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Die Satansbraut

Titel: Die Satansbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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vorgehen sollte, aber ihr fiel nichts Vernünftiges ein. Als er ihr die Tasse reichte, trank sie langsam und beobachtete ihn über den Rand hinweg. Er nahm in dem Korbstuhl ihr gegenüber Platz, lehnte sich gemütlich zurück und verschränkte die Arme über der Brust. Offenbar fühlte er sich so wohl wie eine Eidechse in der Sonne. Dann kippte er den Stuhl auch noch weit nach hinten, und sie wünschte von ganzem Herzen, daß er damit Umfallen und sich das Genick brechen würde.
    »Es ist sehr früh für einen Besuch«, stellte er fest, scheinbar an die Glyzinen gewandt, die sich am Verandageländer emporrankten.
    »Ja«, stimmte sie zu, »es ist wirklich noch sehr früh, aber du bist schon auf und korrekt angezogen, fast so, als hättest du jemanden erwartet. Es wird heute sehr heiß werden.«
    »Hier ist es jeden Tag sehr heiß. Wolltest du über etwas Bestimmtes mit mir sprechen? Oder wolltest du vielleicht Samuel sehen, der so vernarrt in dich ist, daß er mir mit seinen endlosen Lobeshymnen beträchtlich auf die Nerven geht? Oder vielleicht deinen Jugendfreund Emile, den du jetzt ignorierst?«
    »Dich.«
    Er nickte leicht, und dann breitete sich ein ungemütliches Schweigen aus.
    »Nun?« fragte er schließlich. »Nicht daß ich etwas Dringendes zu tun hätte, aber mir wird es immer schnell langweilig. Du strapazierst meine Geduld, Sophie.«
    »Was hast du mir angetan?«
    »Wie bitte?« Er hob eine Braue und freute sich darüber, wie aufrichtig verwirrt seine Stimme klang.
    »Verdammt, hör auf, mit mir zu spielen! Hast du mich in die Hütte gebracht?«
    »Ja.«
    »Hast du mich ausgezogen?«
    »Ja, aber ich habe deine Kleidungsstücke völlig korrekt zusammengelegt. Ich bin nämlich ein sehr ordentlicher Mensch.«
    »Hast du ... ich meine ... bist du mit mir intim geworden?«
    »Du meinst, ob ich mit dir intim geworden bin, bevor ich deine Kleider ordentlich zusammengelegt habe, oder erst danach?«
    Sie starrte ihn wortlos an. Er zuckte die Achseln, betrachtete ihre Brüste und lächelte. »Intim geworden, Miss Stanton-Greville? Warum in aller Welt hätte ich dich nicht nehmen oder — wie du so altmodisch sagst — nicht intim werden sollen? Ist das nicht die eigentliche Aufgabe eines Liebhabers? Dein Körper gehört mir, das hast du mir doch klipp und klar gesagt. Ich schätze es im allgemeinen nicht besonders, mit Frauen ins Bett zu gehen, die so gut wie bewußtlos sind, aber deine Beine zu spreizen und in dich einzudringen entsprach trotzdem einigermaßen meinen Vorstellungen vom Sinn einer Geliebten. Du hast ein bißchen den Rücken gewölbt. Nein, leider glaube ich nicht, daß du einen Genuß davon hattest, obwohl du ein-oder zweimal gestöhnt hast.« Er setzte eine nachdenkliche Miene auf. »Warte mal, du hast gestöhnt, als ich deine Brüste küßte, oder war es, als ich deinen Po gestreichelt und dich auf den Bauch drehte? Aber geschrien wie in der Nacht zuvor hast du auf gar keinen Fall. Natürlich warst du nicht in der Verfassung, mich zu reiten, deshalb habe ich die aktive Rolle übernommen. Du bist sehr weich, Sophie, und sehr hingebungsvoll, und du hast mir durchaus Lust beschert. Natürlich hatte ich letzte Nacht alle Sinne beisammen und konnte deshalb alle Gefühle auskosten.« Er war bei seinem herrlichen Monolog gerade so richtig in Schwung gekommen, als sie aufsprang und ihn anschrie: »Verdammt, hör auf! Hör endlich auf!
    Du hast mich vergewaltigt! Du bist ein verkommenes Miststück!«
    »Dich vergewaltigt? Ein Miststück? Ganz bestimmt nicht, Sophie. Ich bin doch dein Liebhaber.«
    »Du hast mich betäubt! Du hast mich genommen, als ich bewußtlos war! Du bist kein Liebhaber, sondern ein heimtückischer Bastard! Ich hasse dich!«
    Er lachte, und dieses volle, tiefe, melodische Lachen brachte das Faß zum Überlaufen. Sie wollte ihn schlagen, ihm etwas Schweres an den Kopf werfen, ihn mit Füßen treten. Mit geballten Fäusten stürzte sie sich auf ihn und stieß mit aller Kraft seinen Stuhl nach hinten, so daß er zu Boden krachte. Leider sprang sie aber nicht schnell genug zurück, und Ryder packte sie an den Handgelenken und riß sie mit sich.
    Sein Blick schweifte von ihrem zornroten Gesicht zu ihren Brüsten, die sich hoben und senkten, und er murmelte vergnügt: »Wie leidenschaftlich du bist, Sophie. Vielleicht wirst du nächstes Mal bei unseren Liebesspielen auch bei vollem Bewußtsein sein, und dann können wir uns zwischendurch unterhalten. Es wird für uns beide den Genuß

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