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Die Satansbraut

Titel: Die Satansbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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erhöhen, obwohl ich mich im Grunde nicht beklagen kann.«
    Sie versuchte sich zu befreien, und in ihrer Rage bemerkte sie überhaupt nicht, daß ihr Unterleib auf den seinen gepreßt war, während sie zappelte und strampelte. Zweifellos registrierte sie auch nicht, daß er eine Erektion • hatte. Er wollte sie erst loslassen, wenn sie eingesehen hatte, daß sie ihm nicht weh tun konnte, aber sie kämpfte noch gut drei Minuten, bevor sie rief: »Verdammt, laß mich los!«
    »Weißt du, Sophie, mich hat noch nie eine Frau in böser Absicht angegriffen. Lachend und mit sexuellen Hintergedanken — selbstverständlich, denn ich liebe verspielte, ausgelassene Frauen, und viele von ihnen haben dafür ein Gespür. Aber diese Gewalttätigkeit? Hier bin ich mit den Regeln nicht vertraut. Soll ich dich noch fünf Minuten festhalten, um ganz sicher zu sein, daß du wirklich gezähmt bist?«
    In ihre Wut mischte sich jetzt Furcht. Tränen brannten in ihren Augen, und sie konnte nur wortlos den Kopf schütteln.
    Ryder sah die Tränen, aber er wußte, daß sie ihnen nicht freien Lauf lassen würde. »Wirst du wieder versuchen, mich anzugreifen, wenn ich dich loslasse?«
    Sie schüttelte wieder den Kopf, und er wußte, daß er sie schachmatt gesetzt hatte, was sie mehr als verdiente. Er ließ ihre Handgelenke los, sie rollte zur Seite und sprang behende auf.
    Er erhob sich langsam, stellte seinen Stuhl auf und bedeutete auch ihr, sich wieder zu setzen.
    So als wäre überhaupt nichts geschehen, nahm er den Gesprächsfaden wieder auf. »Dich betäubt? Das hast du doch vorhin gesagt, nicht wahr? Was für eine absurde, geradezu groteske Idee. Wem könnte eine solche Gemeinheit einfallen?« Das würde ja gegen jeden Anstand, gegen jede Ehre verstoßen. Für solche Scherze ist es eigentlich noch zu früh am Tag, aber da ich, wie schon gesagt, nichts Dringenderes zu tun habe und mich jetzt auch nicht mehr langweile, kannst du mir ruhig noch ein paar solcher Märchen erzählen.«
    »Ich war eine Jung ...« Sie verstummte hastig. Großer Gott, wenn sie ihm erzählte, daß sie noch Jungfrau gewesen war, würde er sich vor Lachen biegen. Sie schüttelte den Kopf und versuchte sich wieder unter Kontrolle zu bringen. Wie sie vermutet hatte, wußte er über die Betäubung genau Bescheid. »Du hast mich betäubt. Du mußt etwas in meinen Rumpunsch getan haben. Und dann hast du mich benutzt.« Ihr fiel beim besten Willen nichts Besseres ein, obwohl sie genau wußte, daß sie sich wie eine geschändete Jungfrau anhörte und daß er, wenn sie so weitermachte, nur noch mehr über sie lachen würde.
    »Habe ich dir erzählt, daß ich an meinem allerersten Nachmittag in Montego Bay gehört habe, daß du drei Liebhaber hättest? Die betreffenden Männer wurden sogar ziemlich genau geschildert, und einer, Oliver Susson, kam ins Kaffeehaus und wurde deinetwegen gnadenlos gehänselt — natürlich aus purem Neid. Nun, wenn du mit diesen Herren nicht auf sehr seltsame und exotische Weise geschlafen hast, kannst du bei diesem Treiben nicht lange eine Jungfrau geblieben sein. Schau mich nicht so überrascht an, Sophie, und bitte protestiere nicht. Ich kenne nicht viele Wörter, die mit >Jung .. .< anfangen, und ich bin nur froh, daß du diese lächerliche Lüge schließlich doch nicht über die Lippen gebracht hast. Jungfrau! Ein weiteres unvorstellbares Betrugsmanöver!«
    »Nein«, murmelte sie besiegt. »Ich werde nicht mehr lügen.« Aber gleichzeitig ging ihr durch den Kopf: Ich habe mich heute morgen nicht anders als sonst gefühlt. Ich habe mich sogar im Spiegel betrachtet und völlig unverändert ausgesehen. Und doch sagt er, daß er mich genommen und genau gewußt hat, daß ich keine Jungfrau war.
    Offenbar konnte ein Mann nicht erkennen, ob eine Frau noch unberührt war oder nicht. Er mußte sich auf ihr Ehrenwort verlassen. Und in Anbetracht ihres Rufes wären ihre Beteuerungen natürlich völlig wertlos, wie die irgendeiner Nutte in Montego Bay. Sie sah, daß er grinste — triumphierend, selbstzufrieden und mit einem guten Schuß Bosheit.
    »Bitte, Ryder, bitte sag mir die Wahrheit. Was weißt du? Wie hast du es herausgefunden? Was willst du? Ich gebe zu, daß das Spiel jetzt aus ist, ich weiß das, auch wenn Onkel Theo es vielleicht noch nicht einsieht, aber bitte, o Gott, bitte ...« Sie verstummte wieder. Worum hatte sie ihn bitten wollen? Sie konnte jetzt nichts mehr tun, um ihn davon abzuhalten, ganz nach seinem eigenen Belieben zu

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