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Die Satansbraut

Titel: Die Satansbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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Zimmer, mit geballten Fäusten und zornesrotem Kopf, sichtlich zu allem entschlossen.
    Ryder beruhigte ihn mit einem einzigen Blick und zwei einfachen Sätzen: »Ich helfe ihr. Komm her und halt ihr die Hand.«
    Jeremy hielt Sophies Hand umklammert, bis Ryder schließlich das Gefühl hatte, alles in seinen Kräften Stehende getan zu haben. Er hob ihre Füße aus dem Alkohol und schwang sie aufs Bett. »Wir werden sie im Augenblick nicht verbinden. Laß sie einfach auf diesem sauberen Handtuch liegen. Und wenn du noch einmal herumläufst, werde ich dir den Hintern versohlen, und ich wage zu behaupten, daß Jeremy mir dabei helfen wird.«
    »Ja, Sophie, du darfst dich nicht bewegen. Wir konntest du nur? Coco hat sich nachts doch um deine Füße gekümmert. Was hast du angestellt?«
    »Ich bin deine Schwester«, sagte Sophie, aber ihre Stimme war so rauh und heiser, daß er ihre Worte nicht verstehen konnte. Aber Ryder verstand sie, und sie hatte sein volles Mitgefühl. Er war mit Jeremy überhaupt nicht verwandt, und doch war der Junge bereit, ihm und nicht ihr zu gehorchen. Verständnisvoll tätschelte er ihre bleiche Wange. »Jeremy bleibt ein Weilchen bei dir. Paß gut auf sie auf, mein Junge, und sorg dafür, daß sie sich nicht bewegt, außer um den Nachttopf zu benutzen. Ich verlasse mich auf dich, Jeremy.«
    »Ja, Sir.«
    Ryder verbeugte sich leicht vor Sophie, zwinkerte Jeremy zu und verließ das Zimmer.

KAPITEL 9
    Ryder konnte über ihre Füße immer wieder nur den Kopf schütteln. Sie mußte irgendwohin gegangen sein — nicht nur die wenigen Schritte bis zum Nachttopf — und zwar erst vor ganz kurzer Zeit, denn das Blut auf den Verbänden war noch ganz frisch gewesen.
    Und dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Sie hatte Sherman Cole gesehen oder gehört, und in ihrer Angst war sie nach unten gerannt, um an der Tür zu horchen.
    Seine Miene verdüsterte sich, als er daran dachte, was er und Cole über sie gesagt hatten. Und seine eigenen Worte waren um so unverzeihlicher, als sie gerade begonnen hatte, ihm zu vertrauen, zumindest was Jeremy betraf. Er hatte ihr einen völlig unerwarteten und mehr als grausamen Schlag versetzt. Erst als James fragte: »Sir etwas brauchen?<<, kam ihm zu Bewußtsein, daß er mitten in der Eingangshalle wie angewurzelt dastand und blindlings vor sich hinstarrte.
    »Nein, James«, murmelte er. »War Miss Stanton-Greville vorhin hier unten?«
    »Ja, Sir. In Nachthemd von altem Mr. Grayson, mit wirrem Haar, und weites Nachthemd flatterte um ihre armen verbundenen Füße herum.«
    »Danke, James.«
    »Ja, Sir. Äh, Sir, wird Thomas an Galgen baumeln?«
    »Ich hoffe es von ganzem Herzen.«
    Ryder trat auf die Veranda hinaus und winkte Emile zu sich heran, der gerade angeritten kam.
    »In Camille Hall läuft alles so glatt, wie es im Augenblick möglich ist«, berichtete Emile, während er vom Pferd stieg. »Im Haus stinkt es natürlich noch, aber die Sklaven arbeiten hart, um Ruß und Schmutz zu beseitigen. Ich habe Clayton, einen unserer Buchhalter, drüben gelassen, damit er sich schon mal mit den dortigen Buchhaltern zusammensetzt. Er ist ein gewitzter Bursche und ein guter Organisator und wird dafür sorgen, daß alle arbeiten. Ich reite heute nachmittag noch einmal hin, um zu sehen, was sie geleistet haben.«
    »Keine Spur von Thomas?«
    »Nicht die geringste. Ich habe dafür gesorgt, daß Burgess beerdigt wurde. Seine Leiche war einfach übersehen worden, kannst du dir das vorstellen? Mein Gott, Ryder, es war keine erfreuliche Aufgabe, aber wenigstens ist es jetzt erledigt. Wie geht es Jeremy und Sophie?«
    »Gut. Paß ein bißchen auf sie auf, Emile.«
    »Klar. Wohin willst du?«
    »Nach Camille Hall. Sophie und Jeremy brauchen dringend etwas zum Anziehen.«
    Emile blickte ihm mit gerunzelter Stirn nach.
    Clayton war ein energischer, braungebrannter, drahtiger kleiner Mann, der immer in Bewegung zu sein schien. Er begrüßte Ryder an der Tür und begann ohne Punkt und Komma auf ihn einzureden.
    Ryder hörte ihm aufmerksam zu, während er sich im Haus umsah und im Geiste notierte, was getan werden mußte. Dann entließ er Clayton und ging in den ersten Stock hinauf. Ein kicherndes junges Mädchen mit buntem Kopftuch zeigte ihm Sophies Zimmer und informierte ihn mit keckem Lächeln, daß es Dorsey heiße. Zwischen Sophies Schlafzimmer und dem ihres Onkels gab es eine Verbindungstür, die Ryder lange betrachtete, wobei er sich vorstellte, wie sie sich öffnete und Theo

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