ryder seiner Frau einen Kuß, strich mit den Fingerspitzen über ihre Brauen und versuchte erfolglos, in ihrem Gesicht zu lesen. Dann verabschiedete er sich seufzend. Es gab soviel zu tun. In zehn Minuten wollte er mit Tom Lynch sprechen, einem Pächter, der über sehr viel gesunden Menschenverstand verfügte. Er konnte nur hoffen, daß es richtig war, nicht in Sophie zu dringen.
    Auch Sinjun verschwand eilig mit der Begründung, sie wolle mit den Kindern spielen.
    Genau um drei Uhr blieb Opal unter der Ulme stehen, deren Stamm so dick und knorrig war, daß sie viel älter als die umliegenden Hügel zu sein schien, vielleicht sogar älter als die Trolle, die angeblich unter diesen Hügeln lebten.
    Sophie brauchte nicht länge zu warten. Lord David kam angeritten, und er sah genauso arrogant wie früher aus. Ein Engelsgesicht mit der Seele eines Teufels.
    Sie wartete schweigend ab.
    »Du hast mich belogen«, sagte er liebenswürdig.
    »Aus deinem Munde hört sich das etwas befremdlich an. Du bist doch selbst kein Ausbund an Ehrlichkeit.«
    »Du hast behauptet, die Syphilis zu haben. Du hast gesagt, du könntest nicht mehr meine Geliebte sein, weil du mich nicht anstecken wolltest. Das war eine Lüge. Wenn du die Syphilis hättest, wärest du jetzt nicht Sherbrookes Frau. Du wolltest mich also einfach loswerden.«
    »So ist es.«
    »Aber das ist absurd! Wirklich lächerlich! Du hast mich loswerden

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