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Die Satanswelt

Die Satanswelt

Titel: Die Satanswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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Willen voll einsetzen konnte, so war es Chee schon zu Beginn der Reise gelungen, sein Erinnerungsvermögen wiederherzustellen. »Genaue Messungen sind aus dieser Entfernung nicht möglich, da der Lärmpegel zu hoch ist. Allerdings steht der Orbit bereits mit einiger Genauigkeit fest. Es handelt sich in der Tat um eine Hyperbel mit geringfügiger Exzentrizität. Im Moment befindet sich die Eiswelt in der Nähe des Periastrons; ihr Vektorradius hat eine Länge von etwa 1,75 astronomischen Einheiten. Ihr kürzester Abstand wird etwa 0,93 astronomische Einheiten betragen und in etwa 27,37 Tagen erreicht sein. Danach kehrt der Einzelgänger in den Raum zurück.«
    Chee schob eine Zigarette in die überdimensionale Elfenbeinspitze und zündete sie an. Ihre Ohren zuckten, und ihr Schnurrbart sträubte sich. »Idiotischer hätten wir den Zeitpunkt unserer Ankunft gar nicht wählen können. Wäre es nicht möglich gewesen, ein paar Jahre früher auf das Ding zu stoßen? Aber nein, so einfach machen wir uns die Sache nicht! Wir kommen dann, wenn die Strahlung am stärksten ist.«
    Konfusius meldete sich zu Wort. »Selbst ohne genaue meteorologische Berechnungen läßt sich vorhersagen, daß die maximale atmosphärische Instabilität erst nach Überschreiten des Periastrons auftreten wird. Im Moment absorbiert die Welt den größten Teil der Strahlungsenergie zu Schmerzprozessen und zur Atmosphärebildung. Aber auch wenn diese Vorgänge abgeschlossen sind, bleibt die Energiezufuhr groß. Noch in einem Abstand von dreißig astronomischen Einheiten erhält die Welt so viel Strahlung wie beispielsweise die Erde und es wird Jahre dauern, bis sie diesen Punkt erreicht hat. So müssen wir damit rechnen, daß die Temperaturen in die Höhe klettern und gewaltige Stürme entstehen werden. Kein Schiff kann dann landen.«
    Falkayn grinste. Er fühlte sich mit jeder Minute besser; wenn es ihm schon nicht gelang, das Universum zu besiegen, so wollte er den Naturgewalten doch die Zähne zeigen. »Vielleicht haben wir Glück«, sagte er.
    »Das würde mich nicht überraschen«, entgegnete Chee säuerlich. »Konfusius, wie hast du dir die Annäherung vorgestellt?«
    »Die Schutzfelder können die Partikelstrahlung ohne weiteres abwehren, selbst bei einem stellaren Sturm«, sagte der Komputer. »Unser eigentliches Problem ist der Elektromagnetismus. Die Materieabschirmung reicht nicht aus, um die starke Röntgenstrahlung aufzuhalten. Wir würden im Nu die Thermostaten überlasten und eine tödliche Dosis auffangen. Deshalb schlage ich vor, daß wir unseren Weg per Hyperdrive fortsetzen.«
    Falkayn kramte seine Pfeife aus dem grauen Coverall. »Ein ziemlich waghalsiges Unternehmen bei der kurzen Strecke«, meinte er. Er sprach nicht über die Gefahren, die ein solches Manöver mit sich brachte. Bei einem ungenauen Eindringen in das Schwerefeld des Sterns konnte das Schiff in Stücke gerissen werden; oder eine nukleare Detonation erfolgte, wenn es mit einem festen Körper oder einer dichten Gaswolke zusammenstieß.
    »Es liegt innerhalb der einprozentigen Sicherheitstoleranz«, beruhigte ihn Konfusius.
    »In Ordnung«, sagte Chee. »Aber was geschieht, wenn wir den Planeten erreichen? Gewiß, wir können in seinem Schattenkegel bleiben und uns von seiner Masse abschirmen lassen, aber ist es dann noch möglich, die Oberfläche zu beobachten?«
    »Die nötigen Instrumente sind vorhanden. Adzel als geübter Planetologe fehlt uns natürlich. Aber ihr beide werdet es mit meiner Hilfe schon schaffen. Darüber hinaus können wir sicher kurze Ausflüge auf die Tagseite wagen.«
    »Wunderbar«, sagte Falkayn. »Dann schlage ich vor, daß wir uns eine anständige Mahlzeit zu Gemüte führen, eine Runde schlafen und danach aufbrechen.«
    »Mästen kannst du dich später«, widersprach Chee. »Wir starten sofort.«
    »Warum?«
    »Du hast wohl vergessen, daß die Konkurrenz ebenfalls unterwegs ist? Schon vor Wochen sind Boten aufgebrochen, um sie zu verständigen. Ich weiß nicht, wie rasch sie eine Expedition hierherschicken können, aber vermutlich zögern sie nicht lange. Sie werden sich nicht gerade begeistert zeigen, wenn sie uns hier entdecken.« Chee richtete den Schwanz auf, eine Geste, die dem menschlichen Achselzucken entsprach. »Vielleicht sind wir ihnen gewachsen, vielleicht auch nicht; ich würde einen Kampf in jedem Falle lieber der Liga-Flotte überlassen. Holen wir unsere Daten, und verschwinden wir wieder!«
    »Mmm – ja, du hast recht. Wir

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