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Die Satansbraut

Titel: Die Satansbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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Leiche untersuchen, bevor er dafür sorgte, daß sie unter die Erde kam. Er hat festgestellt, daß Burgess nicht erschossen, sondern erstochen wurde. Drei Stiche in die Brust. Vielleicht möchten Sie die Leiche persönlich untersuchen? Emile hat allerdings gesagt, es sei keine allzu angenehme Aufgabe gewesen. Sie verstehen natürlich — die Hitze und all sowas. Nein? Nun, warum suchen Sie mit Ihren Männern dann nicht nach Thomas?«
    »Aber diese Derringer ...«
    »Sie gehört mir«, sagte Samuel Grayson. »Ich weiß es zu schätzen, daß Sie sie mir zurückgebracht haben, und Sie haben völlig recht, Sir — es ist eine Damenpistole. Sie hat meiner Frau gehört.«
    Cole ignorierte ihn. Er ließ Ryder nicht aus den Augen. »Und was hat Miss Stanton-Greville dann dort zu suchen gehabt?«
    Ryder hob die Brauen. »Ich dachte, es sei ihr Zuhause.«
    »Ich werde die Leiche selbst untersuchen.«
    »Ausgezeichnet. Ein Mann namens Clayton, einer unserer Buchhalter, sieht zur Zeit in Camille Hall nach dem Rechten. Er wird Ihren Männern bestimmt gern Schaufeln zur Verfügung stellen. Erfreulich wird diese Arbeit freilich nicht sein, aber das wissen Sie ja selbst. Großer Gott, ist diese Hitze nicht einfach schrecklich? Vielleicht sollte ich noch erwähnen, daß Emile ziemlich grün im Gesicht war, als er nach dem Begräbnis zurückkam, und inzwischen sind noch mehrere Stunden vergangen. Aber, nun ja, viel unangenehmer kann es gar nicht werden. Gehen Sie jetzt, Cole, denn ich bin müde, und mit Ihnen zu reden ermüdet mich noch mehr. Viel Glück beim Buddeln. Ich wage zu behaupten, daß das Ergebnis noch unerfreulicher sein wird als die Prozedur.«
    Damit machte Ryder auf dem Absatz kehrt und ging auf die Veranda hinaus. Cole blieb nichts anderes übrig als mit seinen Männern den Rückzug anzutreten, wobei er allerlei Drohungen vor sich hin murmelte.
    »Ist Burgess tatsächlich erstochen worden?« fragte Samuel.
    »Keine Ahnung. Emile hat nichts davon gesagt.«
    »Wollen Sie damit sagen, daß Sie das einfach erfunden haben?«
    Ryder zwinkerte Samuel zu. »Ja, aber es ist doch eine interessante Theorie, finden Sie nicht auch?«
    »Ich mache mir immer noch Sorgen, Ryder. Cole ist ein gefährlicher Mann, auch wenn Sie ihn verachten. Wir haben nur ein bißchen Zeit gewonnen, weiter nichts. Er will Sophie um jeden Preis den Mord anhängen.«
    »Weil sie ihm eine Abfuhr erteilt und ihn geohrfeigt hat, als er sie küssen wollte.«
    »Ein Mann wie Cole wird so etwas nie vergessen oder verzeihen.« Samuel schüttelte den Kopf. »Wir müssen unbedingt etwas tun, und zwar schnell. Ah, dieses arme Kind!«
    »Sie meinen Jeremy? Ich stimme Ihnen zu, aber er ist jung und anpassungsfähig und wird den Schock bald überwinden.«
    »Nein! Ich meinte Sophie.«
    »Ach so. Paßt jemand auf, daß sie im Bett bleibt?«
    »Ja.«
    Ryder ging ohne ein weiteres Wort ins Haus und stieg langsam die Treppe hinauf.
    Als er Sophie wieder besuchte, war es später Nachmittag. Sie trug eines ihrer eigenen Nachthemden und sah frisch, sauber und sehr jung aus. Ihr Gesicht war nur noch leicht gelblich verfärbt, und sie schien sich sehr zu langweilen. Mit gerunzelter Stirn beschwerte sie sich: »Es ist schwierig zu baden, ohne nasse Füße zu bekommen.«
    »Das hätte ich für mein Leben gern gesehen. Vielleicht könntest du heute abend zu meiner Unterhaltung noch einmal baden? Hmmm, ich nehme an, dieses grimmige Knurren bedeutet, daß du mir kein Vergnügen gönnst. Na, macht nichts. Ich muß mit dir reden.«
    »Dann red schon.«
    »Sind wir wieder mal bockig?«
    »Ich möchte nach Hause. Ich habe gehört, daß einer deiner Buchhalter dort die Aufsicht führt. Das ist nicht richtig, Ryder. Ich müßte in Camille Hall sein. Unsere eigenen Leute sind durchaus imstande, allein mit den Problemen fertigzuwerden. Ich muß wirklich nach Hause.«
    »Nun, das geht im Augenblick noch nicht. Was Clayton betrifft, so soll er laut Emile ein großer Diplomat sein, der es bestimmt vermeiden wird, die Gefühle eurer Leute zu verletzen. Cole war wieder hier und wollte dich unbedingt mitnehmen, aber ich habe ihm gesagt, daß dein Onkel gerade beerdigt wurde und zuvor festgestellt werden konnte, daß er nicht erschossen, sondern erstochen wurde.«
    Sie starrte ihn an. »Soll das ein Scherz sein?«
    »Wer weiß? Cole ist daraufhin jedenfalls abgezogen — vorerst. Aber ich will dir die Wahrheit sagen — ich glaube wirklich, daß Thomas deinen Onkel umgebracht hat, und daß du auf

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