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Die Satansbraut

Titel: Die Satansbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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Augen gestreut haben. Er ist noch so vernarrt in seine junge Frau, daß Sie ihn leicht um den Finger wickeln konnten. Man munkelt aber, daß Lady Lydia es vermeidet, sich im selben Raum wie Sie aufzuhalten. Nun ja, der Spaß wird für Sie bald vorbei sein. Wie gesagt, Ryder dürfte demnächst wieder zu Hause sein, und er wird Ihnen nicht erlauben, in seinem Elternhaus zu bleiben. Sie werden entlarvt werden. Höchstwahrscheinlich wird er Ihnen Ihre Unverfrorenheit sehr verübeln, und ganz bestimmt wird er in Northcliffe Hall nicht mit Ihnen schlafen. Dazu ist er viel zu diskret. Nun, ich finde Sie recht hübsch und bin deshalb bereit, für Sie und den lahmen Jungen zu sorgen, aber Sie müssen Northcliffe Hall sofort verlassen. Ich werde Sie in einem Häuschen unterbringen, einige Meilen von hier entfernt, das mir gehört.«
    »Ich verstehe.« Sophie verabscheute ihn so, daß es sie in den Händen juckte, ihn vom Felsen zu stoßen. Sinjun hatte kichernd erzählt, er sei für seine Weibergeschichten berüchtigt und seine Frau tue allen schrecklich leid, weil sie ständig schwanger sei. Sein Verhalten werde jedoch toleriert, weil sein Vater sehr beliebt gewesen sei.
    »Und nehmen Sie mein Angebot an?«
    Sophie bezwang ihren Zorn. Sie durchschaute seinen Dünkel, seine Selbstgefälligkeit, die ihn zu törichten Äußerungen und Handlungen verführten, und sie brachte jetzt sogar ein Lächeln zustande.
    »Verraten Sie mir eines, Sir Robert — warum sind Sie so sicher, daß ich nicht mit Ryder Sherbrooke verheiratet bin? Finden Sie, daß ich wie eine von Ryders Geliebten aussehe? Wie ein Mädchen, das bereit ist, Mätresse zu werden?«
    »Nein, und das ist es, was mir gefällt. Aber im Grunde sind Ryders Frauen ganz unterschiedlich — ich kenne etwa ein halbes Dutzend von ihnen. Einige sind so schön, daß man unwillkürlich einen Steifen bekommt, während andere nur hübsch sind, aber herrliche Körper haben. Wie bereits erwähnt, ist Ryder als Frauenheld bekannt, und er würde sich niemals an eine einzige Frau binden. Deshalb müssen Sie eine seiner Mätressen sein. Etwas anderes ist einfach nicht möglich. Habe ich Ihnen schon erzählt, daß ich zu den Vertrauten der verwitweten Gräfin gehöre, wie vor mir schon mein Vater? Nein? Nun, Lady Lydia möchte Sie am liebsten zum Teufel schicken, und mir wäre es eine Freude, ihr behilflich zu sein. Nehmen Sie mein Angebot an?«
    Sophie stand langsam auf, klopfte sich den Staub vom Rock, zupfte an ihren Handschuhen und stopfte ihre Haare unter den Reithut, so gut es ging. Wie seltsam, daß hier nicht sie als Nutte angesehen wurde, sondern Ryder als Weiberheld. Vielmehr — sie wurde als Nutte angesehen, aber nur, weil niemand es für möglich hielt, daß Ryder tatsächlich geheiratet hatte. Sie warf Pickering einen distanzierten Blick zu und sagte: »Ich würde jede Wette eingehen, Sir Robert, daß Sie zu jenen Männern gehören, die jedes hübsche Dienstmädchen gegen das Treppengeländer pressen und begrapschen.«
    Er sah einen Augenblick lang schockiert aus, dann nickte er langsam, so als hätte sie soeben seine Vermutungen bestätigt. »Ich wußte gleich, daß du unter der spröden Fassade frech sein würdest. Du hast etwa Aufreizendes an dir, etwas, das im Mann den Wunsch weckt, deine Röcke hochzuschieben. Ein Mann braucht dich nur anzusehen, um zu erkennen, daß du genau weißt, was er von dir will. Vielleicht sind es deine Augen. Es würde dir doch gefallen, wenn ich dich gleich hier und jetzt nähme?«
    »Ihr Selbstbetrug ist bemerkenswert. Wenn Sie mir zu nahe kommen, stoße ich Sie in die Tiefe.«
    Er lachte, bewegte sich mit schlangenartiger Geschwindigkeit, packte sie am Arm und riß sie an sich. Sie hatte keine Angst, war nur wütend. Männer, dachte sie verächtlich, Männer sind überall gleich, in allen Ländern. Sie registrierte das Haarbüschel an seinem Kinn, das sein Diener beim Rasieren übersehen hatte, und sie roch, daß er Erbsensuppe gegessen hatte. Mit gelangweilter Miene wartete sie einfach ab.
    Das versetzte ihn in Rage. Er preßte sie an sich und versuchte, ihren Mund zu finden. Aber sie drehte den Kopf zur Seite, wohl wissend, daß dieser eingebildete Laffe ihr abweisendes Verhalten nicht begreifen und nicht akzeptieren würde. Er packte sie denn auch bei den Haaren, damit sie den Kopf nicht bewegen konnte.
    »Das sollten Sie nicht tun«, sagte Sophie, immer noch ruhig. »Ich werde nicht zulassen, daß Sie noch weiter gehen.«
    »Ha!« rief er

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