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Die Satansbraut

Titel: Die Satansbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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Bruders kennst.«
    Die Distanz zwischen ihnen wurde immer größer, obwohl sie kaum einen halben Meter voneinander entfernt waren. Sophie konnte Ryder keinen Vorwurf daraus machen, aber auch sich selbst nicht.
    »Warum?« fragte sie nach längerem Schweigen. »Warum nur, Ryder?«
    »Was — warum?«
    »Warum läßt du mich nicht einfach gehen? Warum läßt du mich nicht nach Hause zurückkehren, wo ich mein gewohntes Leben wieder aufnehmen könnte?«
    »Und was für ein Leben das wäre! Dein hübscher Hals würde zwar unversehrt bleiben, aber du glaubst doch wohl nicht, daß alles vergessen und vergeben wäre? Du bist die Hure von Jamaika, meine Liebe, und nichts wird etwas daran ändern können, nicht einmal unsere Heirat. Ich werde allgemein sehr bedauert. Du hast meinen ehrenhaften Charakter ausgenützt und mich manipuliert, bis ich dir meinen Namen gegeben habe. Nein, Sophie, es gibt für dich keinen Weg zurück. Es gibt nur die Gegenwart und die Zukunft, die nur allzu schnell zur Gegenwart wird. Und jetzt möchte ich endlich nach Hause. Kommst du mit?«
    Er schwang sich auf seinen Hengst, ein herrliches Berberroß namens Genesis, das sie bewundert und gefüttert hatte, wann immer sie die Stallungen aufsuchte. Noch bevor es ihr jemand gesagt hatte, war sie davon überzeugt gewesen, daß dies Ryders Pferd sein mußte. Er blickte arrogant auf sie herab, kalt und distanziert, und sie haßte ihn dafür, obwohl sie dieses Verhalten verstehen konnte.
    »Heute abend werden wir uns in mein Schlafzimmer zurückziehen, sobald das möglich ist, ohne meine Familie zu kränken, und dann werde ich dich in Besitz nehmen, und du wirst versuchen, dich wie eine vernünftige Frau zu benehmen.«
    Er salutierte spöttisch und galoppierte davon. Ihr blieb nichts anderes übrig als ihm zu folgen.

KAPITEL 14
    »Meine Mutter weigert sich noch immer, mir zu glauben, aber das ist purer Eigensinn. Im Grunde weiß sie natürlich, daß du tatsächlich meine legale Ehefrau bist«, sagte Ryder, während er seine Krawatte ablegte. »Sie wird sich letztlich damit abfinden und dich dann genauso nett behandeln wie Alex. Zugegeben, das ist nicht viel, aber vorerst muß es uns genügen. Mit Douglas und Alex scheinst du dich ja gut zu verstehen, und daß du Sinjun ins Herz schließen würdest, war mir im voraus klar. Sie ist eine schrecklich neugierige Göre, und leider bin ich das Hauptobjekt ihrer Neugier.«
    Ryder drehte sich nach Sophie um, während er sein weißes Hemd aufknöpfte. »Jeremy scheint sich hier wohl zu fühlen. Ich werde bald entscheiden, ob er einen Hauslehrer bekommt oder schon im Herbst nach Eton kommt. Übrigens bin ich entzückt, daß Alex dich in meinem Schlafzimmer untergebracht hat. Ich habe es noch nie mit jemandem geteilt. Seltsam, deine Kleider im Schrank neben meinen Hemden und Hosen zu sehen.«
    Sophie stand am Fenster und versuchte, unverkrampft zu wirken. Der Abend hatte sich nicht allzusehr in die Länge gezogen, weil Ryder sie rasend begehrte. Das wußte sie. Sie konnte es ihm ansehen, am Gesicht ebenso wie zwischen den Beinen. Hingegen wußte sie beim besten Willen nicht, was sie jetzt tun sollte. Sie fühlte sich unendlich müde, unendlich erfahren und geschunden.
    »Bitte, mißversteh mich nicht, Sophie«, fuhr Ryder fort. »Es gefällt mir, deine Kleider neben meinen Sachen hängen zu sehen. O ja, das hat Alex wirklich gut gemacht.«
    »Es war Douglas, der mich hier einquartiert hat. Alex lag mit einer Erkältung im Bett.«
    »Ein kluger Mann, mein Bruder. Mir gefallen auch die Kleider, die Alex dir geschenkt hat. Dieses Rosa steht dir ausgezeichnet. Wir werden aber bald neue Sachen für dich anfertigen lassen.«
    Sie wollte nicht, daß er ihr Kleider kaufte, verzichtete im Augenblick aber darauf, ihm das klarzumachen.
    Ryder setzte sich in seinen Lieblingssessel und begann seine Stiefel auszuziehen. »Wie du ja bestimmt festgestellt hast, ist meine Mutter nicht gerade liebenswürdig. Ich hatte gehofft, daß sie sich etwas ändern würde, und vielleicht geschieht dieses Wunder ja auch noch. Ich möchte nicht, daß du dich gekränkt fühlst. Du hättest sehen müssen, wie sie Alex anfangs behandelt hat.«
    Beide Stiefel flogen plötzlich durch die Luft, auf das breite Bett in der Zimmermitte zu, und landeten genau darunter. Nur ein Absatz schaute etwas hervor. Sophie starrte diesen Absatz an, während Ryder grinste: »Ich bin ein bißchen aus der Übung. Das habe ich schon als Junge gemacht und Douglas immer

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