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Die Satanswelt

Die Satanswelt

Titel: Die Satanswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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du ihn überstreifen?«
    Falkayn sah ihn aus verschleierten Augen an, ohne ihn zu erkennen. Der Wodenit seufzte. Es blieb keine Zeit mehr, dem Kapitän zu helfen. Von der Rampe her drang barbarisches Geschrei an sein Ohr. Die meisten Gefolgsleute der Serendipity- Partner waren Nichthumanoide von primitiven Planeten. Gleichzeitig schwirrten die Patrouillenboote wie Hornissen um die Festung.
    Und dann stürmte die Tausendsassa herbei.
    Das Raumschiff war für Gefechte ausgerüstet – notfalls sogar für einen Krieg. Chee Lan kannte obendrein keine Skrupel. Blitze zuckten und verbargen einen Moment lang die Sonne. Die Boote trudelten in die Tiefe und zerschellten irgendwo in den Schluchten. Das Raumschiff schwebte neben dem Turm. Mit Zug- und Schubstrahlen zerlegte Chee geschickt das Mauerwerk.
    Luft jagte explosionsartig nach draußen. Adzel hatte seinen Helm geschlossen. Er gab einen Schuß zur Rampe hin ab, um die Gegner zu entmutigen. Dann hob er Falkayn auf. Der Kapitän hatte das Bewußtsein verloren. Blut lief ihm aus der Nase. Aber ein kurzer Aufenthalt im Vakuum ist nicht so schädlich, wie es allgemein angenommen wird. Tiefseetaucher haben oft noch größere Druckunterschiede zu bewältigen, und die Körperflüssigkeiten beginnen nicht sofort zu kochen. Adzel hielt Falkayn an die offene Schleuse. Ein Strahl erfaßte den Bewußtlosen und zog ihn nach innen. Adzel wartete, bis die Kammer wieder frei war. Dann sprang er und wurde wie sein Gefährte aufgefangen.
    Die Tausendsassa kletterte höher.
    Adzel war völlig erschöpft, aber er hörte die Befehle, die van Rijn Chee Lan erteilte.
    »Du setzt Adzel ab, wie es vereinbart war. Meine Jacht holt ihn innerhalb von fünf Minuten ab und bringt ihn nach Lunograd. Du hingegen fliegst mit Falkayn weiter. Auch wenn er eine Mattscheibe hat, wird er dir verraten, welche Richtung du einschlagen sollst.«
    »He, Sekunde!« protestierte die Cynthierin. »Davon haben Sie vorher keinen Ton gesagt.«
    »War keine Zeit für lange, verzwickte Pläne. Ist alles gut gelaufen, hätte aber auch schiefgehen können. Okay, du fliegst.«
    »Hören Sie mal, Sie fetter Pirat, mein Kumpel ist schwerkrank und gehört in ein Hospital …«
    »Immer langsam, Pussi, nicht aufregen! Auf dem Schiff ist eine Krankenstation. Es gibt eine Gebrauchsanleitung für jeden Handgriff. Wenn du wüßtest, was das gekostet hat, würde sich dein hübscher weißer Pelz sträuben. Jedenfalls hast du alles an Bord, um Dave zu heilen. Hör zu! Serendipity setzt für dieses Vorhaben seine ganze Existenz aufs Spiel. Wir müssen das gleiche tun.«
    »Ich weiß Geld auch zu schätzen«, sagte Chee ungewohnt langsam. »Aber es gibt noch andere Werte im Leben.«
    »Du denkst nicht mit, Mieze! Genau das sage ich ja. Es geht hier um mehr als Geld, sonst hätte Serendipity nicht gegen die Gesetze der Liga verstoßen. Um Krieg vielleicht oder Macht.«
    Adzel sog scharf die Luft ein.
    »Ist keine Zeit für langes Palaver«, fuhr van Rijn fort. »Zwei der Teilhaber sind schon vor zwei Wochen mit Kurierboot aufgebrochen. Vielleicht habt ihr Glück und kommt ihnen zuvor. Außerdem seid ihr mein bestes Team für eine solche Aufgabe. Falkayn hat es gelernt, Kontakte zu fremden Rassen herzustellen. Ich glaube, das werdet ihr brauchen.« Er machte eine Pause. »Aber wenn ihr wartet auch nur eine Stunde, hält euch die Polizei fest für Zeugenaussagen.«
    »Ja«, erwiderte Chee leise. Das Schiff hatte die Bergkette überquert und steuerte den vereinbarten Landeplatz an. »Aber wir sind ein Team. Ich meine, Adzel …«
    »Er kann nicht mit«, unterbrach von Rijn sie. »Im Moment verstoßen wir selbst gegen die Vorschriften der Liga und des Bürger-Gesetzes. Schlimm genug, daß du mit Falkayn verschwindest. Ich brauche Beweise gegen Serendipity. Adzel war Augenzeuge, und er besitzt genug Material …«
    »Hm …« Der Wodenit hatte Chee Lan noch nie so niedergeschlagen gesehen. »Das sehe ich ein. Aber ich hatte nicht damit gerechnet.«
    »Das Leben ist voller Überraschungen«, tröstete van Rijn sie.
    Das Schiff setzte auf. Adzel stolperte ins Freie. »Leb wohl«, sagte Chee. Er war zu erschöpft, um zu antworten. Aber er sah dem Schiff nach, bis es zwischen den Sternen verschwand.
    Kurze Zeit später landete die Jacht des Kaufmanns. Wie im Traum ging Adzel an Bord. Er ließ es zu, daß van Rijns Leute ihm den Schutzanzug abstreiften und das Beweismaterial an sich nahmen. Als sie in Lunograd ankamen, taumelte er nur noch. Er

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