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Die Satansbraut

Titel: Die Satansbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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folgen würden. »Dies hier ist jetzt dein Zuhause«, versicherte sie ganz gelassen, »und ich hoffe, daß du hier glücklich sein wirst. Es gibt nur eine Person, die sich etwas nachteilig auf deinen Seelenfrieden auswirken könnte, und das ist deine Schwiegermutter, die ja leider auch die meinige ist. Aber zuviel nette Menschen auf einmal wären wohl auch langweilig. Sie ärgert mich ständig, weil sie mich verabscheut, aber ich schere mich nicht viel darum. Sie wollte, daß Douglas meine Schwester Melissande heiratet, aber ... ah, das ist eine genauso komplizierte Geschichte wie deine. Dir und mir wird der Gesprächsstoff bestimmt nicht so bald ausgehen. Jedenfalls werde ich dich einige Tage nicht beschützen können. Na ja, vielleicht schließt Lady Lydia dich ja ins Herz, aber ehrlich gesagt, zweifle ich sehr daran. Sie ist nicht besonders liebenswürdig. Ah, da ist Douglas. Ach ja, Sophie, du bist zwar größer als ich, aber vielleicht könnte meine Zofe einige meiner Kleider für dich ändern, bis wir eine Schneiderin herbekommen.«
    »O nein, das geht doch nicht!«
    Aber die Gräfin duldete keinen Widerspruch. »Sei nicht albern. Wenn Lady Lydia dich in einem Kleid sieht, wie du es jetzt anhast, wird sie dich ein für allemal als völlig indiskutabel einschätzen.«
    Douglas lachte. »Sie hat recht. Ich zeige dir jetzt dein Schlafzimmer, und dann kommst du hierher zurück und läßt dich neu einkleiden. Ich werde derweil versuchen, meine Mutter bis zum Abendessen irgendwie zu beschäftigen.« Aber er hörte sich nicht so an, als wäre er sicher, daß es ihm gelingen würde, und Sophie starrte diesen Mann, der doch wie der Herr der Welt höchstpersönlich aussah, verwundert an. Er ging zum Bett, küßte seine Frau auf den Mund und sagte ihr ins Ohr: »Die Zofe wird viele Abnäher machen müssen, Liebling, denn dein wundersamer Busen ist einmalig, wie du ja weißt.«
    Sophie hörte seine Worte und wunderte sich nur noch mehr. Dieser strenge Mann neckte seine Frau wegen ihres Busens? Vielleicht kannte sie Männer doch nicht ganz so gut, wie sie immer geglaubt hatte.
    Der Graf richtete sich auf, strich seiner Frau zärtlich über die Wange und sagte zu Sophie: »Wir werden sie jetzt für eine Weile ihrem jämmerlichen Zustand überlassen. In einer Stunde kommst du dann zur Anprobe wieder hierher, einverstanden?«
    Sophie nickte. Was blieb ihr auch anderes übrig?

KAPITEL 13
    »Was geht hier vor, Alexandra? Jerkeins hat mir berichtet, daß Dora ihm erzählt habe, sie habe zufällig eine Unterhaltung zwischen Mrs. Peachum und Hollis gehört, derzufolge Ryder geheiratet haben soll. Geheiratet! Es ist einfach absurd. Es kann unmöglich stimmen. Bestimmt versucht eines seiner Flittchen, uns zum Narren zu halten, um an Geld heranzukommen. Solche Weibsbilder haben es immer auf Geld abgesehen. Ich habe sogar gehört, daß sie ein Kind dabei hat. Das geht nun wirklich zu weit. Ich werde dir jetzt helfen, sie hinauszuwerfen, Alexandra. Du bist krank, und deshalb ist es nicht verwunderlich, daß sie dich reingelegt hat. Allmächtiger Himmel, ist sie das? Und du duldest sie in deinem Schlafzimmer? Sie sieht genauso aus, wie ich sie mir vorgestellt habe — eine Schlampe, eine Betrügerin, ein Scheusal! Machen Sie, daß Sie wegkommen, junge Frau! Raus hier, raus!«
    Sie machte tatsächlich scheuchende Gesten. Sophie stand regungslos da und starrte die Frau an, deren unfreundliche Stimme ihr laut und gebieterisch in den Ohren hallte. Sie fühlte sich wie gelähmt und wußte beim besten Willen nicht, was sie sagen könnte.
    »O Gott!« murmelte Alex, die plötzlich sehr krank aussah und sogar sekundenlang die Augen schloß.
    Sophie trug eines von Alexandras Kleidern, das ihr nur bis zu den Knöcheln reichte und an der Brust viel zu weit war, weil Sophie — wie der Graf zutreffend bemerkt hatte — nicht Alex' phänomenale Oberweite besaß. Sie überlegte, was die Frau wohl mit »eines von Ryders Flittchen« gemeint haben mochte.
    Alex gürtete sich geistig mit dem Schwert und setzte sich im Bett auf. »Liebe Lydia, dies ist Sophie Sherbrooke, deine neue Schwiegertochter. Sophie, dies ist Ryders Mutter, Lady Lydia Sherbrooke.«
    »Das glaube ich einfach nicht«, sagte die verwitwete Gräfin, die Hände in die Hüften gestemmt, mit unversöhnlich harter Stimme. »Schau sie dir doch nur mal an! Und dieser Fetzen, den du da anhast, Mädchen, ist der Gipfel der Geschmacklosigkeit! Er ist häßlich und billig, und du siehst darin

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