Die Satojerin (German Edition)
Kreis. „ Dass ich mit Fünfundzwanzig einmal eine Figur
haben würde, die ich mir mit Achtzehn gewünscht habe, hätte ich mir nie träumen
lassen! “ Ari war ernsthaft entsetzt. „ Sag mal, spinnst du? Das muss die Medizin sein,
anders kann ich es mir nicht erkl ä ren! Ally, so wie du warst, warst du schön! Natürlich bist du es
jetzt noch genauso. Aber eine Frau braucht ihre Kurven und du warst perfekt! “ Er sch ü ttelte verst ä ndnislos
den Kopf. „Weiber! Ihr Frauen immer!
Ich glaube, ich muss dich nachher f ü ttern, damit du wieder etwas auf die Rippen bekommst! “ Ally lachte. „Nun ja, in einem liegst
du sicherlich richtig. Ich muss etwas mehr darauf achten, dass ich regelm äß ig esse und mich wieder mehr um
mich k ü mmere! Ich weiß, ich
weiß.“ Ari nickte. „ Nicht dass wir das ja schon so oft gehabt h ä tten, diese Diskussion! Aber seis drum. Mit
anderen Frauen diskutiert man dann eben über andere Dinge, die sich nie ändern! “ „ Pah! “, rief Ally
mit aufgesetztem Empören und stapfte an ihren Kleiderschrank! Als sie wieder
angekleidet zur ü ckkam, war
Ari ganz ernst. So, als wäre er völlig ausgewechselt. Er stand aufrecht vor ihr
und schaute sie mit ernstem Blick an. „ Ally, ich muss mit dir reden! “ Auf einmal wurde es ihr ganz heiß. Sie konnte nicht sagen, warum
das so war, aber ihr Gef ü hl sagte
ihr, dass das, was er ihr sagen wollte, nichts Schönes war. Ihre Stimme
zitterte. „ Um was geht es? “ Ari wartete eine Weile, bis er antwortete. „ Um mein Geheimnis. “ „ Wie, um dein Geheimnis? Musst du mich jetzt verlassen?! “ Ari sch ü ttelte den Kopf. „ Nein. W ä hrend der
letzten Tage, in denen du fast nichts geredet hast und so sehr in dich gekehrt
warst, hatte auch ich genügend Zeit, um nachzudenken und mir über einiges klar
zu werden. “ Erneut schwieg
er. „ Ja und? Lass dir doch nicht alles aus der Nase
ziehen? “ So langsam wurde Ally ungeduldig. Das gibt
es doch nicht. Da fängt er mit so einem Thema an, ich zittere und bange und er
kommt nicht zum Punkt! „ Ally, ich liebe dich, wie ich noch nie jemanden geliebt habe. Du
bist die erste Person außerhalb meiner engsten Familie, die mich von meiner
wirklichen Seite kennt. Die erste Frau, der sich der wahre Ari gezeigt hat.
Nicht die kühle, berechnende Version von mir, die ganz genau weiß, wie sie ihre
Mitmenschen täuschen kann, wann sie charmant sein muss und wann sie hart sein
muss, um an ihr Ziel zu kommen. Thiu kennt mich auch anders als alle anderen.
Er kennt mich als seinen Freund Ari. Aber du, Ally, du kennst mich als den Ari,
so wie ich bin – tief in meinem Herzen. Mit allen Fehlern, mit allen positiven
Eigenschaften und du spürst, was in meinem Innersten vorgeht! Ich weiß nicht,
wie du das geschafft hast, aber du hast es – von Anfang an. Und ich bin der
Meinung, dass es nicht nur unfair, sondern auch qualvoll ist, mein Geheimnis
zwischen uns stehen zu lassen. Nur wenn du auch dieses kennst, dann kennst du mich
völlig. Und dann kannst du entscheiden, ob ich deiner Liebe wert bin. Oder
nicht. “ Die letzten beiden Worte hatte Ari so leise
ausgesprochen, dass es fast gefl ü stert war. Ally schluckte. Sie musste sich setzen. Ich war von
seiner Geheimniskrämerei genervt und wollte immer wissen, was es ist. Das
ständige „ Geheimnis hier Geheimnis dort “ hat mich des Öfteren fast zur Wei ß glut getrieben. Aber will ich es nun wirklich wissen? Was, wenn es
Aris Bild so ver ä ndert, dass ich mich von ihm zurückziehen muss? Dass ich mich
distanzieren will oder dass es mich so verletzt, dass ich ihn niemals mehr in
den Arm nehmen kann? Ally schaute ihn ausdruckslos an. „ Ally, sag doch was! “ Seine Stimme klang verzweifelt. Ich muss es
wissen! Sonst belüge ich mich selbst! „ Es ist in Ordnung. Ich will es wissen. Aber erst morgen Früh. Lass
uns noch eine gemeinsame Nacht verbringen. Ich weiß, das ist naiv und
vielleicht auch dumm. Aber falls du mich so sehr verletzt, dass dein Geheimnis
alles zwischen uns verändert, will ich dich so im Gedächtnis behalten, wie wir
uns jetzt gerade gegenüberstehen! “ „ Bitte? Ally? Das h ö rt sich ja gerade so an, als ob jemand stirbt.
So schlimm ist es nun auch wieder nicht! Aber ich verstehe dich. Ich habe dir
so viel abverlangt, dass ich das nun akzeptieren muss. Allerdings will ich dir
noch zu bedenken geben, was passiert ist, als du das letzte Mal mein Geheimnis
nicht gleich hören wolltest. Manchmal ist es besser,
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