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Die Satansbraut

Titel: Die Satansbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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und wenn es nur eine einzige Frau ist.«
    »Ich glaube, ähnliche Diskussionen hatten wir bereits.«
    »Geh zum Teufel, Ryder! Du bist genauso verabscheuungswürdig wie alle anderen Männer. Und was deine widerliche Familie betrifft, so soll sie verrecken!«
    »Sogar Sinjun?«
    »Wenn sie so wie du ist, dann ja, verdammt nochmal!«
    Ryder war an ihre Explosionen noch immer nicht gewöhnt, obwohl sie ihn während der kurzen Zeit seines Hierseins häufiger aus dem Gleichgewicht gebracht hatte, als ihm das in seinem bisherigen Leben widerfahren war. Aber was könnte er anderes von ihr erwarten? Ihr Onkel hatte sie geschlagen, wahrscheinlich unzählige Male, damit sie tat, was er von ihr verlangte, und wohl auch aus perverser Lust, jemandem Schmerzen zuzufügen. »Du langweilst mich nicht«, sagte er unvermittelt. »Ich finde dich sogar ganz amüsant, und dabei habe ich noch nicht einmal mit...« Er verstummte hastig. Nein, er würde ihr nicht sagen, daß er sie in jener Nacht in der Hütte nicht genommen hatte. Er sah sich plötzlich in der Erinnerung dort stehen und die Betäubte betrachten, und er wußte noch genau, wie sehr er sich danach gesehnt hatte, sie zu berühren und zu liebkosen, aber für so etwas fehlte es ihm einfach an Skrupellosigkeit.
    »Nun, Sophie, möchtest du nicht doch vielleicht eine Zeitlang meine Geliebte sein?«
    »Nein.«
    »Ah, Oliver Susson entspricht also eher deinem Geschmack? Er ist aber wirklich kein Ausbund an Männlichkeit, meine Liebe, obwohl er sich kooperativ zeigt, was immerhin von Vernunft zeugt. Das ist auch der Grund, weshalb ich dich nicht eher besucht habe. Ich bin nach Montego Bay geritten, um Mr. Susson einen Besuch abzustatten. Ihm ist jetzt völlig klar, was er zu tun hat. Er wird dafür sorgen, daß meine Vormundschaft sofort rechtsgültig wird. Er hat sich wortreich für sein ethisches Versagen entschuldigt und versichert, daß er die jetzigen Aufträge ohne Honorar erledigen wird.«
    Ryder wartete auf eine Reaktion, aber Sophie schwieg. Sie verstand es ausgezeichnet, sich ganz in sich zurückzuziehen, und das ärgerte ihn. Um sie zu reizen und in Wut zu versetzen, fuhr er spöttisch fort: »Natürlich war er über die Vorstellung, dich zu verlieren, völlig verstört. Er ging sogar so weit zu sagen, daß er dich heiraten würde, obwohl er wisse, daß das seinem Ruf auf Jamaika beträchtlich schaden würde. Ich glaube, er hatte wirklich Tränen in den Augen, als er begriff, daß er sich nie wieder in der Hütte mit dir vergnügen würde.«
    »Er hat sich nie mit mir vergnügt, zumindest nicht so, wie du glaubst.«
    »Oh? Willst du damit sagen, daß du nie mit ihm in der Hütte warst?«
    »Doch, aber ich habe nicht...« Sie verstummte. Es war ja doch sinnlos. Statt dessen sagte sie abrupt: »Eigentlich brauchst du nur mein Gesicht und meine Rippen zu betrachten, um zu wissen, daß ich mich nicht freiwillig mit all diesen Männern abgegeben habe.«
    »Immer nur höchst widerwillig? Vielleicht nehme ich dir das bei einem jämmerlichen Bastard wie Sherman Cole ab, aber bei den anderen? Tut mir leid, Sophie, aber ich erinnere mich genau an jenen ersten Abend, als du mir in den Garten gefolgt bist. Du hast nicht mit der Wimper gezuckt, als ich dein Kleid bis zur Taille hinabzog und deine Brüste streichelte. Du hast mit außerordentlichem Geschick deine Verführungskünste eingesetzt und mich damit fast um den Verstand gebracht.«
    »Würdest du mir bitte Verbandszeug für meine Füße holen? Ich muß einfach aufstehen, Ryder. Mir ist sterbenslangweilig, und dein Gesprächsthema ist denkbar unergiebig.«
    Soweit also der Versuch, sie wieder zu einem Wutausbruch zu bringen, dachte er, während er einfach nickte. Und gleich darauf bandagierte er selbst ihre Füße, wobei er erfreut feststellte, daß sie mittlerweile besser als am Morgen aussahen. Hübsche Füße, dachte er, schmal und klein, mit hohem Spann. Während er ihre Zehen betrachtete, sagte er: »Nach meiner Unterredung mit Mr. Susson habe ich mir die Abfahrtstermine der Schiffe nach England angesehen. Mehrere Schiffe müssen demnächst hier ankommen. Wir werden unterwegs Zeit genug haben, alle noch offenen Fragen zu besprechen. Ich bin fest entschlossen, für uns drei eine Passage auf dem nächsten Schiff nach England zu buchen.«
    »Sir, helfen Sie meiner Schwester wieder?«
    Ryder legte ihren Fuß langsam aufs Bett und drehte sich um. Jeremy stand auf der Schwelle. Sophie konnte Ryder murmeln hören: »Ich darf

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