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Die Satanswelt

Die Satanswelt

Titel: Die Satanswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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…«
    Garver hatte sich wieder beruhigt. »Mit Vergnügen, mein Lieber! Ich lasse die Ligamitglieder seit langem überwachen.
    Jedes ungewöhnliche Vorkommnis wird mir gemeldet. Vor einer knappen Woche nun wollten Adzel und seine Partnerin, diese weiße Katze, eine Verfügung gegen Serendipity erwirken. Sie behaupteten, ihr Kapitän David Falkayn werde mit Hilfe von Psychodrogen im Schloß der Serendipity -Leutefestgehalten. Natürlich wurde das Ansinnen abgelehnt. Gewiß, eine mysteriöse Gruppe, diese sechs Firmenteilhaber. Aber zum Henker, gerade ihr Kapitalisten habt die Geheimniskrämerei eingeführt! Und Serendipity ist das einzige Ligamitglied, das sich nie etwas zuschulden kommen ließ.
    Aber der Versuch weckte mein Mißtrauen. Ich rechnete damit, daß ihr Gewalt anwenden würdet. Schließlich kenne ich eure Freibeuter-Methoden schon seit Jahren. So warnte ich die Firmenteilhaber und schlug ihnen vor, daß sie sich beim ersten Anzeichen von Ärger an mich wenden sollten. Ich bot Ihnen Wachtposten an, aber sie erklärten, daß sie ausreichende Verteidigungsanlagen besäßen.« Garver preßte die Lippen zu einem dünnen Strich zusammen. »Auch das ist eine Einführung der Liga. Selbstverteidigung! Aber da es vom Gesetz her erlaubt ist, auf eigenem Grund und Boden Waffen zu halten und zu benützen …« Er seufzte. »Ich muß zugeben, daß Serendipity dieses Privileg nie mißbraucht hat.«
    »Haben die Partner Ihnen ihre Version über Falkayn erzählt?« warf van Rijn ein.
    »Ja. Ich sprach sogar mit ihm persönlich – per Visifon. Er erklärte, daß er Thea Beidaniel heiraten und sich ihrem Unternehmen anschließen wolle. Natürlich ist es möglich, daß er unter Drogeneinfluß stand. Ich kenne sein Normalverhalten nicht. Und es ist mir auch ziemlich gleichgültig. Denn für mich steht fest, daß Sie ihn zurückholen wollten, bevor er seinen neuen Freunden Ihre schmutzigen Geheimnisse verriet.«
    Garver grinste. »Heute nun, vor etwa drei Stunden, erhielt ich einen Anruf von Bürger Kim. Thea Beidaniel hatte sich mit seinem Büro in Verbindung gesetzt und berichtet, daß ein Wodenit in Raumkleidung, offensichtlich Adzel, nahe der Festung aufgetaucht sei und Falkayn zu sprechen verlangte. Als ihm das verweigert wurde, verschaffte er sich gewaltsam Einlaß.
    Ich gab Polizeichef Mendez den Befehl, sofort ein Überfallkommando loszuschicken. Aber er erklärte mir, daß er bereits alle Hände mit einem Tumult zu tun habe, der in einem Ihrer Lagerhäuser ausgebrochen sei. Van Rijn, sagen Sie mir nicht, daß es sich dabei um einen Zufall handelt!«
    »War aber einer«, entgegnete van Rijn. »Fragen Sie die Leute selbst. Streitsüchtige Burschen. Ich werde ein ernstes Wort mit ihnen reden müssen.«
    »Und ihnen eine dicke Belohnung zustecken, sobald sie das Gefängnis wieder verlassen haben.«
    »Hm, vielleicht ein kleines Trostpflaster. Ist hart, dreißig Tage festzusitzen wegen kleiner Rauferei. Aber weiter, Chef!«
    Garver schluckte, bevor er weitersprechen konnte. »Als nächstes mußte ich eine völlig unbegründete Verfügung aufheben. Einer Ihrer gekauften Richter? Egal, damit befasse ich mich noch. Die Sache kostete mich eine Stunde Zeit. Danach schickte ich ein paar Männer meiner Abteilung in Lunograd los. Sie kamen zu spät. Adzel hatte Falkayn bereits herausgeholt.«
    Mit einer gewissen Bitterkeit fuhr er fort: »Soll ich den Schaden aufzählen, der angerichtet wurde? Die Patrouillenboote von Serendipity hielten auf den Turm zu, in dem sich Adzel verschanzt hatte – als plötzlich ein Raumschiff auftauchte. Es muß ein voll bewaffnetes Schiff gewesen sein, das in ständiger Funkverbindung mit dem Wodeniten stand. Es zerstörte die Boote, riß den Turm zum Teil nieder und verschwand wieder. Seitdem fehlen Falkayn und seine frühere Partnerin Chee Lan. Ebenso das Schiff, das sie für ihre Expeditionen benutzten. Ein deutlicher Zusammenhang, finden Sie nicht? Nur Adzel blieb zurück. Er muß Sie irgendwie verständigt haben, denn Ihr Schiff nahm ihn auf und brachte ihn nach Lunograd. Das deutet darauf hin, daß Sie an der Verschwörung beteiligt waren, van Rijn. Ich weiß, daß Sie einen ganzen Stab von Anwälten beschäftigen, deshalb möchte ich noch mehr Beweismaterial sammeln, bevor ich Sie verhafte. Aber ich bekomme Sie zu fassen, glauben Sie mir!«
    »Und wie lauten die Anklagepunkte?« fragte van Rijn ausdruckslos.
    »Unbefugtes Eindringen in Privat-Territorium, Bedrohung, Körperverletzung,

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